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Interview mit Verleger Roland Ulmer, Stuttgart

„Augen aufhalten, spezielles Image erarbeiten"

Das rät Roland Ulmer, langjähriger Geschäftsführer des Verlags Eugen Ulmer, heutigen Unternehmern. Anlässlich seines 80. Geburtstags am 26. April 2017 haben wir ihn besucht.
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DEGA: Wie geht es Ihnen?

Roland Ulmer: Mir geht es sehr gut!

Halten Sie sich auf dem Laufenden, was die vom Verlag angesprochenen Branchen betrifft?

Ja – ich bekomme einmal im Monat ein Paket mit den neu erschienenen Ausgaben der Fachzeitschriften geschickt und lese sie mit Interesse. Und nicht nur ich – meine Tischnachbarn reißen sie mir beim Essen aus der Hand! Es verbessert die Laune enorm!

Wie finden Sie die Zeitschriften heute?

Ich freue mich über jedes Heft. Diese Sachen sind wunderbar, auch optisch!

Sind Sie auch online unterwegs?

Ja – der PC ist immer an. Ich mache keine Spiele. Ich benutze ihn gern, um etwas nachzuschlagen, mich zu informieren.

Schauen Sie auch die verschiedenen Zeitschriften-Homepages an?

Na ja, so weit geht die Liebe nicht.

Worauf sind Sie in Ihrem Verlegerleben besonders stolz?

Dass es mir gelungen ist, den Verlag inhaltlich in die Spitzengruppen des Verlagswesens im landwirtschaftlichen Bereich gebracht zu haben. Ich kann an anderthalb Händen aufzählen, wieviele Konkurrenten das Feld verlassen haben. Im Gegensatz zu deren Verlegern war ich sehr fleißig, mich um die wissenschaftlichen Gesellschaften zu kümmern. Ich habe an deren Jahrestagungen teilgenommen, um zu erfahren, mit welchen Themen sich die Fachleute dort beschäftigen, wer dort das Sagen hat und das Klima bestimmt. Mit diesem Wissen ist es mir gelungen, den Verlag viel substanzieller anzulegen, speziell im Lehrbuchbereich, aber auch im Bereich der praktischen Fachbücher. Die Sache mit den „schönen Büchern" war nicht so mein Ding, auch wenn wir davon eine ganze Menge gemacht haben. Ich schreibe mir auch ein wenig zugute, dass wir uns einen vertrauenswürdigen Ruf erarbeitet haben.

Was würden Sie Unternehmern heute aus Ihrer Erfahrung raten?

Augen aufhalten, gucken, wo Platz ist, und schauen, dass man sich ein ganz spezielles Image erarbeitet.

Vita
Als Unternehmer und im Ehrenamt engagiert

Von seinem Großvater übernahm Roland Ulmer mit Anfang 20 den Verlag in Stuttgart. Lisel Vogt, die damalige Sekretärin und spätere Gesellschafterin, die den Verlag in den Kriegs- und Nachkriegsjahren mit am Leben erhalten hatte, „ist seine Ziehmutter gewesen". 46 Jahre stand Roland Ulmer an der Spitze des Hauses. Es gelang ihm, aus einem regionalen den überregionalen Verlag mit unterschiedlichen Zielgruppen zu machen. Die Versorgung der einzelnen Sparten von Landwirtschaft und Gartenbau mit Zeitschriften, Lehr- und Fachbüchern war ihm ein besonderes Anliegen. Die soziale Verantwortung als Arbeitgeber war Roland Ulmer immer so wichtig wie die Verpflichtung gegenüber den Gesellschaftern. Die Gründung des Betriebsrats 1970 und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit diesem ist charakteristisch für die Führungskultur Roland Ulmers.

Viele Jahre engagierte sich der Verleger ehrenamtlich in verschiedenen Gremien und Funktionen im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Im Jahr 2007 übergab er die Geschäftsführung des Verlages seinem Sohn Matthias Ulmer.

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