Interessenvertreter wehren sich gegen Torf-Abbaustopp
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In Sachen Torfabbau sind sich die Interessenvertreter von Industrie und Gewerkschaft einmal einig: Sie wehren sich gegen das Vorhaben der neuen Landesregierung in Niedersachsen, durch eine kurzfristige Novellierung des Landes-Raumordnungsprogramms alle Vorranggebiete für die Torfgewinnung zu streichen – in Summe 22000 ha. In einem an die rot-grünen Landespolitiker gerichteten Positionspapier warnt das Aktionsbündnis vor Werksverlagerungen und Arbeitsplatzverlusten, sollte der Torfabbau in Niedersachsen eingestellt werden. Zwar drohe das nicht unmittelbar, weil langfristige Abbaugenehmigungen die Torfgewinnung bis 2075 ermöglichen. Allerdings müsste bald immer mehr Torf eingeführt werden, um die reduzierten Abbaumöglichkeiten zu kompensieren.
Einmal mehr zeigt die Diskussion, wie schwierig die Beurteilung unterschiedlicher Positionen ist. In der Tat liegen die meisten verwertbaren Torfvorräte unter Acker- und Grünlandböden, wo ein Abbau relativ unbedenklich ist. Allerdings argumentiert die Landesregierung mit Klimaschutzzielen, müsste aber zugleich zugeben, dass die nur zu erreichen sind, wenn riesige Flächen angekauft und wieder vernässt würden. Denn auch ohne Torfabbau wird jährlich 1 bis 3 cm organische Substanz umgesetzt – besonders durch Maiskulturen. Und auch die Torf-industrie schönt ihre Zahlen – ihr Wirken ist weit weniger klimaneutral, als es das Positionspapier glauben macht: Schließlich wird der Torf nach seiner Verwendung als Substrat wieder abgebaut und großteils in klimaschädliches CO2 verwandelt.
Während die Substitution von Torf im Gartenbau schwierig ist, lässt er sich im GaLaBau einfach ersetzen: Zum Auflockern durch strukturstabile mineralische Stoffe, zum Anreichern des Bodens mit Humus durch Komposte. Die Notwendigkeit der Verwendung von Torf sollte deshalb immer geprüft werden.
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