Situation verschärft sich
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29 % der Unternehmen aus Industrie und Handel sei es dieses Jahr nicht gelungen, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen, meinte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), bei der Vorstellung der aktuelle Ausbildungsumfrage am 21. August in Berlin. Allein im IHK-Bereich seien 80000 Lehrstellen unbesetzt geblieben. Während der Run auf die Hochschulen ungebrochen ist, sind immer weniger junge Menschen bereit, eine Lehre anzufangen. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Schulabgänger hat sich weiter verringert; alleine dieses Jahr um 53000 gegenüber dem Vorjahr. Bis zum Jahr 2025 erwartet der DIHK ein weiteres Abschmelzen der Summe – gegenüber diesem Jahr werden dann 120000 Abgänger weniger im Jahr auf den Ausbildungsmarkt kommen. Das Problem habe mittlerweile auch die bei den Bewerbern besonders beliebten größeren Betriebe erreicht.
Neben der geringen Absolventenzahl ist der DIHK-Umfrage zufolge außerdem nach wie vor die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger für die Unternehmen Ausbildungshemmnis Nummer eins. Zwar gäben die Betriebe immer häufiger lernschwächeren Jugendlichen eine Chance, sagte Schweitzer, doch steige damit auch die Unzufriedenheit der Unternehmen über nicht ausreichende Mathematik- und Deutschkenntnisse wieder deutlich an.
Auch gehe die Schere zwischen betrieblicher Anforderung und sozialen Kompetenzen der Auszubildenden weiter auseinander, warnte er. Am häufigsten beklagten die Betriebe Mängel bei der Leistungsbereitschaft, der Belastbarkeit und der Disziplin.
Dabei würden die Jugendlichen immer stärker umworben: Die Unternehmen böten kombinierte Aus- und Weiterbildungsangebote, Auslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationen, manche Betriebe setzten auch auf materielle oder finanzielle Anreize, wie die Benutzung von Firmenwagen, Zuschüsse zum Führerschein oder übertarifliche Ausbildungsbezüge.
DIHK-Präsident Schweitzer nannte die aktuelle Entwicklung einen „Vorgeschmack auf den kommenden Fachkräftemangel“: Die fehlenden Azubis von heute seien die fehlenden Fachkräfte von morgen – „und Fachkräftemangel wird in Zukunft immer öfter heißen, dass dual ausgebildete Fachkräfte fehlen“.
Für den GaLaBau heißt die Studie: werben, werben, werben, um auf den grünen Beruf aufmerksam zu machen. Denn mit dem wachsenden Mangel wird auch das Marketing der konkurrierenden Branchen immer lauter, die Angebote immer üppiger werden. Je attraktiver Ausbildungsplätze und Praktika gestaltet werden und desto mehr Anreize bestehen, im Betrieb eine Zukunftsperspektive zu finden, desto erfolgreicher lässt sich der Mangel bekämpfen.
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