Der Klimawandel ist greifbarer, als mancher denkt
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Die Auftragsbücher sind voll, das Wetter war gut und das Thema abstrakt – und trotzdem konnten Prof. Rudolf Haders-torfer und sein Organisationsteam gut 130 Interessierte zur 11. Landschaftsbautagung begrüßen. Sie durften die Gewissheit mit nach Hause nehmen, dass „Landschaftsbau im Zeichen des Klimawandels“ doch ungeahnt anders laufen kann, als man es gewohnt ist. Denn einerseits bringt der Klimawandel – oder der Schutz vor dessen Auswirkungen – neue Aufgaben mit sich, die auch vom GaLaBau übernommen werden können. Andererseits zwingen veränderte Witterungsbedingungen auch zu Anpassungen in Pflanzenverwendung und Bauabläufen. Wie weit das gehen kann, deutete Prof. Holger Beiersdorf in seinem Schlussvortrag an, in dem er prophezeite, dass der GaLaBau in Katastrophenfällen zunehmend mit Personal und Technik wird aushelfen müssen. Ob man damit aber auch Geld verdienen kann, ohne in einer Region seinen guten Ruf zu gefährden, zweifelte besonders Udo Majuntke an. Der hatte während des Sommerhochwassers 2013 in seiner Heimatstadt Deggendorf tagelang mit seinen Kolonnen ehrenamtliche Nothilfe geleistet.
Vorsicht vor Witterungs-risiken im Bauvertrag
Aber lassen sich Hochwasserspitzen nicht schon an der Quelle verhindern? Prof. Dr. Heiko Sieker von der TU Berlin zeigte, wie sich Regenwassermanagement im Siedlungsbereich in den letzten Jahren international entwickelt hat. Da zeigte sich klar: Gerade hier ist noch viel Potenzial für den GaLaBau.
Hochwasser und winterliche Witterungsereignisse und wie man sich davor im Bauvertrag schützen kann, das erklärten Johannes Haderstorfer, Projektmanager bei der Strabag-Tochter Züblin, und die neue Betriebswirtschafts-Professorin im Studiengang Landschaftsbau Dr. Cristina Lenz. Haderstorfer riet, ganz genau zu überprüfen, wie die Witterungsrisiken im Bauvertrag verteilt werden und unter welchen Bedingungen Fristverlängerungen zum Tragen kommen. Prof. Lenz legte den Schwerpunkt auf die Kommunikation und stellte Verfahren vor, wie Konfliktsituationen während Schlechtwetterperioden durch schlichtende Verfahren geklärt werden können.
Dass auch die Pflanzenverwendung vom Klimawandel beeinflusst wird, zeigte Prof. Dr. Swantje Duthweiler. Einerseits können die Pflanzen mithelfen, die Auswirkungen der Erwärmung in der Stadt zu mindern, andererseits werden auch höhere Anforderungen an ihre Stress- und Hitzeverträglichkeit gestellt. Da sieht die Pflanzenverwenderin noch viel Potenzial für gemeinsame Forschung.
Der Tagungsband kann für 15 e über den Onlineshop der – von DEGA GALABAU als Medienpartner unterstützten – Veranstaltung ( http://www.landschaftsbautagung.de ) bezogen werden. Die 12. Landschaftsbautagung findet am 12. Juni 2015 statt.
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