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Betonsteine: Lieferengpässe sind jahreszeitlich bedingt

In den vergangenen Wochen hörten wir in der DEGA-Redaktion immer wieder Klagen über Lieferengpässe bei Betonsteinprodukten. Da unterscheiden sich die versprochenen Lieferfristen von den wirklichen oder die bestellten Produkte kommen nicht zusammen. Wir haben bei den Betonsteinherstellern nachgefragt.
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Auf Nachfrage beteuern die Hersteller, keine Probleme zu haben. Einige haben sich dennoch die Mühe gemacht, die Ursachen für die im Frühjahr im Grunde üblichen Engpässe zu beschreiben. Diese Firmen wollen allerdings anonym bleiben.

Der Winter ist weder für Landschaftsgärtner noch für Betonsteinhersteller exakt planbar. Rechtzeitige Bestellung ist vor allem zu Jahresbeginn wichtig, da in dieser Zeit üblicherweise die Produktionsmaschinen gewartet werden. Wenn im Januar gewartet und deshalb wenig produziert wird, machen sich zwei Wochen Frost im Februar schmerzlich bemerkbar. „Ab minus fünf Grad können Sie keine Betonprodukte mehr produzieren, weil der Sand gefroren ist“, erklärt ein Hersteller. Sobald es warm wird, wollen alle ihren Garten und alle Landschaftsgärtner gleichzeitig die Ware. „Vorrangig werden zunächst die bestehenden Aufträge aus den Wintermonaten produziert, vor allem Industriepflaster. Dann erst kommen die neuen Aufträge“, erklärt ein weiterer Produzent.

Natürlich läuft auch bei der betriebsinternen Planung nicht immer alles optimal. Da wird zu spät auf Mehrschichtsystem aufgerüstet, die Produktvielfalt ist zu hoch, die Gesamtprogramme sind nicht immer zusammenhängend verfügbar. Und manches Problem ließe sich vermeiden, wenn dem Käufer mehr Alternativprodukte aufgezeigt würden, die sofort oder früher verfügbar sind.

Viele Bestellungen kommen zu spät

Doch auch die Besteller müssen mitdenken. Lieferzeiten von einer bis zwei Wochen sind üblich, bei Sonderteilen können es erheblich mehr sein. Wobei: „150 m² Pflaster abzuholen geht fast immer“, ist von den Herstellern zu hören. Natürlich könne es mal passieren, dass Freitagmorgen drei Kunden schneller waren und dann das Lager eben bis Montag leer sei.

Viele Betriebe haben bis Mitte Januar Betriebsferien. Wer sich danach aufgrund der milden Witterung auf sofortigen Arbeitsbeginn gefreut hatte, musste im Februar wieder auf die Bremse treten. Die Folge: Druck durch angestaute Alt- und Neuaufträge. Ein Hersteller nennt ein weiteres Problem: „Das Material wird zu spät bestellt. Nach Lieferzeiten wird selten oder gar nicht gefragt.“ Ein anderer Hersteller ärgert sich darüber, dass viele die Ware auf Abruf bei ihrem Baustoffhändler bestellen, sich dann aber nicht mehr melden. „Ich kann im Lager keine Fähnchen in die Paletten stecken und die Ware drei Wochen liegen lassen in der Hoffnung, dass jemand kommt und sie abholt.“ Die Ungeduld des Endkunden tut dann ein Übriges. „Manche entscheiden sich bis kurz vor Baubeginn um und erwarten, dass das Material dann sofort da ist“, ist zu hören.

Bis Juni ist mit einer deutlichen Entspannung der Situation nicht zu rechnen. Landschaftsgärtner sollten deshalb mindestens zwei Wochen Lieferzeit einplanen. Außerdem sollte gezielt nach Alternativen gefragt werden. Und letztlich muss auch dem Gartenbesitzer klar sein, dass nicht alles sofort geht. „Keiner hat ein Problem damit, zehn Wochen auf seine Küche zu warten, aber der Betonstein soll morgen da sein“, meint ein Hersteller verwundert. Ein letzter Tipp – übrigens von einem überregionalen Produzenten: „Nehmen Sie auch gemeinsam mit den Kunden die Beratungs- und Serviceangebote von Herstellern vor Ort wahr.“

Susanne Wannags


(c) DEGA GALABAU 27. April 2012
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