Schließung der Gartenbauschule Oeschberg abgewendet
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Zum zweiten Mal nach 2009 gefährdet der Spardrang des Kantons Bern eine der namhaftesten Einrichtungen des Gartenbaus im deutschsprachigen Raum. Und zum zweiten Mal scheint sich die Gartenbauschule Oeschberg (GSO) in Koalition mit dem Jardin Suisse und den Gemeinden rund um Koppigen/CH erfolgreich gegen die drohende Schließung gewehrt zu haben. Der Große Rat des Kantons beschloss am 26. November, die GSO als kantonale Einrichtung fortzuführen.
Zuvor hatte eine am 7. November 2013 gestartete Unterschriftensammlung für den Erhalt der Schule eine Welle der Solidarität in der grünen Branche und bei der Bevölkerung in der Region Koppigen ausgelöst. Insgesamt 20 800 Bürger hatten die am 19. November vom Förderverein der GSO beim Berner Rathaus eingereichte Petition „Oeschberg erhalten“ unterschrieben. Diese in nur neun Tagen erzielte Zahl an Unterschriften stimmte die Mitglieder des Rates um. Die Oeschberg-Planungserklärung der Finanzkommission wurde geändert.
Nach der Übergabe der Petition am Dienstag hakte der Förderverein Oeschberg am Folgetag zu Beginn der Beratung des ASP-Sparprogramms mit einer Aktion der Schülerinnen und Schüler vor dem Rathaus nach. Sie überreichten den Ratsmitgliedern ein Sempervivum mit dem Etikett „Immer lebendig“.
Nach der Entscheidung zugunsten der Schule war den Verantwortlichen, Thomas Wullimann, Direktor der GSO, und dessen Stellvertreter Roland Binz, die Erleichterung anzumerken. Sie zogen mit tatkräftiger Unterstützung des Unternehmerverbands JardinSuisse und des Fördervereins alle Register, um die drohende Schließung abzuwenden. Die Unterstützung sei von allen Seiten gekommen. Befreundete Schulen, Verbände, Organisationen, Firmen und Privatpersonen hätten spontan mitgeholfen. Über die eigens geschaltete Facebook-Seite wurden 5 500 Unterschriften gesammelt. Unterstützt wurde die GSO durch Unterschriftensammelaktionen in Koppigen, Langenthal, Kirchberg und Burgdorf. „Die lokale Bevölkerung steht hinter uns“, so Wullimann. Für ihn zeigt diese Unterstützung deutlich, dass eine Schließung des Oeschbergs in der Bevölkerung überhaupt nicht verstanden würde. Allein die an der GSO veranstaltete Fachmesse öga bringe rund 5 Mio. CHF (ca.4 Mio. e) Wertschöpfung.
Voraussichtlich wird die GSO nun in das neu zu schaffende Bildungszentrum Emmen integriert, dessen Leitung Wullimann 2014 übernehmen wird. Die Schule wird dann unter gleichem Namen weitergeführt. Einsparungen ergeben sich durch Synergien in der Administration. Roland Binz, der ab Februar 2014 interimistisch die GSO im Team mit Benjamin Tschirren und Michael Flühmann leiten wird, wünscht sich in Zukunft Kontinuität. Durch die Sparpläne der letzten Jahre seien die Mitarbeiter stark verunsichert worden. Bislang sei die GSO jedoch aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen, so die zuversichtliche Haltung des Fachlehrers für Allgemeinbildung.
Der Oeschberg ist die überbetriebliche Ausbildungseinrichtung für 450 Gärtnerlehrlinge des Kantons, Weiterbildungseinrichtung für 150 Meister- und Technikerschüler sowie Ausbildungsstätte für 100 Ausbildungsplätze der Attestlehre (EBA).
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