Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
VGL Sachsen

Beim Fachkräftemangel sind ­Unternehmen in der Pflicht

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen traf sich am 9. März in der Dreikönigskirche in Dresden. Hier hatte in den 1990er-Jahren schon der Sächsische Landtag seine Sitzungen abgehalten. Von politischer Seite, dem Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, gab‘s auch gleich zu Beginn erfreuliche Nachrichten: Die Zusage für die weitere finanzielle Unterstützung der beiden sächsischen GaLaBau-Wettbewerbe „Gärten in der Stadt“ und dem Wettbewerb auf der Landesgartenschau in Löbau.

Vom politischen zum wirtschaftlichen – im Anschluss gab Prof. Dr. Ragnitz vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung Dresden eine Wirtschaftsprognose für Sachsen. Er stellte klar: Vom Aufschluss zu Westdeutschland sind alle neuen Bundesländer noch weit entfernt. Nach wie vor liegt das Wohlstandsniveau in Westdeutschland 30 % über dem im Osten. Auch die Arbeitslosigkeit ist in den neuen Bundesländern mit 11,9 % immer noch doppelt so hoch. Die Beschäftigungssituation wird sich zunehmend verbessern, so Ragnitz, doch nicht etwa weil das Arbeitsplatzangebot steigt, vielmehr wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren weiter schrumpfen. Seit den 1990er-Jahren hat sie in Sachsen bereits um 10 % abgenommen, bis 2030 wird das Bevölkerungsniveau rund 70 % unter dem von 1991 liegen. Noch dramatischer ist die Entwicklung der erwerbsfähigen Bevölkerung. Diese wird bis 2030 auf rund 60 % zurückgehen, so die Prognosen des ifo Instituts. Dies ist auf den starken Geburtenrückgang und die Abwanderung junger Menschen zurückzuführen, was zu einer starken Alterung der Bevölkerung führt.

Die unmittelbaren Auswirkungen sind in Sachsen bereits zu spüren – rund 20 % der Betriebe haben mit Fachkräfteknappheit zu kämpfen. Um diese Entwicklung aufzuhalten, sei natürlich die Politik gefragt, vor allem aber seien die Unternehmen in der Pflicht, betonte Prof. Dr. Ragnitz. „Sie müssen ihre Attraktivität für Fachkräfte erhöhen“, appellierte er an die anwesenden Unternehmer. Wichtige Bausteine seien zudem eine gezielte Personalentwicklung, die eigene Ausbildung von Fachkräften und die Weiterbildung der Mitarbeiter. „In Zukunft ist weniger der Staat, sondern vielmehr sind die Unternehmen gefordert, für eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu sorgen“, schloss Ragnitz.

Verbandspräsident Werner Eyßer griff das Thema Fachkräftemangel auf: „2011 war ein gutes Jahr, aber der Fachkräftemangel macht unseren Betrieben immer mehr zu schaffen.“ Auch er ermahnte zu mehr Eigeninitiative – derzeit bilden nur 66 Verbandsbetriebe aus.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren