Orientierungsdaten Baden-Württemberg
Die Auswertungen der Rohabschlüsse von knapp 400 baden-württembergischen Gartenbaubetrieben von 2011 liegen vor. Diese Zahlen sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber dennoch wichtige Trends auf.
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2011 brachte den 45 ausgewerteten identischen Betrieben des GaLaBaus gegenüber den beiden Vorjahren deutlich höhere Gewinne. Zwar stiegen die betrieblichen Aufwändungen gegenüber dem Jahr 2010 um fast 9 Prozent an, aber da die betrieblichen Umsätze demgegenüber um knapp 10 Prozent stiegen, blieb unterm Strich eine verbesserte Rentabilität. Bei für eine Familien-Arbeitskraft angenommenen 2.500 Arbeitsstunden pro Jahr kommen die Betriebe im Durchschnitt auf eine Entlohnung von etwas über 28,60 Euro pro Arbeitsstunde.
Die drei wichtigsten Aufwandspositionen stiegen in 2011 erheblich an: Die Aufwändungen für Fremdlöhne stiegen um etwas unter zehn Prozent. Diejenigen für Material um etwas unter neun Prozent und diejenigen für Fuhrpark, Reparaturen und Abschreibungen um knapp sechs Prozent.
Die gestiegenen Aufwändungen deuten auf eine gute Auftragslage bei den ausgewerteten Betrieben hin. Wichtig ist die Feststellung, daß auch die Arbeitsproduktivität gesteigert werden konnte. So stieg die Bruttoarbeitsproduktivität (Betriebsertrag pro AK) gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent und die Nettoarbeitsproduktivität (Betriebseinkommen pro AK) um 2,8 Prozent. Vergleicht man die Zahlen zwischen den Erfolgsgruppen fällt auf, daß die überdurchschnittlich erfolgreichen Betriebe im Vergleich zum Mittel 0,5 Arbeitskräfte mehr beschäftigen. Damit kann die Betriebsgröße nicht als Erfolgsfaktor herangezogen werden. Einen stärkeren Einfluss üben offensichtlichen die Aufwandsintensität und die Arbeitsproduktivität aus.
Die überdurchschnittlich erfolgreichen Betriebe betreiben pro Arbeitskraft einen im Vergleich zum Mittel um 17 Prozent höheren Materialaufwand, einen um 22 Prozent höheren Aufwand für Fuhrpark, Reparaturen und Abschreibungen sowie einen um 15 Prozent höheren Lohnaufwand.
Der Anstieg der Rentabilität (Reinertrag) auf 4,6 Prozent (vom Betriebsertrag) ist die Konsequenz. Dennoch war es circa ein Drittel der ausgewerteten Betriebe, das keinen positiven Reinertrag und somit keine Kapitalverzinsung erwirtschaftete.
Die Brutto-Arbeitsproduktivität des ersten Drittels ist mit knapp 94.000 € um 19 Prozent und die Nettoarbeitsproduktivität gar um 27 Prozent höher als die des arithmetischen Mittels. Der deutlich negative Reinertrag des dritten Drittels zeigt, daß etliche Garten- und Landschaftsbaubetriebe auch in Zeiten einer guten Auftragslage unrentabel wirtschaften. Die Zahlen der Betriebe des ersten Drittels zeigen Ansätze für Verbesserungsmöglichkeiten auf.
Quelle: Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau in Hannover und Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
(c) DEGA GALABAU online, 28.06.2012
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