Naturstein: Importe aus China werden teurer

Reiner Krug, Geschäftsführer des deutschen Natursteinverbands, erläutert die Situation: „Es gibt zwei Hauptgründe für die Preiserhöhungen – die Exportvergütungen der chinesischen Regierung sind weggefallen, und die Kapazitäten der Schiffe reichen aufgrund der vielen Exporte aus China nicht mehr aus. Viele Reeder nehmen dann lieber leichtere Container mit. Für Händler ist keine vernünftige Kalkulation mehr möglich, weil sich ständig etwas ändert. Die Lieferzeiten sind oft unklar und dem Kunden kaum vorauszusagen. Auch indischer Naturstein ist von den Preiserhöhungen betroffen.“
Wie wirkt sich das auf die Nachfrage nach deutschem und europäischem Naturstein aus? Krug: „Wir spüren noch wenig. Der Preisunterschied zwischen deutschem und chinesischem Naturstein ist immer noch sehr groß. Steine aus China müssten drei- bis viermal so teuer werden, wenn es Wirkung zeigen soll.“

Die Fachzeitschrift „Stein“ hat sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und hat dazu ein Interview veröffentlicht. Darin vertritt Jörg Ströhmann, Natursteinimporteur aus Hofheim-Wallau, die Meinung, dass nun eine „Kostenwahrheit“ entstehen würde. Jahrelang sei das System gefördert worden, „indem wir dort immer und immer wieder gekauft haben. Jetzt bekommen wir die Quittung“. Produzenten in Europa kämpften und seien hoffentlich noch lange im Geschäft. „Unser Kreislauf ist hier in Europa, nicht in China. Unsere Kunden sind ebenfalls hier. Es gibt noch andere Dinge außer ‘Geiz ist geil’.“ 2004 exportierte die Volksrepublik China 9,4 Mio.t Naturstein im Wert von 1,7 Mrd. US-Dollar.  cvf

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