Bundesverband mit neuer Strategie
Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) hat in Berlin sein 50-jähriges Bestehen mit einer Fachveranstaltung gefeiert, die den Strategiewechsel des Verbands untermauert. Der Unternehmerverband verabschiedete außerdem seinen langjährigen Geschäftsführer.
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Seinen 50. Geburtstag feierte der BGL am 12. November im Allianz-Forum am Pariser Platz in Berlin-Mitte mit einem Kongress, der die neue Strategie des Verbands flankieren soll. Denn in den kommenden Jahren wollen die Landschaftsgärtner ihren Fokus auf die politische Arbeit und das öffentliche Grün richten. Wie weit diese Themenwelt von den bisherigen Themenfeldern entfernt ist, wurde dann auch im Rahmen des Kongresses deutlich: Denn die Referenten zeigten durch die Bank auf, dass man sich ohne den Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen mit dem Thema öffentliches Grün gar nicht beschäftigen kann. So wurden neben der Präsentation eines Vorzeigeprojekts durch Joshua David, Präsident des Freundeskreises vom New Yorker High Line Park, die Themenfelder Gesellschaft und Arbeitswelt in der Zukunft (Rob Creemers), Gesundheit (Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Hornberg), Sport (Dr. Michael Vesper, Deutscher Olympischer Sportbund), Urban Gardening (Autorin Katja Kullmann), Vernetzung von Städten (Holger Robrecht, ICLEI) sowie Moral und Bürgersinn (Philosoph Richard David Precht) gestreift. Der Vortrag von Kanzleramtsminister Peter Altmeier geriet eher zur Werbeveranstaltung für die Regierungsarbeit und hatte inhaltlich erwartungsgemäß wenig zu bieten.
Neben Richard David Precht begeisterte besonders der Gast aus New York die Zuhörer. Er zeigte, wie eine Initiative Bürger und Fachleute zusammenbringt und wie aus Begeisterung Teilhabe, auch finanzieller Art, entsteht. Die „High Line“ wird bis heute aus Spenden finanziert. Profis und Ehrenamtliche arbeiten gemeinsam an der Erhaltung des Parks, diese kostet jährlich 6 Mio. $. „Menschen wollen Teil einer guten Vision sein“, begründete David die Motivation vieler Bürger, sich zu beteiligen.
In einer Podiumsdiskussion mit Precht, Kullmann, Creemers sowie Uwe Lübking vom Deutschen Städte- und Gemeindebund, und BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch wurden die Wünsche und Verhaltensweisen der Bürger der finanziellen Realität vieler Kommunen gegenübergestellt und Beteiligungsmöglichkeiten genannt. „Man hält nur das für wichtig, was man kennt, und nur das für schützenswert, woran man selbst mitgebaut hat“, betonte Precht.
Wer als Unternehmer im Podium saß, durfte sich am Ende die Frage stellen, wie sich das eigene Geschäftsfeld wohl in Zukunft darstellen wird. Denn viele der vorgestellten Aktivitäten begründeten sich auf Spenden und bürgerschaftliches Engagement. Die klassische Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung hatte dagegen weniger Bedeutung. Einmal mehr wurde damit deutlich, welche Zumutung die Zuwendung auf das öffentliche Grün für die Vorstellungskraft traditionell orientierter Mitglieder bedeutet.
Nach 17 Jahren als Hauptgeschäftsführer wurde am Ende Dr. Hermann J. Kurth in den Ruhestand verabschiedet. Er übergab den Staffelstab an die CDU-Politikerin Ursula Heinen-Esser. Diese wird am 1. Januar 2015 das Amt übernehmen.
Ein Fotoalbum der Veranstaltung und der Verabschiedung haben wir auf der DEGA-facebookseite zusammengestellt (Direktlink: dega2554).
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