Kürzung Handwerkerbonus belastet Bau
Zur Eindämmung von Schwarzarbeit wurde vor Jahren der Handwerkerbonus eingeführt. Demnach können Kunden einen Teil der Rechnung von Handwerkern steuermindernd bei der Steuererklärung geltend machen. Zur Finanzierung des Aktionsplan Energieeffizienz plant die Bundesregierung nun eine Begrenzung des Handwerkerbonus. Das hätte negative Auswirkungen auf die Bauwirtschaft und wird die Schwarzarbeit fördern.
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Die geplanten Kürzungen bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen, der sogenannte Handwerkerbonus, machen alle Fortschritte im Kampf gegen Schwarzarbeit zunichte. Der Stellvertretende Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Dietmar Schäfers drückt es etwas deutlicher aus:„Die Pläne der Bundesregierung stellen eine Beihilfe zur Schwarzarbeit dar und sind ein Schlag ins Gesicht der Handwerksbetriebe.“ So ärgert sich Schäfers vor allem darüber, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kürzlich noch ein Branchenbündnis gegen Schwarzarbeit eingegangen ist. „Der jetzige Vorschlag untergräbt die Glaubwürdigkeit solcher Vereinbarungen.“
Gerade weil sich der Handwerkerbonus in den letzten Jahren als ein wirkungsvolles Instrument im Kampf gegen die Schwarzarbeit bewiesen hat, lehnt die IG BAU eine Kürzung entschieden ab. Denn während heute noch 20 Prozent der Handwerkerleistung bis zu einem Höchstbetrag von 1.200 Euro steuerlich geltend gemacht werden dürfen, soll die Höchstgrenze künftig auf 900 Euro bei nur noch 15 Prozent gesenkt werden. Alternativ wird über die Einführung eines Sockelbetrags von 300 Euro diskutiert, unter dem gar kein Handwerkerbonus mehr gewährt wird. Damit haben Kunden immer weniger Interesse daran, sich für die Handwerkerleistung eine Rechnung ausstellen zu lassen. „Wir brauchen aber mehr Anreize, Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung einzudämmen und nicht weniger“, kommentiert Schäfers.
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