Gartenillusionen im Halbdunkel
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Auch die 16. Ausgabe der schweizerischen Garten- und Lifestyle-Messe Giardina in der Messe Zürich untermauerte die besondere Rolle der Veranstaltung unter den zahlreichen Konsumentenmessen mit Gartenanteil. Zumindest auf der untersten Ebene des Gebäudes, in der traditionell die preisverdächtigen „Showgärten“, „Ideengärten“ und „Sonderschauen“ platziert sind, zeigte die Giardina große Gartenillusionen. Besonders beeindruckend zeigten sich dabei die drei mit „Gold“ ausgezeichneten Anlagen.
So gab es die höchste Auszeichnung in der Kategorie „Sonderschau Garten“ für „Hier und jetzt“ von Winkler & Richard aus Wängi. Statt üppiger Gartenkunst gelang es den Thurgauern, dem kühlen Messehallenflair die perfekte Inszenierung eines modernen Familiengartens abzutrotzen. Die Messegäste konnten durch ein Holzhaus laufen und aus Fenstern oder vom Dach einen Ausblick in den beschränkten Gartenraum werfen. Besonders mutig: Die Gärtner dekorierten mit nicht zurückgeschnittenen Stauden, Herbstlaub und dazwischen austreibenden Frühlingsblühern. Damit dokumentierte die Firma in wunderbarer Leichtigkeit eine Neigung zum Schwimmen gegen den „Mainstream“ und forderte den Widerspruch geradezu heraus.
Ganz ähnlich effektiv präsentierte sich der kleine „PET Garden“ der beiden Firmen Albe Giardini Sagl und Vivai La Siepe di Leonardo aus dem italienischsprachigen Tessin. Erst beim genauen Hinsehen offenbarte sich die urbane Oase im Messetreiben als Meisterstück der Kulisse: Die meisten Pflanzen entpuppten sich als Bastelwerk aus Resten. Die Kandelaber mit rosafarbenen Blüten waren in Wirklichkeit Drähte mit Deckeln von PET-Flaschen. Baum und Sitzgelegenheiten bestanden aus Brettern und Paletten. Hellblaue und rosafarbene Plastikblumen sprossen zwischen vorkultivierten Wildpflanzen. Sicherlich nicht jedermanns Sache – aber überraschend effektvoll.
Für die Liebhaber klassischer Schaugärten bot der Sieger in der Kategorie „Showgarten“ dann das Richtige: Mit der „Symphonie du Jardin“ zeigte die Berner Gartenkultur GmbH ein Stück schummriger Gartenkunst. Im Halbdunkel der fahlen Hallenbeleuchtung wirkten Kiefern, Gräser, Farne und Beleuchtung besonders mystisch.
Auch auf den folgenden Plätzen und unter den nicht platzierten Beiträgen gab es das eine oder andere Detail zu bewundern; etwa die Staudenpflanzung bei Netzwerkgarten aus Buchs oder die Stampfbetonmauern von Gartenbau Berger aus Kilchberg, um nur zwei herauszugreifen.
Insgesamt kamen 58000 Besucher zwischen dem 12. bis 16. März in den Stadtteil Oerlikon, um die um einen Tag verkürzte Messe zu sehen. Das waren rund 2000 weniger als 2013. Neben den genannten Attraktionen wartete die Giardina mit 270 Ausstellern und 32 Sonderschauen auf, die sich über vier Ebenen auf insgesamt 30000 m² Ausstellungsfläche verteilten.
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