Europäische Baumaschinenindustrie: Konjunktur trübt sich ein
"Obwohl die Nachfrage nach Baumaschinen in Europa absolut gesehen noch ganz gut ist, macht sich ein Stimmungswandel bei den europäischen Unternehmen bemerkbar", erklärte Johann Sailer, Präsident des Europäischen Baumaschinen-Komitees (CECE) auf der Pressekonferenz anlässlich des CECE-Kongresses am 26./27. Oktober in Berlin. "Was uns Sorgen bereitet ist die Kluft zwischen den europäischen Ländern, die sich in diesem Jahr noch einmal vergrößert hat“.
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Märkte wie Spanien und Italien sind in der ersten Jahreshälfte noch einmal eingebrochen, andere, wie die skandinavischen und baltischen Länder oder die Türkei verzeichneten dagegen einen weiteren Anstieg der Nachfrage und große Volumenmärkte, wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien zeigten erste Anzeichen für eine Eintrübung.
Das Geschäftsklima verschlechtert sich
Der CECE-Geschäftsbarometer-Index gibt monatlich Hinweise darauf, wie sich das Geschäftsklima unter den europäischen Baumaschinenherstellern entwickelt. Seit vier Monaten in Folge ist er nun gefallen. „Das ist ein schlechtes Zeichen", stellte Sailer fest. Die Mehrzahl der befragten Hersteller schätzten sowohl ihre laufende Geschäftstätigkeit als auch ihre zukünftigen Geschäftserwartungen negativ ein. Dass die Auftragseingänge sinken, sei dafür ein klares Indiz. Auch die Euro-Krise sorgt für Unsicherheit unter den Unternehmen. Kunden und auch die öffentliche Hand würden in dieser Situation weniger investieren.
Produktionplus 2012 – pessimistischer Ausblick 2013
Das CECE geht davon aus, dass die europäische Baumaschinenindustrie am Jahresende ein Produktionsplus von sechs Prozent gegenüber 2011 verzeichnen wird. Für 2013 sei der Ausblick dagegen eher pessimistisch. Die Märkte, die nach der Krise ein gutes Wachstumstempo vorgelegt haben, werden laut CECE nicht im gleichen Maße weiter wachsen wie bisher. Die Märkte, die heute noch am Boden liegen, werden nur ein sehr bescheidenes Wachstum realisieren. Außerhalb Europas bereitet vor allem der schwache chinesische Markt der Branche Sorgen.
Der Absatz von Baumaschinen sank dort im ersten Halbjahr um 40 Prozent und wird sich bis zum Jahresende bei einem Minus von rund 25 Prozent einpendeln. Aber nicht nur die Märkte entwickeln sich höchst unterschiedlich, sondern auch die einzelnen Produktbereiche. So werden Hochbaumaschinen auch zukünftig weiter stark nachgefragt sein, während die Nachfrage für Erd- und Straßenbaumaschinen höchstwahrscheinlich stagnieren oder gar sinken wird. CECE
(c) DEGA GALABAU/campos online, 30. November 2012
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