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EIN KOMMENTAR VON TJARDS WENDEBOURG

Die Firma ist ein Anker

Unruhige Zeiten sind das. Viele Dinge, die noch vor Kurzem als Konstanten galten, sind plötzlich infrage gestellt – oder werden infrage gestellt. Obwohl es uns blendend geht, der Laden immer noch ziemlich rund läuft, sind viele Menschen unzufrieden und verunsichert. Selbst die Bundeskanzlerin, halb spöttisch, halb ehrfürchtig als „Mutti der Nation“ bezeichnet – und eine dieser Konstanten –, sieht sich zunehmend den Angriffen politischer Profiteure und dem Druck der Straße ausgesetzt. Die Angst vor dem Fremden, Terrorangst und Futterneid stellen den gesellschaftlichen Konsens infrage.
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Die Firma ist ein Anker
Die Firma ist ein AnkerVolker Michael
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Und die Familie ist ja gerade bei vielen Jüngeren auch nicht mehr die Gewähr dafür, einen Halt im Leben zu haben.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Unsicherheit beginnt für viele nun eine intensive Periode: Entweder es gibt viel Zeit zum Nachdenken, weil der Winter zu häufiger Untätigkeit führt. Oder vor der ohnehin anstrengenden Frühjahrssaison kommt – je nach Witterung und Schnellfall – eine aufreibende Winterdienstperiode, mit kurzen Nächten sowie Arbeit in Dunkelheit und Kälte. Beides kann auf das Gemüt schlagen. Wenn dann noch die Kasse nicht stimmt, ist es nicht verwunderlich, wenn so manch einer auf dumme Gedanken kommt.

Dass einige Betriebe von Frust und Kündigungen mehr betroffen sind als andere, ist ein offenes Geheimnis. Denn je mehr die Firma wie eine Familie funktioniert, je mehr Unternehmerin oder Unternehmer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter findet, und je mehr das Team das Gefühl hat, in der Firma gebraucht und wertgeschätzt zu werden, desto geringer ist die Zahl der Leute, die von Bord gehen.

Natürlich ist es nicht damit getan, einmal im Jahr „Danke“ zu sagen. Aber es ist auch meistens nicht zu spät dafür, damit zu beginnen. Und jetzt, wo das mangelnde Licht, die Feiertage und die viele Zeit das Grübeln fördern, sollten Sie noch einmal alle symbolisch in den Arm nehmen, bevor Sie sie (vielleicht) in die Winterpause schicken. Dabei kommt es eben nicht auf das dahingehuschte „Danke“ an, sondern darauf, dem Team das Gefühl zu vermitteln, im Unternehmen ein Zuhause zu haben. Konstanten sind für viele Menschen jetzt sehr wichtig. Für manche ist Ihr Unternehmen vielleicht die einzige.

Vielleicht haben Sie auch die Chance, mit Ihren Leuten über das zu sprechen, was um uns herum passiert. Vielleicht schaffen Sie es im direkten Gespräch, Ängste zu zerstreuen und Zuversicht zu vermitteln. Ihre gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmerin oder als Unternehmer ist nicht zu verachten! Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg dabei. Und ich hoffe, dass Sie selbst so zuversichtlich bleiben, wie ich es auch unverändert bin.

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