Überraschende Gärten am Rheinufer in Bingen
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Drei Jahre nach der dritten rheinland-pfälzischen Landesgartenschau 2008 hat die Stadt Bingen das Rheinufer zum „KulturUfer“ verwandelt.
Die Nachnutzung der ehemaligen LGS-Ausstellungsflächen ist geglückt. So wurde der Park am Mäuseturm zu einer Spiel- und Sportfläche weiterentwickelt, unter Beibehaltung der Kleingartenanlage am Rand. Die sanierte Hindenburganlage mit ihrem alten Baumbestand, den Heckenstrukturen und Staudenflächen wird kontinuierlich gepflegt und erhalten. Im Hafenpark entstand auf einem Teilbereich der ehemaligen LGS-Flächen im Osten die neue Gartenstadt mit Gebäuden im Bauhaus-Stil. Der Großteil des bis 2008 neu geschaffenen Hafenparks mit Wasseranlagen und Uferpromenade ist Naherholungsgrün und dient weiterhin für Wechselausstellungen.
Für 2011, im Jahr der BuGa Koblenz rheinabwärts hat man sich in Bingen etwas Besonderes einfallen lassen. Gartenentwürfe von Landschaftsarchitekten und Künstlern, die schon beim berühmten Festival in Chaumont sur Loire ausgestellt haben, wurden in Bingen nochmals nachgebaut. Insgesamt zehn Gärten, jeweils 15 × 15 m groß, gibt es bis Oktober am Rheinufer zu bestaunen. Die Aufteilung im Gelände ähnelt jener der LGS-Schaugärten 2008. Der Besucher wird entlang einer Perlschnur durch „Jardins surprises” (Überraschungsgärten) geführt.
Der Garten „Voir rouge” (Rot sehen) etwa leuchtet mit Pflanzen, gefärbten Rindenschnitzeln und Lichtelementen in knalligem Rot, kontrastiert von schwarzen Holzeinfassungen und schwarzem Feinkiesbelag. Modellierungen beleben den Entwurf und der Blick nach Norden geht hinüber zum Niederwalddenkmal und den Weinhängen des Rheingau.
Das Beispiel „Lessive en fleurs” (Wäsche aus Blumen) zeigt ein altes Gartenbild, trocknende Wäsche auf Leinen. Die Kleidungsstücke sind in farbiger Abstufung von Karminrot bis Blau gehalten und wurden mit Färberpflanzen behandelt. Die Beete darunter sind so bepflanzt, dass die Blüten zu den Wäschefarben kontrastieren, oder sie ergänzen – ein rot-blaues Gesamtkunstwerk, das durch helle Muschelsandwege und Wind zusätzliche Dynamik erfährt.
Der Entwurf „Le jardin mange-tête“ (Der Kopfschmausgarten) spielt mit nach unten offenen Farbkugeln, die an Metallgestellen hängen. Er fordert dazu auf, mit dem Kopf in die transparenten Glocken einzutauchen und den überwiegend weißen Garten in farbigem Licht zu sehen, aber auch die eigene Stimme zu hören. Starr stehend mit Kopfschmuck erscheinen die Besucher wie „Raumfahrer“, sitzend wie beim Frisör unter der Trockenhaube. Die Designer nennen ihre Versuchsanordnung ein Landschaftsexperiment „participio-chromatique.“
Sieben weitere Gärten komplettieren die Jardins surprises zu einem kleinen Gartenfestival am Rhein à la Chaumont sur Loire, das im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz stattfindet.
Fotos gibt’s auf unserer Facebookseite „ http://www.facebook.com/DEGAGaLaBauCampos“. Weitere Informationen erhalten Sie auf http://www.bingen.de/de/4/kufe_jardins oder http://www.kulturufer-bingen.de Herrgen
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