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Auszubildende bauen Garten für die Wissenschaft

Das Verbundprojekt "LebensPhasenHaus" erforscht und entwickelt Assistenzsysteme für eigenständiges Leben und Wohnen im Alter und hierzu gehört natürlich auch der Garten: Wissenschaftler der Universität und des Universitätsklinikums Tübingen (UKT) erarbeiten zusammen mit der Industrie, dem Handwerk und acht Garten- und Landschaftsbauunternehmen aus der Region Lösungen zum selbstbestimmten Wohnen im Alter für drinnen und draußen. Durch moderne Technologien und eine vorausschauende Planung kann selbst der Garten in späteren Jahren noch purer Genuss, verbunden mit einer hohen Lebensqualität, sein.

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Besichtigung der Gartenbaustelle beim Lebensphasenhaus Tübingen
Besichtigung der Gartenbaustelle beim Lebensphasenhaus TübingenLebensphasenhaus Tübingen
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Der Garten als Jungbrunnen
Das Kommen und Gehen der Jahreszeiten intensiv erleben, säen und ernten, Vögel und andere Tiere beobachten, all dies ist wohltuend für Körper und Seele, egal in welchem Alter. Generationenübergreifende Gärten sind Refugien, die zu Spiel, Spaß und Gemeinsamkeit einladen. Gartenfeste, bei denen Jung und Alt zusammen organisieren und feiern, sind pure Freude, auf die man in keiner Lebensphase zu verzichten braucht.

Für eine altersgerechte Umstrukturierung sollte man sich frühzeitig fragen, welche Art der Nutzung einem in Zukunft wichtig ist. Welche Arbeiten machen noch Spaß, welche werden zu schwer oder werden langfristig noch schwerer fallen? Kann der Nutzgarten in ein Hochbeet umgewandelt werden und wer mäht den Rasen? Sind die Bedürfnisse analysiert, weiß der Fachmann, welche Arbeitsschritte und Umbaumaßnahmen einzuleiten sind. Der Garten kann auch sukzessive umgestaltet werden. Durch standortgerechte robuste Pflanzen und natürliche Pflanzgemeinschaften lässt sich beispielsweise der Pflegeaufwand auf ein Minimum reduzieren oder aber man übergibt die Gartenpflege an einen Experten für Garten und Landschaft. Die Gestaltung der Wege und Treppen muss eventuell angepasst werden, denn das Thema Sicherheit steht nun im Vordergrund. Breitere barrierefreie und rutschfeste Wege sind von Vorteil und Treppen, die sich nicht immer vermeiden lassen, sind mit einem Geländer oder Handlauf zu versehen. Dabei laden Podeste zwischen den Stufen zum Ausruhen ein.

Das Gartenkonzept des LebensPhasenHauses
Der Garten des LebensPhasenHauses ist speziell auf die Bedürfnisse der älteren Generation abgestimmt, doch er hätte auch mit Sandkasten, Schaukel und Fußballwiese entstehen können, um sich dann im Laufe der Jahre den geänderten Nutzungsbedingungen seiner Bewohner sukzessive anzupassen. Eine Felsenbirne, Hortensien, Gräser und Stauden begrüßen im Vorgarten – der Visitenkarte des Hauses – Bewohner und Gäste und begleiten in Zukunft den Weg entlang der Rampe, die Barrierefreiheit garantiert. Eine großzügige Terrasse ist der zentrale Punkt des gemütlichen Wohngartens, der durch Mauerelemente und heimische Heckengehölze raumbildend strukturiert ist. Die Staudenbeete sind mit pflegeleichten Arten bepflanzt und die Spalieräpfel können von Jung und Alt bequem geerntet werden. Der Schöpfbrunnen dient als kühlendes Wasserbecken an heißen Tagen und ist ein attraktiver Blickfang. Das rollstuhlgerechte Hochbeet ermöglicht den komfortablen und rückenschonenden Anbau von frischem Gemüse und Kräutern. Funktion und Ästhetik sind hier in einem harmonischen barrierefreien Gesamtkonzept perfekt zusammengeführt.

Pflegeleicht machen das Grün vor allem technische Innovationen wie der Automover, der als elektronisches Schaf immer für einen perfekt geschnittenen Rasen sorgt, weiter ein integriertes Bewässerungssystem, das das Schleppen schwerer Gießkannen erübrigt, sowie ein durchdachtes Beleuchtungssystem, das nicht nur für optimale Sicherheit, sondern auch für eine romantische Abendstimmung sorgt. Somit bietet dieser Garten auch im Alter noch den vollen Genuss und sorgt für hohe Lebensqualität.

Diesen Garten bauen 30 Auszubildende aus acht Garten- und Landschaftsbaubetrieben der Region unter der Federführung von Detlev Wolters, dem Ausbildungsleiter der Firma Zanger aus Hechingen. Die Jungendlichen haben viel Spaß dabei und setzen ihr Fachwissen täglich selbstständig in Projektgruppen in die Tat um. Zusätzlich erhalten sie einen guten Einblicke in die Bedürfnisse einer immer älter werdenden Gesellschaft und deren Bedürfnisse. Den Entwurf dieser Außenanlage übernahm die Planungsabteilung der Firma Garten-Moser aus Reutlingen. "Ich habe schon viel positives Feedback von den Azubis bekommen", berichtet die Planerin Sarah Richter. Die Bauzeit des Gartens beträgt insgesamt zehn Wochen. Pünktlich zur offiziellen Eröffnung des LebensPhasenHauses am 18. Mai 2015 mit Katrin Altpeter, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg, wird es hier frühsommerlich grünen und blühen, das ist sicher.

Weitere Infos unter www.galabau-bw.de

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