GaLaBau Hessen-Thüringen: Aufgaben für Landschaftsgärtner wachsen
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Angereist waren auch der Präsident des Bundesverbands GaLaBau (BGL) Hanns-Jürgen Redeker, BGL-Geschäftsführer Dr. Hermann Kurth und die Geschäftsführer der Landesverbände Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, Reiner Bierig und Michael Gotschika.
Zunächst gaben Vorträge wichtige Denkanstöße. Welchen Einfluss das Vorhandensein und der Pflegezustand von Grünanlagen, Fahrrad- und Gehwegen auf das Bewegungsverhalten und damit auf die Gesundheit der Menschen hat, erläuterte Dr. Ursel Heudorf. Die Medizinerin vom Stadtgesundheitsamt Frankfurt/Main stellte die Ergebnisse von vier zum Teil internationalen Studien vor. Darin ging es um das Auftreten von Adipositas (Fettleibigkeit) in Beziehung zu einem fußgänger- und radfahrfreundlichen Wohnumfeld.
Adipositas wirkt sich in den westlichen Industrieländern erheblich auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung aus und verursacht hohe Kosten. Die Studien beweisen, dass in Kommunen, in denen durch gute Stadtplanung körperliche Aktivität und das Zu-Fuß-Gehen (um Besorgungen zu machen) gefördert werden, der Anteil fettleibiger Menschen weit geringer und die Lebenserwartung höher ist. Außerdem wurde herausgefunden, dass Vermüllung und ungepflegte Anlagen dazu führen, dass sich Menschen weniger draußen bewegen.
Den Wandlungsprozess steuern
„Die Buga ist diesmal eine Bugala, eine Bundesgarten- und -landschaftsschau“, sagte der Staatssekretär im Thüringer Umweltministerium Prof. Dr. Christian Juckenack. Die Schau sei typisch für den Aufbau Ost. Auf der einen Seite werde der Schrumpfungsprozess in der Stadt und auf der anderen Seite die Sanierung und Neugestaltung einer Landschaft thematisiert. Im Allgemeinen seien zwei Trends zu beobachten, die sich durch intelligente Lösungen verbinden ließen: die Konzentration auf die Innenstädte und der Drang ins Grüne, in die Peripherie. Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtner sollten diese Wandlungsprozesse steuern und nicht sich selbst überlassen. Juckenack forderte die Anwesenden auf, offensiver für grüne Städte einzutreten, und sei es mit unkonventionellen Ideen.
Zum Thema Ausbildung sagte der Staatssekretär, dass es einen deutlichen Trend zur „Doppelausbildung“ gebe, nämlich zu praktischer Arbeit und Studium in einem. „Wir in Thüringen werden uns dessen annehmen. Wir haben mit der Fachhochschule und der Lehr- und Versuchsanstalt in Erfurt gute Partner.“
Preiserhöhungen weitergeben!
„Versuchen Sie als Unternehmer nicht, Preiserhöhungen bei Rohstoffen nicht weiterzugeben! Das lässt sich nicht aufhalten, irgendwann müssen Sie es doch tun und der Preisschritt wird immer größer“, riet Mag. Christian Hehenberger, Institut für Marketing und Trendanalysen GmBH, Gutau/A. Neben neuen Anforderungen an die Funktionalität von Gärten (zum Beispiel altersgerecht, beleuchtet, Bewässerungslösungen) „vergessen Sie nicht die Spaßkomponente“. Es gebe eine Trend zur Verschmelzung von Branchen wie Architektur, Handwerk, Elektrik- und Energiemanagement sowie zum „Full-Service“ am Haus. Hehenbergers wichtigste These: Ökologie wird das „big business“ der Zukunft.
BGL-Präsident Redeker konnte hier gleich einhaken. Bereits 20 Betriebe hätten sich bereit erklärt, sich bei der GaLaBau Energy zu beteiligen (siehe DEGA 10/2007, S. 8). „Wir müssen aufpassen, dass dieser Markt bei uns bleibt.“ Was das Feinstaubproblem betreffe, seien Schnellschüsse nicht angebracht. „Bäume pflanzen allein hilft nicht“, sagte Redeker. Um ganzheitliche Lösungen zu schaffen, seien die Ergebnisse von Studien und Forschungen notwendig.
Ja zur Kampagne
Die anwesenden Mitglieder des FGL stimmten mit großer Mehrheit für die Fortführung der PR-Kampagne. FGL-Geschäftsführer Guntram Löffler gab, wie auch schon von anderen Verbänden zu vernehmen war, die jährliche Dynamisierung der BGL- Beiträge zu bedenken. Bei sinkender Bruttolohnsumme der Betriebe sieht der FGL weiteren Handlungsbedarf.
Claudia von Freyberg
(c) DEGA online 2. Mai 2007
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