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Wie war Ihr Eindruck von den Azubis?

Sind erfolgreiche Azubis (im Bild die Sieger des GaLaBau-Cups im Nordwesten) eine Glücksache? Wie war Ihr Eindruck von den jungen Menschen, die sich dieses Jahr bei Ihnen vorgestellt haben?
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Wie war Ihr Eindruck von den Azubis?
Wie war Ihr Eindruck von den Azubis?VGL NSB
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Matthias Aumann
Matthias Aumann, Cloppenburg

Qualität der Bewerbungen sehr unterschiedlich

Bei uns sind im diesem Jahr viele Bewerbungen eingetroffen. Die Qualität der Bewerbungen sind recht unterschiedlich ausgefallen. Einige waren schon sehr daneben. Ich finde es ja wirklich faszinierend, wenn bei Bewerbungen im Vorwort steht: „Durch zahlreiche Praktika konnte ich mir erste Eindrücke in dem Beruf des Garten- und Landschaftsgärtners schaffen etc …“  - und bei sorgfältiger Durchsicht des Lebenslaufs findet man nur Praktika im Bereich Kfz etc. vor. Trotz alledem konnten wir einen guten Gymnasiasten für unser Unternehmen gewinnen. Sein Auftreten und seine Arbeitsmoral sind absolut vorbildlich.

In Zukunft wird die Schere noch weiter auseinandergehen. Das Verhältnis zwischen unbesetzten Stellen und unversorgten Bewerbern wird größer. Daher schlagen wir mit unserem Unternehmen andere Wege ein. Wir gehen aktiv auf zukünftige Auszubildende zu. Wir halten Vorträge in Schulen und beteiligen uns an verschiedenen Projekten, beispielweise die „Talent Company“, um uns interessant zu machen.
Matthias Aumann ist Vorstand der aumann:grün AG.

Albrecht Bühler
Albrecht Bühler, Nürtingen

Zweistellige Bewerberzahl – gute Kandidaten

Dank vielfältiger Aktivitäten, dem Engagement in der „Initiative für Ausbildung“ und einem sehr guten Ruf in der Region haben wir jährlich 40 bis 50 Bewerbungen für die Ausbildung. Die vier neuen Azubis, zwei Mädels, zwei Jungs sind offen, interessiert und zupackend.

Erstmals bilden wir zwei junge Menschen aus, die zuvor die Schule für Sprach- und Hörgeschädigte besucht und dort einen Hauptschulabschluss bzw. die Mittlere Reife gemacht haben. Die anderen zwei Neuen kommen mit Fachhochschulreife zu uns in die dreijährige Ausbildung.

Derzeit läuft der Auswahlprozess für 2016. Ein Kontakt zu einem syrischen Flüchtling mit einschlägigem Interesse ist schon hergestellt. Die zukünftige Entwicklung sehe ich positiv, solange wir bereit sind, den Azubis etwas sehr Wertvolles zu geben: eine richtig gute Ausbildung.
Albrecht Bühler leitet einen GaLaBau- und Baumpflegebetrieb sowie die Initiative für Ausbildung.

Florian Herrhammer
Florian Herrhammer, Heimenkirch

Offen sein für Zuwanderer

Wir waren heuer sehr gut mit Bewerbungen gesegnet (8 bis 9), ungefähr die Hälfte der Bewerber war auch qualitativ gut, sowohl was die schulischen Leistungen betrifft, als auch die Motivation für den Beruf und – soweit man das vorab beurteilen kann – auch die Soft Skills.

Die meisten Bewerber kamen aus dem Realschul-Bereich, zwei von einem Gymnasium. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir bereits für 2016 einen Auszubildenden haben, er wollte unbedingt bei uns die Ausbildung machen und macht jetzt noch ein freiwilliges soziales Jahr. Und wir haben für 2016 fünf weitere gute Bewerbungen vorliegen. Alle werden vorab ein Praktikum hier machen, um zu sehen, ob es passt. Mitentscheidend bei der letztlichen Auswahl ist auch die Bewertung/Beurteilung des Baustellen-Teams, bei dem das Praktikum absolviert wurde.

Es wird künftig sicher nicht einfacher, Bewerber zu finden. Wichtig wird sicher sein, sein Firmenprofil nicht nur gegenüber dem Kunden, sondern auch für künftige Auszubildende und Mitarbeiter zu schärfen. Positiv könnte sich auch die aktuelle Zuwanderung auswirken, wenn die bürokratischen Hürden sich im erträglichen Rahmen halten und die Sprachbarriere nicht zu groß ist. Ich glaube, man muss sich künftig als Betrieb in dieser Hinsicht offen zeigen, auch für Zuwanderer und deren landestypischen Eigenschaften, die sich vielleicht nicht immer mit den eigenen und deutschen Ansprüchen und Eigenschaften decken.
Florian Herrhammer führt mit seinem Bruder den Betrieb Herrhammer Gärtner von Eden.

Martin Steger
Martin Steger, Altstätten/Schweiz

Bereicherung im Betrieb

Unser Betrieb beschäftigt 14 Mitarbeiter, bei dieser Betriebsgröße ist das Arbeitsklima kollegial und jeder wird noch als Mensch geschätzt. Das ist für junge Menschen, die einen neuen Lebensabschnitt angehen, ein wichtiges Kriterium. Deshalb treffen immer noch genügend gute Bewerbungen ein und wir können auslesen, wer gut in unseren Betrieb passt.

Interessanterweise kommen nur Schweizer (deutsch sprechende Leute) zum Schnuppern. Möglicherweise liegt es an den vielen lateinischen Pflanzennamen.
Die heutige Erziehung und die Wohlstandsgesellschaft verlangen mehr von uns Vorgesetzten ab. Denn die jungen Leute gehen mit Kritik anders um und das „aber …“ kommt bald. Trotzdem ist das Ausbilden von Lehrlingen eine Bereicherung im Betrieb und für den Berufsstand sehr wichtig.
Martin Steger ist Geschäftsführer der Steger Garten AG.

Rüdiger Singbeil
Rüdiger Singbeil, Peine

Auf Eignungstest keine Lust

Was ist bloß los mit unseren jungen Arbeitslosen? Aktuelles Beispiel aus diesem Jahr: Wir bieten ein bis drei Ausbildungsplätze zum Tiefbaufacharbeiter, Straßenbauer oder Kanalbauer, als Handwerksbetrieb mit circa 30 Mitarbeitern an. Manche Jahre hatten wir in unserem Betrieb bis zu fünf Auszubildende für die Lehrjahre 1 bis 3. Es gehen auch zwischen fünf bis zehn Bewerbungen bei uns ein. Die interessierten Jungen Männer sind teilweise 17 bis 29 Jahre alt.

Wir fragten im überbetrieblichen Ausbildungszentrum Mellendorf (für das Bauwesen) wegen einer Eignungsfeststellung an, und erhielten die Zusage: „Ja, wir laden Ihre Bewerber zur Eignungsfeststellung … ein.“

Diese Nachricht und Einladung erhielt jeder Ausbildungsplatz-Bewerber. Doch was passierte dann? Wir bekamen plötzlich Rückmeldungen, die Bewerber würden doch schon auf dem Bau gejobt haben, man sehe keinen Sinn, dort in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte seine Eignung für den Beruf feststellen zulassen usw. Von den fünf gemeldeten Bewerbern haben vier Personen daraufhin abgesagt.

Nur der älteste Bewerber hat an dieser Eignungsfeststellung teilgenommen und eine gute Empfehlung erhalten. Auch im Sommer 2015 wiederholten wir die Anmeldung zur Eignungsfeststellung und machten die gleiche Erfahrung wieder. Von fünf Bewerbern ging nur der Älteste zur Eignungsfeststellung. Auch mit diesem Herren haben wir dann wegen des guten Ergebnisses einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Und ich habe jetzt schon ein gutes Gefühl, dass beide Herren und auch wir im Betrieb damit den richtigen Schritt in die berufliche Zukunft gemacht haben.

Die anderen haben leider ihre Chance gehabt und, ohne drüber nachzudenken, verspielt. Arme Firmen, die solche unmotivierten Personen dann als Schreibtisch-Bewerbung erhalten. Aber wir bieten jungen Menschen weiterhin die Möglichkeit an, einen Ausbildungsplatz in diesen vielseitigen Arbeitsgebieten zu bekommen.

Straßenbauer bauen Wege für die Zukunft. Ob das Pflastern einer Terrasse, einer Fußgängerzone oder das Herstellen einer Flugzeuglandebahn – die Aufgaben sind so interessant wie vielfältig. Zudem kommt man herum und sieht einiges von der Welt. Und als Straßenbauer kann man sich die Muckibude getrost sparen.

Das Ausbildungsgehalt für Straßenbauer beträgt ab 1. Juni 2015:
1. Ausbildungsjahr: 708,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.088,00 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.374,00 Euro

Rüdiger Singbeil ist Geschäftsführer der Singbeil Bau GmbH.

Patrick Rückert
Patrick Rückert, Falkensee

Welche Bewerbungen?

Was für Bewerbungen? Wir erhalten kaum noch Bewerbungen und haben den Eindruck, dass der Nachwuchs in unserer Branche ausstirbt. Ich rede hier vom Raum Brandenburg. Wir bilden gerne aus, aber es ist verdammt schwer, motivierte Auszubildende zu finden. Den Auszubildenden, der mit der Natur aufwächst und auch in dieser oder mit dieser arbeiten möchte, suchen wir seit einigen Jahren vergebens.
Das war damals mein Ansporn, die Ausbildung als Gärtner zu favorisieren.

Heutzutage scheinen mehr die kommerziellen Dinge im Vordergrund zu stehen, dabei soll die Arbeit angenehm bleiben, also keine körperliche Arbeit bei Wind und Wetter. Das ist ja eine generelles Problem, was unsere Branche belastet, ich bin zufrieden , dass ich Ende 40 bin und hoffentlich noch - bei mangelnden Fachkräften und kaum noch Nachwuchs - unsere Firma bis ins Rentenalter führe. Die jungen Kollegen beneide ich zurzeit nicht wirklich.
Patrick Rückert ist Inhaber eines GaLaBau-Betriebs.

Thomas Büchner
Thomas Büchner, Lampertheim

Glück mit einer Dame

In der Vergangenheit willige Auszubildende zu finden, war sehr schwer. In unserem
Betrieb können wir in der Regel 1-2 Auszubildende einstellen. Wir freuen uns sehr, in
diesem Jahr nun eine Dame in unserem Team zu haben, die mit Elan und großer
Bereitschaft sich für das erlernen des Berufes Landschaftsgärtner entschieden hat.

Mit einer bereits abgeschlossenen Ausbildung in einem andern Bereich blickt sie auf
eine gewisse Lern-und Berufserfahrung zurück und kann daher für sich, aber auch für
das ganze Team, gewinnbringend Ihre Ausbildungszeit motiviert und engagiert
absolvieren. Die ersten Eindrücke sind vielversprechend. Und etwas „mehr Frau“ in
unserem grünen Beruf tut allen gut.

In Zukunft wird es sicherlich noch schwerer werden Auszubildende zu finden, zumal
es insgesamt bei einer schwindenden Bevölkerungszahl auch immer weniger
Schulabgänger und somit Auszubildende gibt. Und der Bedarf an „Grünarbeitern“ wird
sicherlich nicht weniger werden. Bereits mittelfristig werden wir auch uns daher um die
Integration von Migranten und Flüchtlingen bemühen müssen, auch dieses „Klientel“
in unseren Berufsstand zu bringen. Hier gilt es auch auf Verbandsebene mal ganz
neue Wege zu gehen, um Menschen zu unserem Beruf zu locken: Sprachkurse,
kulturelle Angebote, Hilfe bei administrativen Fragen und einiges mehr. Wer sichfrühzeitig an etwas gebunden fühlt mit positiver Ausstrahlung, der bleibt.

Es muss gelingen unseren Berufsstand noch mehr zu großer Attraktivität zu verhelfen.
Mit der deutlichen Anhebung der Azubi-Vergütungen ist man schon auf einem
richtigen Weg, um auch in diesem Bereich dem Wettbewerb um Auszubildende zu
begegnen. Es sind aber auch unsere Bildungssysteme gefordert. Es kann und darf
nicht sein, das unser Berufsstand zu einem Auffangbecken für all diejenigen wird, die
anderswo kaum Chancen haben. Motto: „Gärtner kannst du immer noch werden“. Die
Politik und die Tarifpartner müssen in dieser Angelegenheit auch nach gemeinsamen
Lösungsansätzen suchen. Das sind wir der Gesellschaft und unseren Kindern und
Enkeln schuldig.
Thomas Büchner ist Inhaber von Büchner Gartendesign.

Walter Schmitz
Walter Schmitz, Reifferscheid

Der gute Ruf ist hilfreich

Im Vergleich zu den Vorjahren war die Zahl sowie die Qualität der Bewerbungungen gleichbleibend. Wir konnten einen Studienabbrecher sowie zwei Azubis mit Hauptschulabschluss für die Ausbildung gewinnen.

Bei der Auswahl der Azubis achten wir in erster Linie auf soziale Kompetenz und in erst in zweiter Linie auf die schulischen Leistungen, womit wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Da wir aufgrund unseres Firmenstandorts, mitten in der Eifel, weiterhin gute Auszubildende akquirieren können, müssen wir als Betrieb attraktiv für die jungen Leute sein.

Unser Betrieb wurde im Jahr 2012 sowie 2014 von der Landwirtschaftskammer als Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Wir stellten zweimal die Landessieger des GaLaBau-Cups und sind Mitglied in der Initiative für Ausbildung. Dadurch ist eine regelmäßige Fortbildung sowie der Austausch mit Kollegen zum Thema Ausbildung gesichert. Diese positiven Kriterien machen sich bei der Akquise von Azubis bezahlt.
Walter Schmitz ist Geschäftsführer von Walter Schmitz Gärten.

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