Tolle Atmosphäre in der Biosphäre
Einen außergewöhnlich passenden Tagungsort hatte sich der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) zu seinem Jahreskongress ausgesucht: die Biosphäre in Potsdam. Das Tropenhaus entstand zur Bundesgartenschau 2001. Für gutes Klima sorgten auch die gute Branchensituation und hochkarätige Gäste.
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Dass Bundesminister Christian Schmidt (CSU) als Redner kam, zeugt von der guten Zusammenarbeit der Branche mit dem Ministerium, die BGL-Präsident August Forster später ausdrücklich lobte. „Sie sind die Vorarbeiter und wichtiger Teil des Grünprozesses, der mit dem ‚Grünbuch Stadtgrün‘ (dega2725) angeregt wurde“, sagte Schmidt. Das Weißbuch mit konkreten Maßnahmen soll im Frühjahr 2017 fertiggestellt sein. „Wichtig ist, was in dem Buch steht, nicht die Farbe des Umschlags. Ich will Kommunen sehen, die Grün in der Stadt zum Programm machen.“
Der Minister äußerte sich auch zum Thema Glyphosat („Pflanzenschutzmittel sind nur bei Betrieben mit Sach- und Fachkunde in guten Händen.“) und zum Thema Flüchtlinge: „Wir werden eventuell einen positiven Effekt aus der Zuwanderung ziehen, zum Beispiel bezüglich der Ausbildung.“
BGL-Präsident August Forster konnte von einer allgemein guten Stimmung in der Branche, von deren wachsenden Bekanntheitsgrad, von steigenden Umsätzen und weiteren Leistungen berichten. Sorge bereiten weiterhin die Themen Erbschaftssteuer und die vorgesehene Umsatzsteuerbefreiung von kommunalen Betrieben, die in der freien Wirtschaft tätig werden. Hier sei der Verband gemeinsam mit dem Handwerk und den Bauverbänden mit Nachdruck aktiv, um bei Politikern um Fairness zu werben und gegen Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen.
Ein besonderes Anliegen war Forster der Umgang mit der Pflanze. Er sprach sich deutlich für den gärtnerischen Trumpf Pflanze und gegen die „aktuelle Kies- und Schotterkultur“ aus. „Nur die persönliche Beratung der Kunden kann helfen. ... Hier sind alle gefordert: Planer, Landschaftsgärtner, Baumschulen und Staudenbetriebe.“
Forster ehrte außerdem die GaLaBau-Auszubildenden Rouven Förschner und Tamara Kaufmann von Wagner Gärten aus Neresheim, für ihren 6. Platz bei den WorldSkills. Sie bekamen – ebenso wie Ausbilder Karlheinz Wagner und Teamchef Martin Gaissmaier, großen Applaus. Letzterer hatte viele Jahre deutsche WM-Teilnehmer zu Erfolgen geführt und gibt sein Amt an Mathias Forster aus Bonn ab.
„Wir brauchen keinen Bachelor of Heckeschneiden“
Bei der von Anja Würzberg moderierten Podiumsdiskussion zum Thema: „Was bringt ein Studium?“ mit Prof. Ingrid Schegk, Landschaftsarchitekt Bernd Franzen und den GaLaBau-Unternehmern Felix Rumpf aus Nortorf und Ludwig Scheidtmann aus Marl war der Tenor: Die Praxis ist durch nichts zu ersetzen. Erfahrungen auf Baustellen und in Betrieben und die damit verbundene Persönlichkeit, Reife und Standhaftigkeit sind unabdingbar für eine erfolgreiche Führungskraft. Prof. Schegk sprach sich gegen den „Akademisierungswahn“ in Deutschland aus. Es solle wieder mehr Qualität beim Studium einziehen. „Wir brauchen keinen Bachelor of Heckeschneiden.“ Der ehemalige BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker forderte ein Jahr Vorpraktikum vor dem Studium, wie es in Osnabrück gefordert sei. Mit dem Rückgang der Bewerberzahlen wurden die Zugangsvoraussetzungen immer weiter gesenkt – mit den bekannten Folgen.
Wetter, Wirtschaft, Stadtlandschaften
Horizonterweiternd und unterhaltsam waren die Vorträge von Karsten Schwanke, Wissenschaftsjournalist und ARD-Wettermann (Thema: Klimawandel und Auswirkungen auf den GaLaBau); Wirtschaftspublizist Roland Tichy (Thema: Mittelstandspolitik und aktuelle Entwicklungen) und Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen.
Die Ergebnisse der Wahlen sowie die Ehrungen finden Sie in der Rubrik „Leute“ auf der Seite 18.
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