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Was sagen Sie zur Arbeit am Samstag? Wie motivieren Sie die Kollegen?

Sie können sich vor Arbeit kaum retten, der lange Winter muss aufgeholt werden. Wie vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern, dass möglicherweise auch an Samstagen gearbeitet werden muss? Gibt es dafür Extra-Belohnungen?

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1 Horst Bergmann, Kesselsdorf

Das richtige Maß zwischen Arbeit und Erholung finden

Neben den Liquiditätsproblemen nach dem Winter bis in die 14. KW haben nun alle GaLaBau-Firmen das Problem der verbleibenden produktiven Arbeitstage bis zum 31. Dezember. Nach meinen Berechnungen standen mit Saisonbeginn in Sachsen ohne die Sonnabende nur 156 Arbeitstage zur Verfügung. Firmen, die bisher am Sonnabend noch nie gearbeitet haben, eröffnet sich so die Möglichkeit der Samstagseinsätze mit maximal 38 Tagen als Puffer. Den anderen steht nur die Möglichkeit der Verlängerung der täglichen Einsatzzeit unter Beachtung der Jahresarbeitszeitregelungen zur Verfügung. Bei beiden Varianten das richtige Maß zwischen dem Mehr an Arbeitszeit und der notwendigen Erholung für die Mitarbeiter zu finden, erfordert viel unternehmerisches Fingerspitzengefühl.

Nach mir vorliegenden Unterlagen haben viele sächsische GaLaBau- Firmen es im Frühsommer 2010 sowie mit Saisonbeginn 2011 und im Frühherbst 2011 mit den Einsatzzeiten offensichtlich übertrieben. Vier bis sechs Wochen später war der Krankenstand im Schnitt im Vergleich zu den Firmen in allen anderen Bundesländern wesentlich höher; teilweise sogar mehr als doppelt so hoch. Dies korrespondierte zu ihren Aussagen zum Auftragsdruck. Unternehmer sollten die Stimmungslage ihrer Mitarbeiter in Bezug auf Überstunden und Sonderschichten an Samstagen genau beobachten. Zusätzliche Krankentage würden die anstehenden Probleme nur verschärfen.

2 Hartmut Bremer, Stuttgart

Das Wochenende ist heilig

Ja, der Winter war lang. Dennoch wird Samstagsarbeit – wie in den vergangenen Jahren – die große Ausnahme bleiben. Aber auch wir müssen uns sputen, um am Ende dieses Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben zu können. Die Mitarbeiter/-innen signalisieren deutlich, dass sie bereit sind, auch mal 9- bis 10-Stunden-Tage zu fahren. Aber das Wochenende bleibt bis auf wenige Ausnahmen heilig. Schließlich brauchen wir wache und fitte Gärtnerinnen und Gärtner, um gute Arbeit bei unseren anspruchsvollen Kundinnen und Kunden leisten zu können.

3 Falko Fabianek, Röttenbach

Fünf Tage harte Arbeit sind mehr als genug

Samstagsarbeit kann ich mir als Unternehmer nicht leisten. Wir arbeiten in einem sehr harten Beruf neun Stunden am Tag, das sollte unter der Woche reichen. Dadurch sind meine Mitarbeiter am Montag ausgeruht und wir sind produktiver als wenn wir sechs Tage nur mäßig arbeiten.

4 Ingo Kessler, Stuttgart

Keine Samstagsarbeit – wir haben alle nur einen Akku

Ich verbringe derzeit nahezu zehn bis zwölf Stunden mit Arbeit. Mit dem finanziellen Druck nach diesem Winter und der Auftragslage gibt es keine Alternative. Von meinen Kollegen möchte ich keine Arbeit an Samstagen einfordern, da dies sehr schnell zulasten des Betriebsklimas gehen würde. Wir führen Arbeitszeitkonten und von daher kann jeder selbst entscheiden, wie viel er über das normale Soll hinaus arbeiten möchte. Mir ist nicht geholfen, wenn meine Kollegen dem häuslichen Unmutes ausgesetzt sind, weil sie ihre Familien vernachlässigen müssen. Abgesehen davon haben wir alle nur einen „Akku“ und dessen Wochenleistung mehrt sich nicht, wenn man aus fünf Tagen sechse macht.

5 Stefan Leszko, Unterpleichfeld

Auch die Bauherren haben keine Lust auf Samstagsarbeit

Ich habe vor Jahren versucht, in einem drängenden Projekt Samstagsarbeit durchzusetzen. Es wollte nicht glücken. Ich hätte meine Mitarbeiter motivieren müssen – gut, das wäre noch gegangen. Man hat ja Mittel und Wege, seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Schlimmer war, dass ich auch die Bauherren hätte motivieren müssen, die sich schon auf ein ruhiges Wochenende ohne Gewörch im Garten gefreut hatten. Noch schlimmer war es mit den Nachbarn der Bauherren, die sich ihrerseits schon auf ein ruhiges Wochenende ohne Gewörch im Nachbargarten gefreut hatten. Und erst die Subunternehmer! Das geht gar nicht. Wenn hier der Donnerstag ein Feiertag ist, dann verschwindet alles, was Baubranche ist, am Mittwochnachmittag von der Baustelle und man sieht sie vor Montag nicht wieder. Das Thema Wochenendarbeit hat mich gelehrt, dass wahre Größe auch im Verzicht liegen kann.

6 Rocco Danneberg, Dessau

Tägliche Überstunden und Samstagsarbeit nötig

Wir hängen in unserer Planung ungefähr sechs Wochen zurück – das können wir nicht komplett aufholen. Unsere Mitarbeiter sind aber hochmotiviert und hängen fast täglich ein bis zwei Stunden an, in Sonderfällen sogar vier. Auch die Samstage arbeiten wir momentan durch, sodass alle nur einen freien Samstag im Monat haben. Allerdings wollen wir es nicht übertreiben und die Mitarbeiter „totspielen“. Allzu „fertige“ Mitarbeiter machen ja auch schneller Fehler. Wir planen eine kleine Dankeschönfeier mit Grillen und Bierchen.

7 Andreas Guthe Halle/Saale

Kleine Belohnungen

Nach einem langen Winter brennen wir auf Arbeit draußen. Wer das als Chef vorlebt, sollte weniger Probleme haben, seine Mitarbeiter zu motivieren. Kleine Belohnungen oder eine kleine „Grillfete“ nach einem langen Tag, bei der auch Angehörige dabei sein dürfen, entspannt alle. Ausgleich ist wichtig und fördert den Zusammenhalt. Nach solchen „Arbeits-Eskapaden“ sind alle geschafft, aber es ist auch viel geschafft – für die Baustellen und die Seele!

8 Fritz Hilgenstock, Niederuzwil/CH

Nur bei guter Witterung

Wir schaffen es mit guter Stimmung, vom Betrieb gezahlten Spesen (Essen) und gemeinsam verbrachter Freizeit. Dazu kann jeder Mitarbeiter mal ein längeres Wochenende machen, um Erholungszeit sicherzustellen. Ferner gibt es Samstagsarbeit nur bei brauchbarer Witterung.

9 Walter Eckhardt Schönenberg-Kübelberg

Frühstück vom Chef

Wir erklären unseren Angestellten durch offene Gespräche die Situation, dass sie aufgrund der langen Durststrecke zweimal im Monat samstags arbeiten müssen. Da die Auftragslage und die Nachfrage richtig gut sind, geht das nicht anders. Als Motivation muss ja jeder nur alle 14 Tage ran, außerdem gibt’s samstags immer Frühstück vom Chef.

10 Jonathan Dralle, Berlin

Gutschrift einer Arbeitsstunde pro Samstag

Für Samstagstätigkeit gibt es pro Samstag, egal wie lang gearbeitet wird, eine Arbeitsstunde gutgeschrieben. Das ist nicht die Welt, aber der Mitarbeiter merkt, dass es geschätzt wird, dass er samstags arbeitet.

11 Martin Steger, Altstätten/CH

Gutes Betriebsklima zählt

Wir haben einen stark saisonbedingten Beruf – darauf machen wir schon beim Einstellungsgespräch aufmerksam. Wir arbeiten in der Saison einige Samstage, aber nur bis mittags – oder abends mal eine halbe Stunde länger. Den Mitarbeitern ist es wichtig, dass sie früh erfahren, wann samstags gearbeitet wird. Mit gutem Betriebsklima sind sie auch gewillt, sich für den Betrieb einzusetzen. Die Mehrleistung muss anerkannt werden – mit Grillabend und Betriebsausflug. Aber auch kleine Gesten wie ein Geburtstagsgeschenk dürfen nicht fehlen, um Anerkennung zu zeigen.

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