Wie übersteht Ihr Betrieb finanziell denlangen Winter?
Wir fragten, wie stark der erneute Arbeitsausfall die Liquidität strapaziert und wie dies die Planung fürs kommende Jahr beeinflusst – auch mit Blick auf die Auftragslage. Die kompletten Zuschriften können Sie lesen unter http://www.dega-galabau.de.
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1 Andreas Rilk, Eurasburg
Winter tat gut
Wir haben im Januar an den schönen Tagen sofort wieder gearbeitet und sind froh, dass wir trotzdem einen Winter gehabt haben. Die Maschinen strahlen wieder, das Büro ist up to date und es war trotzdem erholsam. Ansonsten sollte man schon gesund dastehen, um so einen langen Winter zu überdauern.
Meine Devise: Nix kaufen, was man sich nicht leisten kann. Die Lkw, Bagger und Radlader sind zwar etwas älter, aber alle bezahlt. Und wenn die rumstehen, verursachen sie auch keine Kosten.
2 Werner Deeg, Hof
Käufe abhängig von Saison
Durch Saison-KuG für die Mitarbeiter besteht kein Geldengpass. Maschinenanschaffungen werden zurückgestellt, Gewinn aus 2012 aufgebraucht. Für 2014 müssen wir den Gewinn als Reserve wieder bereithalten, Anschaffungen vom Saisonbeginn abhängig manchen.
3 Michael Bauer, Berlin
In der Saison alles reinholen
Es geht nicht anders: Innerhalb der neun bis zehn Saisonmonate müssen die Kosten für zwölf Kalendermonate eingefahren werden. Wenn ein Winter milde ausfällt, dann ist dies das wirtschaftliche Sahnehäubchen obendrauf! Die Liquidität in den Wintermonaten ist nur durch ordentliche Rücklagenbildung in der Saison zu generieren. Da wir gleichzeitig ein Fuhrunternehmen betreiben, konnten einige Einnahmen durch Fuhrleis-tungen mit Laub/Schnee und Altstreugut erzielt werden.
4 Christian Kulsch, Trebur
Stellenstreichung nicht ausgeschlossen
Wir versuchen, einen Teil der Einnahmeausfälle mit Winterdiensttätigkeiten aufzufangen. Für Lohnfortzahlungen und um Kündigungen zu vermeiden, haben wir Kurzarbeitergeld beantragt. Für weitere Winter werden wir eher überlegen, einige Stellen zu streichen, um eine höhere Liquidität zu erhalten. Diese nicht unumstrittene Entscheidung versuchen wir aber jetzt, weiter hinauszuschieben.
5 Ulrich Schultze, Berlin
Kunden zahlen voraus
Unsere Privatkunden finanzieren uns den Winter durch ihre Vorauszahlungen. Wir haben im Januar und Februar jeweils die frost- und schneefreie Zeit genutzt und die Kunden überzeugt, mit den Arbeiten zu beginnen, da es sonst im April/Mai sehr eng werden könnte mit den Terminen. Das bedeutet für den Kunden, dass 50 % der Auftragssumme bei Arbeitsbeginn fällig werden. Wir haben uns dabei einige größere Objekte ausgewählt. Weiterhin haben wir mit unseren langjährigen Lieferanten längere Zahlungsziele vereinbart.
Eine Bank nehmen wir nicht in Anspruch. Da wir in der Vergangenheit Probleme hatten, haben wir daran gearbeitet, unabhängig von Banken zu werden. Wir arbeiten daher mit verschiedenen Zahlungskonditionen, diese passen wir an unseren Liquiditätsbedarf an. Entweder hohe Anzahlung bei Auftragserteilung oder Arbeitsbeginn oder Kombination aus beiden mit entsprechender Skontierung.
6 Manuela Achhammer, Simmelsdorf
Offen gegenüber der Bank
Seit vier Jahren führe ich jährlich vor Saisonbeginn ein Gespräch mit der Bank. Ich lege die BWA des vergangenen Jahres vor, erstelle eine Liste mit allen Aufträgen bis Ende Mai mit dem dazugehörigen Auftragsvolumen. Ich stelle meinen derzeitigen Liquiditätsengpass mit meinen künftigen Aufträgen gegenüber und erhalte ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Plus auf dem Konto. In diesem Jahr hatte mir der Banker von sich aus den höheren Kreditrahmen angeboten, um die jetzige Zeit zu überbrücken. Außerdem kam von ihm großes Lob, weil ich aus Eigeninitiative die Zahlen vorlege. Das schafft Vertrauen und erhöht die Kompetenz.
Sollte es trotz erhöhtem Kreditrahmen eng werden, wird die eiserne Reserve angepackt, die ich angesammelt habe. Der Arbeitsausfall kommt meinem Mann sehr entgegen, denn so hat er genügend Zeit für seine Meisterarbeit. Die Mitarbeiter sind seit diesem März über Schlechtwettergeld versorgt. 7 Alexander Tilburgs, Schmitten im Taunus
Notfallordner erweitert
Durch den Winterdienst war für uns finanziell der Winter weniger schlimm, sondern eher wurde ein Gewinn eingefahren. Die Schattenseite ist aber, dass dies eine Opferbereitschaft der Mitarbeiter erfordert.
Der Landschaftsbau ist nun mal vom Wetter abhängig. So wie manch Unternehmer sich in seinem Notfallordner auf alle möglichen Lebenslagen vorbereitet hat, sollte man auch dem längeren wetterbedingten Ausfall ein Kapitel widmen. Wir haben dies nun nach diesem Winter nachgeholt.
8 Burkhard Hahn, Buseck
Strikte Maßnahmen
Die zu besetzende Ausbildungsstelle 2013 wurde gestrichen – der Werbeetat in Telefonbüchern und bei Ortsvereinen ebenfalls. Der Lkw wird im Winter abgemeldet; mehr angeordnete Samstagsarbeit, denn da hatten meine Mitarbeiter bisher auf freiwilliger Basis gearbeitet.
Ja, ich will!
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