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Interview Jens Heger

Politischeres Auftreten

Jens Heger ist der neue Präsident des Fachverbands GaLaBau Hessen-Thüringen. Wie er zu diesem Schritt kam und was er erreichen will, erzählt er im Interview.

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DEGA: Wie kam es zu Ihrer Bewerbung für das Amt des FGL-Präsidenten?

Heger: Ich wurde vor über einem Jahr gefragt, ob ich Lust hätte, dieses Amt zu übernehmen. Grundsätzlich konnte ich mir das gut vorstellen. Ich habe Rücksprache mit meiner Frau und der Familie Odenwäller gehalten. Von beiden kam ein klares Signal dafür.

DEGA: Das klingt einfach. Ist es nicht dennoch schwer, Menschen fürs Ehrenamt zu begeistern?

Heger: Das ist nicht einfach, aber dafür eine Herausforderung. Es gibt Kollegen, die haben einen Betrieb und können Fachverband und Firma schwerer vereinbaren. Ich war auf den meisten Tagungen, habe Veranstaltungen besucht, wir haben uns als Firma bei Messen nie versteckt. Ich denke, die neue Aufgabe ist mit meiner Arbeit als Geschäftsführer gut zu vereinbaren.

DEGA: Wie genau kann das aussehen, beide Aufgaben zeitlich in den Griff zu bekommen?

Heger: Das wird im wahrsten Sinne die Zeit zeigen. Theoretisch sehe ich kein Problem. Odenwäller hat sich sehr gut entwickelt, die nächste Generation ist mit an Bord. Ich habe Freiräume, die ich für die Verbandsarbeit nutzen möchte. Und die FGL-Präsidentschaft ist kein Zeitvertreib, ich will mich mit ganzer Kraft einbringen.

DEGA: War es einfach, die Mitglieder des Fachverbands vor der Wahl für Sie zu gewinnen?

Heger: Ich bin kein Unbekannter, aber ich habe die letzten Monate natürlich genutzt, mich bei den Regionalpräsidien vorzustellen. Am Ende hat die Wahl gezeigt, dass die Mitglieder mich unterstützen.

DEGA: Kommen wir zur Arbeit. Setzen Sie die Schwerpunkte von Eiko Leitsch fort? Wo liegen Ihre Schwerpunkte?

Heger: Ich sehe keine Gründe, alles neu zu erfinden. Ich will stärker wieder zum klassischen Garten- und Landschaftsbau zurück. Das ist mir die letzten Jahre etwas auf der Strecke geblieben. Mit dem Umzug in die neue Geschäftsstelle möchte ich, dass sich der Verband mehr öffnet. Die Räumlichkeiten für Konzerte, Ausstellungen oder Vorträge sind da. Wir müssen stärker auch wieder Partner für unsere Mitglieder werden.

DEGA: Klingt nach frischem Wind. Als Marathonläufer verfügen Sie über Ausdauer?

Heger: Die wird mir sicher helfen, doch es gibt noch weitere Aufgaben. Ich würde gerne weitere Firmen überzeugen, in den Verband zu kommen. Wir brauchen eine Geschäftsführung, die sich mehr als agierendes Organ und nicht nur ausführendes versteht. Die Lobbyarbeit muss stärker akzentuiert werden. Ähnliches gilt für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Am Ende müssen wir politischer auftreten, um unsere Interessen umzusetzen.

DEGA: Wie wichtig ist Ihre Erfahrung als Geschäftsführer, also die praktische Erfahrung?

Heger: Ich möchte mich dafür einsetzen, dass bei den Verbandsmitgliedern noch stärker eine betriebswirtschaftliche Denkweise greift. Das kommt mir oft zu kurz.

DEGA: Das ist noch Theorie. Gibt es auch ganz praktische Vorhaben?

Heger: Das werden Gespräche mit der Geschäftsstelle und anderen Kollegen sein. Aber ganz konkret soll auch ein Jour fixe eingerichtet werden, den ich regelmäßig in Wiesbaden und in Erfurt anbieten möchte, damit man sich gemeinsam an den Tisch setzt. Unanhängig von den Erfolgen ist mein Lebensmotto, dass man nicht immer „everybody’s darling“ sein muss. Ich bin natürlich auch harmoniebedürftig, aber nicht so stark, dass ich nicht meine Meinung sage. Ich treffe irgendwann eine Entscheidung, auch in der Konsequenz, dass sie falsch sein kann. Dass muss man mir zugestehen.

Das Gespräch führte Jens Haentzschel, greengrass media, Weimar

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