Suchen Sie noch oder haben Sie schon Auszubildende für2013?
Waren Sie bereits erfolgreich? Was haben Sie gemacht, um den oder die Richtige(n) zu finden? Hat die Zahl der Bewerbungen abgenommen? Wie war die Qualität der Bewerber? Und welche Konsequenzen ziehen Sie aus Ihren Erfahrungen?
- Veröffentlicht am
1 Sebastian Hilmer, Mettingen
Wir haben unsere Entscheidung für dieses Jahr schon im Winter treffen können. Im Oktober 2012 bekamen wir die ersten Bewerbungen, sodass wir uns noch vor Weihnachten festlegen konnten. Viele Bewerbungen waren in puncto Form und Inhalt sehr gut. Insgesamt bekamen wir etwa 20 Bewerbungen. In den Vorjahren hatten wir weniger Bewerber. Natürlich bedeutet die große Anzahl an Bewerbern mehr Arbeit in der Vorauswahl. Aber sie geht auch mit der Zunahme von hochwertigen Bewerbern einher.
Ich bin von unseren drei neuen Auszubildenden hundertprozentig überzeugt, sodass ich voller Vorfreude in das neue Ausbildungsjahr starte.
2 Martin Steger, Altstätten
Normalerweise nehmen wir pro Jahr einen Lehrling, doch in diesem Jahr hatten wir zwei überzeugende Interessenten. So haben wir uns für beide entschieden. In unserem Betrieb kommt ein Interessent eine Woche zum Schnuppern, wenn er sich dann für die Lehrstelle interessiert, muss nochmals eine Woche gearbeitet werden. Wir testen die Bewerber nicht mit schriftlichen Prüfungen, das persönliche Gespräch zusammen mit den Eltern zählt. Auch die Vorarbeiter entscheiden mit. Leider haben auch wir festgestellt, dass im letzten Jahr sehr wenig Anfragen kamen. Es gibt immer weniger bodenständige junge Leute, die einen Beruf erlernen wollen, in dem mit den Händen gearbeitet wird.
3 Andreas Raschke, Bayerfeld-Steckweiler
Ich finde es tatsächlich nicht leicht, passende Auszubildende zu finden.
Dafür habe ich mir einen Kriterienkatalog erarbeitet, einen kleinen Einsteigertest für Bewerber/-innen ist eine erste Hürde, ein Praktikum in jedem Fall Voraussetzung, um die Bewerber/-innen auch in der Praxis erfahren zu können.
Wir haben erst im Juli einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen, weil sich bis dato trotz großer Anfrage kein passender Bewerber gefunden hat.
Den Großteil der Bewerbungen lehnen wir direkt nach Sichtung der Unterlagen ab, weil sich bereits darin lesen lässt, dass die Bewerber/-innen nicht geeignet sind.
Ich denke darüber nach, in Zukunft an die Schulen zu gehen, um das Berufsbild und unseren Betrieb vorzustellen. Fast jedes Jahr finden hier Ausbildungsmessen oder -infotage statt, von denen wir leider erst im Nachhinein in der Zeitung lesen. Kleine Handwerksbetriebe werden nicht angefragt. Wenn wir die Jugendlichen dort ansprechen, wo sie sich noch in aller Ruhe Gedanken über ihre Zukunft machen können, ist viel gewonnen. Wir müssen uns bemühen, ihnen den Spaß am Gärtnern zu vermitteln. Dann haben wir auch keine Nachwuchssorgen.
4 Thomas Segl, Willmering
Schon im letzten Herbst konnten wir die Verträge mit unseren beiden Azubis klarmachen. Man muss sich bewusst machen, dass die Fachkräfte von morgen heute ausgebildet werden. Die Bewerber kommen aber nicht von selbst. Um von den Schulabgängern wahrgenommen zu werden, muss man auf sich aufmerksam machen. In unserem Fall in Form von Teilnahme an Ausbildungsmessen, Vorstellungen an Schulen, Facebook, Artikeln in der Tagespresse, Teilnahme an Berufswettkämpfen, Auslandspraktika und so weiter.
Die jungen Leute wollen informiert werden und überzeugen sich dann selbst von der Qualität eines Betriebs. Ein Betrieb muss sich präsentieren und um die besten Schulabgänger bewerben. Es genügt nicht einfach nur auszubilden, man muss gute Ausbildung bieten können. Da wir aktives Mitglied der „Initiative für Ausbildung“ sind, wissen wir wie gute Ausbildung funktioniert und versuchen, uns ständig weiterzubilden und zu entwickeln. Wir werden weiter an uns arbeiten, um unsere Ausbildungsplätze entsprechend zu besetzen.
Die Zahl der Bewerber hat bei uns leicht zugenommen und vor allem die Qualität der Bewerber ist gestiegen.
5 Florian Herrhammer, Heimenkirch
Wir haben bereits seit vergangenem Herbst unseren Azubi für September. Er hat bei uns zwei Praktikas gemacht und es hat von beiden Seiten einfach gepasst. In die Entscheidung für einen Bewerber werden auch unsere Mitarbeiter eingebunden.
Die Zahl der Bewerbungen ist in den letzten Jahren gleich geblieben, die Qualität der Bewerber aber sehr unterschiedlich. Das Angebot von Praktika und die Präsenz an den Schulen helfen, sich als Ausbildungsbetrieb zu präsentieren und die Anzahl der Bewerber auf einem guten Niveau zu halten. Für das kommende Jahr haben wir bereits zwei Bewerber, die bald Praktika bei uns absolvieren.
6 Michael Bauer, Berlin
Vor etwa zehn Wochen meldete sich eine junge Dame und bewarb sich telefonisch und persönlich um einen Praktikumsplatz. Pferdewirt war erst ihr Favorit und Hobby. Doch nach dem dort absolvierten Praktikum erteilte sie diesem Beruf eine Absage. Nun nach etwa acht Wochen Probearbeit in unserem Betrieb hat sie bei uns einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Ich muss gestehen, dass ich mich nicht um einen neuen Azubi gekümmert hatte. Unsere wenigen bisherigen Azubis kamen über einen gewerblichen Träger, doch zufrieden waren wir nicht: Geringe Motivation, Unpünktlichkeit und teilweise Überheblichkeit waren deren Charakteristika. Nun probieren wir es über die Direkteinstellung – einen für uns neuen Weg. Ich habe ein positives Gefühl.
Insgesamt scheint der Beruf jedoch aus der Mode gekommen zu sein. Um einen jungen Menschen zu bekommen, der rechnen kann, Rechtschreibung beherrscht und als i-Tüpfelchen wettertauglich ist, bedarf es schon großer Anstrengung oder auch ein bisschen Glück.
7 Michael Bönitz, Radebeul
Dieses Jahr waren wir noch nicht erfolgreich, unseren Azubi aus 2012 mussten wir gehen lassen (nicht tragbar).
Wir haben bisher jedes Jahr versucht, einen Azubi zu finden. Seit zwei bis drei Jahren gehen die Bewerbungen zurück. Die Bewerber, die dann noch kommen, kann man eigentlich auch vergessen: schlechte Leistungen, viele kommen zu spät oder gar nicht zu den Bewerbungsgesprächen.
Ich muss aber zugeben, wir haben das Thema Nachwuchswerbung sehr vernachlässigt. In unserer Region gibt es große Firmen, die ganz gezielt in Schulen gehen und massiv junge Leute anwerben.
Es kommt erschwerend hinzu, dass für viele der Beruf Gärtner keinen hohen Stellenwert hat – dieses Image müssen wir dringend verbessern!
Ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr keinen Azubi einstellen. Das ist schade, denn wir sind als guter Ausbildungsbetrieb bekannt. Durch die familiengeführte Baumschule können wir unseren Auszubildenden die nötigen Kenntnisse sehr gut vermitteln.
8 Balbina Fuchs, Lenggries
Ich hatte gerade das erste Bewerbungsgespräch für 2014. Im September kommen zwei neue Azubis. Beide haben schon mehrfach bei uns geschnuppert. Im Augenblick haben wir acht Auszubildende. Die besten Erfahrungen haben wir mit Schnupper-Praktikanten, viele bewerben sich gleich nach ihrem Praktikum. Letztes Jahr haben wir auch am Green-Day teilgenommen und unseren Beruf in Hauptschulklassen vorgestellt. Die Schüler konnten einem Auszubildenden im ersten Lehrjahr und mir Fragen stellen. Wir hätten nicht gedacht dass die sie so interessiert reagieren. Außerdem waren wir zum zweiten Mal auf unserer regionalen Ausbildungsmesse. Dort werden wir das nächste Jahr wieder mitmachen. Man muss in seiner Region präsent sein muss, damit die Jugendlichen auf den Betrieb aufmerksam werden und sich bewerben.
Bilder: privat
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