Naturpools werden Exportschlager
Vom 28. bis 30. September zog der 6. Internationale Schwimmteichkongress die Fachwelt ins tschechische Budweis. Die zentrale Erkenntnis der Tagung war: Der in Österreich erfundene und in Mitteleuropa weiterentwickelte Schwimmteich findet auch außerhalb Europas immer neue Märkte.
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Etwa 200 Fachleute waren auf Einladung des jungen tschechischen Schwimmteichverband s auf das Messegelände der südböhmischen Stadt Budweis gekommen, um sich auf dem 6. Internationalen Schwimmteichkongress über Neuentwicklungen der Branche zu informieren. Auch wenn die Organisation aus mangelnder Erfahrung und aufgrund von Sprachproblemen noch nicht überall rund lief, durften die Teilnehmer eine ganze Reihe von Erkenntnissen mit nach Hause nehmen; unter anderem die, dass jenseits von Europa noch riesige Märkte auf Erschließung warten. Und so gehörten die Erfahrungsberichte aus Australien, Israel, Nordamerika und Südafrika auch zu den spannendsten Vorträgen, die es in Budweis zu hören gab.
Wer bereit war, seinen Horizont auch über die reine Bautechnik und die Gewässerbiologie hinaus zu bereichern, war etwa in den Vorträgen der beiden Unternehmer Dr. Jerome Davis (Südafrika) und Philipp Johnson (Australien) besonders gut aufgehoben. Bei Davis beeindruckte insbesondere die Firmenphilosophie, die das afrikanische „Ubuntu“ zur Grundlage macht. Das Denkmodell der Ureinwohner beinhaltet, dass sich alles miteinander in Einklang befinden muss, um zu funktionieren. Darin schließt Davis‘ Unternehmen sowohl Mitarbeiter und Kunden ein als auch die Umgebung inklusive der Tiere und Pflanzen. Es verfolgt die Vision, Naturpools mit einem positiven CO2-Fingerabdruck zu realisieren. Dabei nutzt der promovierte Umwelttechniker Bio-Ingenieurverfahren, um den Preis für Schwimmteiche zu reduzieren. Motto: weniger Technik, mehr Verständnis von den biologischen Abläufen im Teich. Schließlich könne man noch nicht einmal sagen, welche Rolle ein bestimmtes Bakterium, in der Teichhygiene spiele. Erst im Zusammenspiel mit der Umwelt entscheide sich, ob es „gut“ oder „böse“ ist.
Einen weiteren spannenden Ansatz verfolgte Philipp Johnson, der mit viel Ausdruckskraft seine Arbeit in Downunder präsentierte. Auch bei ihm war der Einklang mit der Umwelt wichtig, ganz besonders im Hinblick auf die Wasserverfügbarkeit. So stimmt der Unternehmer seine „Billabongs“, ausschließlich darauf ab, wie viel Regenwasser auf dem Grundstück gesammelt werden kann. Sie sind außerdem für schwankende Wasserstände ausgelegt und mit heimischen Arten bepflanzt. Auch was den Umgang mit den Mitarbeitern anging, war sich Johnson mit seinem afrikanischen Kollegen einig: „Investieren Sie in Ihr Team – es ist Gold wert!“ war seine Botschaft.
Einen weiteren spannenden Vortrag hielt der Österreicher Dr. Heinz Jaksch, der mit dem Slogan „Algen sind keine Krankheit“ auf das Podium kam. Er warb für eine differenzierte Betrachtung von Algenwachstum und empfahl Algen als Teil des Systems zu betrachten. Anhand typischer Zeigerarten ließe sich der Nährstoffgehalt eines Teichs gut bestimmen.
Nach den Querelen im Verlaufe des 5. Kongresses 2009 in Meran (siehe http://www.dega-galabau.de, Webcode dega2174) war es zum ersten Mal die neuformierte Internationale Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (IOB), die als Schirmherrin der Veranstaltung auftrat. Die erlebte einen guten Einstieg und konnte mit dem Ablauf größtenteils zufrieden sein; auch weil für den Kongresserfolg nicht nur die Vorträge zählten, sondern auch die Sternfahrt nach Budweis mit zahlreichen Projektbesichtigungen an der Strecke und der umfängliche Kollegenaustausch in anregender Umgebung.tw
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