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Kommentar: Heute schon gewonnen?

Wenn es an Preisen nur so hagelt, verlieren sie an Wert – meint Tjards Wendebourg in seinem Kommentar.
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Wenn es Herbst wird und die Blätter rieseln, ist auch Zeit für Preise. Nein, nicht für steigende Preise – dafür ist ja immer Zeit; sondern für Preise, die am Ende eines Wettbewerbs stehen. Denn nach dem Sommer werden die Menschen nicht mehr durch Badeurlaub oder Biergarten abgelenkt und können sich voll konzentriert dem Motto des Auslobers zuwenden.

Die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen, ist dabei gar nicht mehr so einfach. Denn eine Inflation von Preisen hat dafür gesorgt, dass die Veranstaltungen um eben jene Aufmerksamkeit konkurrieren. Da muss man sich schon was einfallen lassen, wenn man in der bunten Medienwelt – und der lassen sich alle Preise zuordnen – auffallen möchte.

Erschwerend kommt hinzu, dass es bei den meisten Preisen nur drei Interessentengruppen gibt: die Veranstalter, die Sponsoren und die Gewinner. Das erschwert das Auffallen zusätzlich – schließlich finden in der Regel nur solche Nachrichten einen Abnehmer, bei denen die Kollegen ein breites Interesse vermuten. Sponsoren und Gewinner sind deshalb darauf angewiesen, den Preis selbst zu vermarkten.

Und da kommt dann das nächste Problem: Wenn der Preis mehr dem Interesse des Auslobers dient, als dass er von allgemeinem Interesse ist, sinkt auch bei den Medien das Interesse. Bei Film- und Buchpreisen funktioniert das deshalb so gut, weil er den meisten daran beteiligten Herstellerfirmen und Verlagen nutzt. Da feiert man gerne gemeinsam den „Oscar“, denn er nützt Hollywood. Wenn keine so große Interessengruppe vorhanden ist, reicht es für einen Preis nicht, der beste Klimaanlagenbauer zu sein. Es muss schon eine wegweisende Technik dahinterstecken, um dafür einen Preis zu bekommen; etwa dieser Tage den „Deutschen Umweltpreis“ für eine das Klima schonende Klimaanlage.

Das heißt aber nicht, dass Preise sich nicht lohnen. Albrecht Bühler aus Nürtingen liefert dafür das beste Beispiel: Der Unternehmer, der in der Vergangenheit gleich mehrfach für seine Ausbildungsinitiative ausgezeichnet wurde, nutzt Preise ganz gezielt für das regionale Marketing.
Zu viel versprechen dürfen Sie sich freilich nicht. Denn wenn die Preise fallen, wie das Laub im Herbst – und damit sind nicht fallende Preise gemeint, denn die gibt es selten –, dann sinkt auch der Wert jeder einzelnen Veranstaltung.

 

(c) DEGA online

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