20 Jahre Erholungspark Marzahn: Korridor im Chinesischen Garten eröffnet
Berlin eröffnet. Europas größter Chinesischer Garten zeigt sich nun so, wie Jin Boling vom Pekinger Institut für klassische Gartenarchitektur ihn geplant hat. Der Wandelgang mit Originalbauteilen aus China ist rechtzeitig zum Jubiläumsjahr fertig geworden.
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Jede bedeutende chinesische Gartenanlage besitzt einen Korridor, der berühmteste ist der „Lange Korridor“ im Pekinger Sommerpalast. Der Wandelgang hat nicht nur die Funktion, Spaziergänger vor dem Wetter zu schützen, sondern er dient auch der Betrachtung:
- Bei der Betrachtung in der Ruhe (chinesisch jing guan) verharrt der Gast auf einer Bank, der Terrasse des Teehauses oder auf einem Platz am Weg und genießt das Panorama der Gartenanlage von einem festen Standpunkt aus. Diese Betrachtung soll zu einem inneren Zustand der Ruhe und Gelassenheit führen.
- Bei der Betrachtung in der Bewegung (chinesisch dong guan) wandelt der Besucher durch den Garten, sodass sich die Bilder vor seinen Augen laufend verändern. Eines der wichtigsten Bauwerke für diese Betrachtung in der Bewegung ist der Korridor mit seinen Säulen, zwischen denen Bildausschnitte der Umgebung auftauchen, die aussehen, als seien sie von den Säulen „gerahmt“. Je nach Standpunkt des Betrachters ändern sich die Motive und sorgen dafür, dass der Gast ständig neue Perspektiven und innere Erfahrungen erlebt.
Der Korridor gibt dem Chinesischen Garten den letzten Schliff und vermittelt den Besuchern ein völlig neues Raumgefühl. Die „Gärten der Welt“ im Erholungspark Marzahn sind täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Der Wandelgang in Zahlen
- Stil: Laubengang aus 51 Holzsäulen, Dach aus Tonziegeln im Stil des klassischen chinesischen Gelehrtengartens
- Länge: 60 m, überquert auf 14 m den See
- Bauzeit: September bis Dezember 2006
- Kosten: 300 000 Euro
- Projektleitung: Grün Berlin Park und Garten GmbH
- Bauausführung: Beijing Gardens & Ancient Buildings Construction Company
- Finanzierung: Von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert und von der Europäischen Union kofinanziert.
Grün Berlin GmbH
(c) DEGA online, 18. April 2007
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