Denken Sie schon an die Betriebsnachfolge?
Viele Unternehmer werden eine Nachfolgelösung für ihren Betrieb finden müssen. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie es später weitergehen soll – egal, wie alt Sie sind? Bereiten Sie den Übergang rechtzeitig vor oder lassen Sie es auf sich zukommen? Welche Lösungen kommen für Sie infrage?
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Christian Beckers
Zur jung, um an Nachfolge zu denken
Zurzeit ist die Unternehmensnachfolge bei uns im Betrieb noch kein Thema. Wenn meine Kinder in das Alter kommen, sich für einen Beruf oder Studium zu entscheiden, wird sich zeigen, ob sie Interesse am Garten haben oder nicht. Sollte sich an dieser Stelle kein Nachfolger finden, wird es eine andere Lösung geben. Wie die dann im Detail aussieht, wird sich dann zeigen.
Christian Beckers führt eine Firma für Gartengestaltung in Ostercappeln.
Erhard Anger
Jüngster Sohn steigt ein
Natürlich mache auch ich mir Gedanken, wie unsere Firma, die erst vor sieben Jahren gegründet wurde, nach meinem Ausscheiden weiterhin erfolgreich am Markt tätig sein kann. Nachdem mein jüngster Sohn Felix schon lange im Betrieb engagiert ist und tatkräftig mithilft. Er absolviert jetzt eine Lehre zum Landschaftsgärtner, um ein berufsspezifisches Fundament zu erlangen und will noch eine Meister- oder Technikerausbildung anhängen, damit wird eine solide Grundlage für einen Fortbestand der Firma geschaffen. Wichtig ist für uns auch eine sehr solide wirtschaftliche Grundlage, die Spielraum für weitere Entwicklungen und Ideen lässt, die nicht gängelt und einschnürt und keinen Investitionsstau vor sich her schiebt. Wir sind guten Mutes!
Erhard Anger ist Geschäftsführer der Anger Gartenanlagen in Freudenstadt.
Markus Stolze
Zurzeit noch kein Thema
Da ich noch keine 50 bin, habe ich mich bisher nur in Randnotizen mit dem in etwa 10 bis 15 Jahren anstehenden Wechsel/Übergang beschäftigt. Der Job ist eben intensiv, von den hier arbeitenden sieben Mann gab es krankheitsbedingt dieses Jahr schon recht viel Ausfälle, da bleibt wenig Zeit, um sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen. Ich persönlich glaube nicht, dass sich in dieser Betriebsgröße eine Führungskraft extern finden lässt oder ein Verkauf zu realisieren ist. Hier in meinem Fall ist es möglich, dass mein Sohn einsteigt und/oder eine Führungskraft innerbetrieblich aufzubauen ist. Den „Laden“ eines Tages einfach dicht machen, wird die letzte Lösung sein.
Markus Stolze führt einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Osnabrück.
Uwe Müller
Nachfolger wird nicht aus der Familie kommen
Mit 53 Jahren fühle ich mich noch zu jung, um über eine Nachfolge nachzudenken. Es wird definitiv kein Nachfolger aus der Familie. Wenn es an der Zeit ist, werde ich überlegen, einen Mitarbeiter zu finden, der bereit ist, die Aufgaben zu übernehmen. Sollte sich kein geeigneter Mitarbeiter finden, wird der Betrieb sicher geschlossen. Aufgrund der immer größer werdenden Zahl der Garten- und Landschaftsbaubetriebe hier in unserer Region wird wohl ein Verkauf nicht infrage kommen.
Uwe Müller ist Chef einer Gartenpflegefirma in Mendig.
Udo Steffen
Nachfolge ist noch kein Thema
Selbstverständlich ist es schön, wenn der Betrieb auch später einmal weitergeführt wird. Deshalb ist es auch grundsätzlich wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, sollte ein jeder für sich selbst entscheiden, denn die Lebensumstände sind zu unterschiedlich. Ich bin jetzt Anfang 40 und der Betrieb besteht seit knapp 16 Jahren. Kinder habe ich keine, die den Betrieb fortführen könnten und meine Mitarbeiter sind derzeit alle älter. Daher wäre in der jetzigen Lage ein Verkauf oder eine Schließung wahrscheinlich. So lange es gesundheitlich keine wesentlichen Einschränkungen gibt, möchte ich auch erst einmal so weiter arbeiten und in etlichen Jahren die Perspektiven neu überdenken.
Udo Steffen führt einen GaLaBau-Betrieb in Mainz mit Schwerpunkt Pflege.
Andreas Thielen
Sohn wird einsteigen
Ja, inzwischen mache ich mir Gedanken über die Nachfolgeregelung unseres Betriebes, aber glücklicherweise habe ich einen Sohn, der Landschaftsgärtner in einem erfolgreichen Betrieb gelernt hat und in den beiden letzten Jahren den Meister und Techniker im Garten und Landschaftsbau erfolgreich absolviert hat. Inzwischen haben wir auch mit unserem Steuerberater das Thema angesprochen. Ich habe zwar noch knapp 10 Jahre Zeit, aber wir wollen die Nachfolgeregelung früh genug in trockenen Tüchern haben.
Andreas Thielen ist Geschäftsführer der Josef Thielen KG in St. Sebastian.
Mehrere Möglichkeiten
Ich bin jetzt 57 Jahre alt und habe im nächsten Jahr mein 30-jähriges Betriebsjubiläum. Selbstverständlich habe ich mir vor circa 5 Jahren intensive Gedanken gemacht, was aus meinem Betrieb werden soll. Es gab oder gibt in meinen Überlegungen mehrere Optionen: Erstens: Ich verkaufe den Betrieb, wobei es fraglich wäre, den Preis zu erzielen, den man sich vorstellt. Zweitens: Ich setze einen Geschäftsführer ein, der im schlimmsten Fall den Laden vor die Wand fährt. Drittens: Eine (oder beide) meiner Töchter übernehmen den Betrieb oder auch nur Teile davon in Zusammenarbeit mit einem Betriebsleiter (Die große studiert Landschaftsarchitektur in Geisenheim, die kleine studiert Wirtschaftspsychologie). Jedoch möchte ich auf keinen Fall eine der beiden dazu nötigen, den Betrieb zu übernehmen. Dies sollen sie nach ihrer Berufsausbildung ganz frei entscheiden können! Viertens: Ich leite den Betrieb weiter, bis ich tot umfalle.
Jede dieser Varianten hat ihre Vor- und Nachteile. Dies herauszufinden war extrem schwierig und vor allem auch belastend für mich. Denn überall hört und liest man, wie wichtig es sei, sich rechtzeitig um die Nachfolge zu kümmern. Umso mehr ich mich in das Thema reinbohrte, umso weniger wusste ich, was ich machen sollte. Es war wirklich eine quälende Zeit für mich, da ich keine Lösung fand. Erst nach längeren Gesprächen mit einem Unternehmer-Kollegen fand ich meine jetzige Einstellung zu der Sache. Ich setze mich (oder lasse mich) nicht mehr unter Druck. Ich weiß, dass ich verschiedene Möglichkeiten habe und da ich auch gerne weiterhin arbeiten möchte (im Alter dann einfach weniger), lasse ich einfach die Entscheidung auf mich zukommen. Die Altersversorgung sollte unabhängig vom Betrieb gesichert sein, der Rest ist Zugabe. Seitdem ich diese Einstellung verinnerlicht habe, geht es mir wieder besser!
Frank Bechstein ist Chef eines Baumpflegebetriebs in Kriftel.
Eventuell Nachfolger aus der Familie
Bisher habe ich mir noch keine Gedanken über die Unternehmensnachfolge gemacht, da sich diese Frage bei mir erst in 15 Jahren stellt. Würde ich keinen Nachfolger finden, hätte es für mich bis jetzt kein Problem dargestellt, den Betrieb zu veräußern oder eventuell zu schließen. Betriebe kommen und gehen wie alles andere im Leben auch. Da jedoch dieses Jahr mein Sohn eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner begonnen hat, sehe ich einer Weiterführung meines Betriebes zurzeit positiv entgegen.
Rolf Denzel ist Geschäftsführer eines GaLaBau-Betriebs in Singen.
Zeitlicher Fahrplan steht
Wir gehen auf die 50 zu und haben uns diesen Sommer mal wieder zur Erarbeitung von Zukunftsperspektiven zwei Tage ins Allgäu „verzogen“! Wir haben keinen „natürlichen“ Nachfolger und daher ist es uns wichtig, sich schon frühzeitig Gedanken zu machen. Wir haben zwar noch keine endgültige Lösung, wie eine Nachfolge aussehen kann, aber wir haben zumindest einen zeitlichen Fahrplan, wann wir uns in welcher Intensität damit beschäftigen wollen. Sicher ist auch, dass wir uns dafür professionelle Unterstützung holen werden. Da gibt es zum Beispiel vom Verband ja diverse Ansätze und Angebote. Wir halten es auch für sehr wichtig, sich damit zu beschäftigen, wie und in welcher Intensität man die verbleibenden Arbeitsjahre gestaltet. Man kann nicht bis zum Tag X 100 oder mehr Prozent geben. Der Akku muss zunehmend schonender behandelt werden, weil man ihn ja leider nicht tauschen kann. Der Weg zu einer eventuellen Nachfolge oder bis zur Beendigung eines Gewerbes erscheint uns daher mindestens genauso wichtig! Und dieser Weg beginnt für uns mit Ende 40/Anfang 50. Auch wenn man voraussichtlich nicht mit Mitte 60 den Hammer fallen lassen kann.
Dirk Teske führt die Firma Lebendige Gärten – Gärtner von Eden in Eberdingen.
Mitarbeiter einstellen mit Option auf Übernahme
Ich plane, einen Arbeitsplatz mit der Option auf eine Übernahme der (kleinen) Firma anzubieten. Als kleiner Fachbetrieb leben wir von Stammkunden, Empfehlungen und einem kleinen Netzwerk. In einem kleinen Ort braucht man einige Jahre, bis man etabliert ist; nur über den Preis schafft man keine langjährigen Beziehungen. Dies lässt sich nicht innerhalb kurzer Zeit auf jemanden neuen übertragen, da ist viel persönliche Chemie dabei. Also muss es jemand mit Geduld sein und der realistischen Vorstellung, dass man nicht über Nacht zum wohlhabenden Unternehmer wird, und lediglich der ehemalige Boss ein bisschen arg vorsichtig. Gegenwert ist ein Betrieb, von dem bis zu 4 Arbeitskräfte leben können, in einer tollen Gegend: Freiburg-Kaiserstuhl, ein zukünftiger Ex-Chef, der gerne noch mitarbeitet bei Bedarf und einiges Know-how weitergeben möchte. Momentan sehe ich die Hauptschwierigkeit darin, eine Fachkraft zu finden, die so etwas gezielt anstrebt und realistische Vorstellungen hat. Allerdings möchte ich mir noch einige Jahre Zeit lassen.
Georg Dangel ist Chef der Firma Natur und Form in March.
Jochen Heinrich
Erst mit 70 aufhören
Ich bin um die 50 Jahre alt. Da ich aber noch die nächsten 20 Jahre arbeiten muss, will oder darf, ist es für mich noch kein Thema. Bei meinem kleinen 2-Mann-Betrieb macht eine Übergabe oder Aufgabe auch keine Probleme.
Jochen Heinrich führt die Firma Baum & Heinrich in Schorndorf.
Klaus Heinze
Nachfolgelösung strategisch geplant
Wir haben in diesem Jahr in unserem Betrieb alle Weichen für eine Nachfolgelösung erfolgreich gestellt. Als ‚Altinhaber‘ habe ich dafür einen etwa 10 Jahre dauernden Weg beschritten und werde dem wohl auch noch einige weitere Jahre folgen. Wenn man dieser Zeit eine Struktur zuordnen wollte, würde die etwa so aussehen: Ein Drittel habe ich mich einfach mit dem Thema Betriebsnachfolge beschäftigt, habe festgelegt was mir wichtig ist, worauf ich verzichten kann, insgesamt beschlossen, wo die Reise hingehen soll. Das zweite Drittel beanspruchte das aktive Organisieren einer Nachfolge und die Etablierung eines designierten Nachfolgers. Betriebliche Strukturen in Büro und Baustelle wurden auf den neuen Bedarf hin verändert und angepasst. Bei uns war damit auch ein Umzug des ganzen Betriebs verbunden und last not least bescherte uns auch eine Umfirmierung zur GmbH & Co. KG eine Reihe von „Nebenkriegsschauplätzen“. Der letzte Abschnitt soll den nahtlosen Übergang auf den Nachfolger markieren und somit den Prozess abschließen.
Meinen vor ähnlichen Herausforderungen stehenden Berufskollegen möchte ich folgende Ratschläge anbieten: Über eine Betriebsnachfolge nachzudenken, kann man gar nicht früh genug anfangen. Allerspätestens sollten sie dies jedoch 10 bis 15 Jahre vor einer endgültigen Übergabe machen. Seien Sie offen für Neues und nehmen die Ansprüche eines interessierten Nachfolgers ernst. Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit dem sogenannten „Loslassen“. Schrecken Sie Nachfolgeinteressierte nicht mit utopischen Übergabeforderungen ab, sondern seien sie realistisch. Bringen Sie Geduld beim Einarbeiten des Nachfolgers mit, Ihre Mitarbeiter, aber auch Ihre Stammkunden werden es ihnen danken.
Einen Umstand will ich nicht unerwähnt lassen: Wie oft im Leben gehört auch eine Portion Glück dazu. Insbesondere bei der Personalie Nachfolger, denn die wachsen ja bekanntlich nicht auf den Bäumen. Aber wer erst gar nicht sucht, der findet auch keinen. Und wer nicht wenigstens offen dafür ist, merkt auch nicht, wenn mal einer „zufällig an die Tür klopft“.
Klaus Heinze führt den Betrieb Ginkgo GaLaBau in Braunschweig.
Volker Heß
Viele Kontakte durch Youtoube-Film
Ja, in der Tat, ich passe in die von Ihnen angesprochene Gruppe so Ende 50, ohne Nachfolger. Der Versuch vor 3 Jahren, eine Firma mit der Suche nach einem Nachfolger zu beauftragen, hat nicht wirklich Früchte getragen. Zwar gab es einen Interessenten, der den Betrieb übernehmen wollte, die Finanzierung stand soweit, aber die Chemie stimmte leider nicht in dem Maße, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe dann im Winter 2016 mit dem GaLa Bau-Verband Kontakt aufgenommen, der mich an Herr Tockuss von der Fa. RWT in Reutlingen verwies. Herr Tockuss ist Unternehmensberater und für den Verband und dessen Mitglieder tätig. Zusammen mit ihm haben wir ein Konzept ausgedacht, das wir für erfolgsversprechend halten. Mit der Firma Bär Tiger Wolf aus Tübingen, die auf Kurzfilme spezialisiert ist und auf diesem Gebiet mehrfach ausgezeichnet wurde, haben wir einen Film produziert, den Sie auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=OcfwE5mkskc) sehen können. Seit August ist dieser Kurzfilm zu sehen, mit inzwischen über 2000 Aufrufen. Es haben sich einige spannende Kontakte daraus ergeben, ich denke, dass sich über die Wintermonate daraus mehr ergeben kann.
Volker Heß führt die Firma Gartengestaltung Heß in Bühl.
Ralf Junne
Kein Nachfolger in Sicht
Sicher macht man sich Gedanken. Leider kommt es meistens anders, als man denkt. Ich bin jetzt 54. Muss also noch mindestens 12 Jahre und mehr selber schinden. In der Firma hat noch niemand das Potenzial, das zu meistern. In der Familie gibt es niemanden. Ich lasse es also auf mich zukommen. Unser kollabierendes Rentensystem im Zusammenhang mit den Krankenkassenbeiträgen der privaten (vielleicht ja auch bald der gesetzlichen?)KV, wird mir nix anderes übrigbleiben als bis zum bitteren Ende in der Kiste selbst den Spaten zu schwingen. Ich glaube so geht es vielen gleichaltrigen mit vergleichbarer Betriebsgröße. Deshalb war mein Ziel, kontinuierlich einen Mitarbeiterstamm aufzubauen um dann eventuell aus diesem einen möglichen Nachfolger zu finden und damit auch meinen Ruhestand ein wenig abzusichern. Die Situation Ende 2016 ist eher genau umgekehrt!
Ralf Junne ist Chef der Firma Junne Gartendesign in Erfurt.
Traugott Kleinwächter
Einstellung eines Mitarbeiters zur späteren Übernahme
Ich bin 56 Jahre, könnte noch einige Jahre dabei sein, aber keine Lust, das so lange hinauszuschieben, bis man nur noch eine Notlösung findet. Respekt vor langwierigem Trennungsprozess, der zum Schluss mein Leben durcheinanderbringen wird. Vielleicht kann ich mir ja schon einen unverhofft früheren Ausstieg leisten? Ich will nicht durch Schließung die Mannschaft mit ihren Familien hängen lassen. Ich favorisiere die Einstellung und Einarbeitung eines Gärtners/Gärtnermeisters, der nach ein bis drei Jahren Betrieb übernimmt, gegebenenfalls stelle ich in für die Übergangszeit in Teilzeit ein. Eine Unternehmensnachfolge aus der Familie ist nicht möglich, übrig bleiben sonst nur Verkauf oder Schließung. Der Betrieb existiert seit zwanzig Jahren, der Schwerpunkt liegt auf Gartenpflege und Hausmeisterdienst. Meine Mannschaft besteht aus einem Gärtnermeister, fünf Gärtnergehilfen, fünf Helfern, zehn Teilzeitkräften und Minijobbern. Umsatz 700 000 Euro. Kundenklientel: Gewerbe, öffentliche Hand, Wohnungsbaugesellschaften, Private. Erste Kontakte zur IHK mit Vorgesprächen (Anwalt, Steuerberater, Unternehmensberater) schon gehabt. Ziel: Unternehmen so strukturieren, dass ein Übergang nicht so viele Reibungsverluste bringt.
Traugott Kleinwächter führt die Firma Der Hausmeister in Eutin.
Nachfolge innerhalb der Familie denkbar
Ich habe mir bereits mehrfach Gedanken zu diesem Thema gemacht und da ich potenziell drei Kinder habe, die für eine Nachfolge innerhalb der Familie infrage kommen würden, habe ich auch noch keinen externen Nachfolger auf meinen Betrieb aufmerksam gemacht. Aber bei Zweien zeichnet es sich schon ab, dass sie dankend abwinken werden, das dritte Kind hat noch mindestens acht Jahre Schule vor sich. Somit gilt es zu warten, und sich innerlich flexibel auf alle möglichen Varianten einzustellen.
Es wird der Tag kommen, an dem Weichen gestellt werden (müssen) und dann werde ich darauf eine Antwort haben (müssen), das ist mir sehr wohl bewusst.
Olaf Pressel führt die Firma die Pressler in Stuttgart.
Rüdiger Singbeil
Ältester Sohn wird übernehmen
Die Gedanken wir es später weitergehen soll, habe ich mir schon vor 10 Jahren gemacht, als ich 50 wurde. Mein Betrieb existiert seit 1. Juli 1999. Mein ältester Sohn studierte Bauingenieurwesen und ist seit 1. Februar 2008 bei uns im Betrieb als Bauleiter und hat seit einigen Jahren Prokura. Sein jüngerer Bruder machte ein Duales Studium mit einer Berufsausbildung zum Industriekaufmann und studierte parallel Betriebswirtschaft. Im Anschluss daran hatte er mehrere Zeitverträge in unterschiedlichen Unternehmen und ist nun bei den Niedersächsischen Landesforsten im Controlling und Rechnungswesen tätig. Ich bin dieses Jahr 60 geworden und es schaut nun danach aus, dass der älteste Sohn im Betrieb bleibt und diesen auch später weiterführen möchte. Sein Bruder wird wohl bei den Landesforsten bleiben. Wir bereiten den Übergang planmäßig vor. Wichtig sind die Freude zum Beruf und natürlich auch die fachliche Qualifikation und das richtige Team im Betrieb. In 5 bis 7 Jahren sollte dann die Übergabe schrittweise erfolgen. Ich werde vermutlich in der Kalkulation und Großkundenbetreuung eine gewisse Zeit mit aushelfen, wie auch bei der Urlaubsvertretung. Ansonsten habe ich noch die Sachverständigentätigkeit, die mich leider manchmal auch sehr beschäftigen kann. Aber das mache ich halt gerne und aus Fehlern der anderen lernt man und so profitiert natürlich auch der Betrieb. Der älteste Sohn möchte den Betrieb als Familienunternehmen gerne weiterführen. Er wird aber von 2 weiteren Meistern aus dem Versorgungsleitungsbau (Gas, Wasser, Strom) unterstützt. Auch hierzu muss langfristig Nachwuchs innerbetrieblich ausgebildet werden. Er selber wird im nächsten Jahr eine Weiterbildung zum Fachingenieur Pflasterbau über Eipos mit der TU Dresden absolvieren.
Rüdiger Singbeil ist Geschäftsführer der Singbeil Bau GmbH in Peine.
Firmenverkauf frühzeitig planen
Nachdem ich meinen Betrieb in diesem Jahr verkauft habe, kann ich allen älteren Kollegen nur den dringenden Rat geben, möglichst früh über eine Betriebsübergabe oder -liquidierung nachzudenken. Aus steuerlichen Gründen darf man zwar nicht zu früh verkaufen oder übergeben, das sollte einen aber nicht daran hindern, die Betriebsübergabe frühzeitig zu planen, denn es ist eine sehr schwierige und komplexe Aufgabe. Das wird von den meisten Unternehmern immer noch unterschätzt. Auch die Preisvorstellungen der Verkäufer sind häufig total überzogen. Wer erst mit dem Firmenverkauf seine Altersvorsorge sichern will, hat aufs falsche Pferd gesetzt. Der Kaufpreis muss für den Nachfolger bezahlbar und wirtschaftlich rentabel sein. Ein ganz wichtiger Faktor ist auch die Risikoeinschätzung in Bezug auf Gewährleistungen und sonstiger „Altlasten“! Wie bei jedem guten Geschäft darf es keine Sieger und Verlierer geben, sondern nur Gewinner! Und beide Seiten brauchen gute Nerven!
Norbert Stöppel führte ein GaLaBau-Betrieb in Grafrath.
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