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Bezahlen Sie Fahrzeiten?

Die meisten Baustellen müssen zum Teil über längere Strecken täglich angefahren werden. Die Fahrzeit ist zwar unproduktiv, aber Arbeitszeit für Ihre Mitarbeiter. Wie halten Sie es mit der Fahrzeitregelung? Wie bezahlen Sie die Fahrwege Ihrer Mitarbeiter? Machen Sie einen Unterschied zwischen Fahrt von zu Hause und Fahrt vom Betrieb aus? Was zahlen Sie an Auslöse/Diäten? Wie machen Sie Mitarbeitern Montagebaustellen schmackhaft?

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Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www.dega-galabau.de/blitzumfrage

Das gehört in den Tarifvertrag

Wir wünschen uns gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die nicht murren, wenn es mal etwas länger dauert oder wegen schlechter Witterung nur eingeschränkt gearbeitet werden kann. Wir wünschen uns Mitarbeiter, die nach-, mit- und vorausdenken, auch während der Fahrt für den nächsten Tag planen. Aber dafür müssen wir „liefern", unter anderem mit bezahlten Fahrzeiten. Auch als Beifahrer nimmt niemand die Fahrzeiten als Wellnessurlaub wahr – schon gar nicht in Stuttgart.

Warum wundern sich Unternehmer darüber, dass ihre Arbeitsplätze als unattraktiv wahrgenommen werden? Warum nutzen sie diese Stellschraube nicht, um Menschen an ihr Unternehmen zu binden? Warum traut sich unser Verband nicht, über den Tarifvertrag bezahlte Fahrzeiten für alle zum Branchenstandard zu machen? Der Rahmentarifvertrag sieht nur die Bezahlung einer Fahrt vor, wir halten das allerdings für groben Unfug. Der Arbeitnehmer hat keinen Einfluss darauf, welche Fahrzeiten er am Tag zurücklegt, und soll nur die Hälfte bezahlt bekommen? Also Freizeit ist das nicht!

Hartmut Bremer führt zusammen mit Stefan Böhm das GaLaBau-Unternehmen Blattwerk in Stuttgart.

Fahrt grundsätzlich bezahlt

Die Fahrt zur Baustelle wird grundsätzlich bezahlt. Die Arbeitszeit beginnt und endet auf der Baustelle, der Fahrer bekommt beide Wegstrecken vergütet. Wenn jemand von zu Hause zur Baustelle fährt, dann beginnt und endet die Arbeitszeit, wie für jeden anderen, auf der Baustelle. Weite Baustellen sind für uns eine große Ausnahme. Wir versuchen Bauvorhaben zu akquirieren, die nicht weiter als eine halbe Stunde An- und Abfahrt erfordern. Das schont die betrieblichen Ressourcen und vor allen Dingen die Energie unserer Mitarbeiter.

Ulrich Schäfer ist Geschäftsführer der Firma Nordgrün in Nürnberg.

Fahrt ist kein Vergnügen

Bei uns werden die Fahrzeiten komplett bezahlt. Sowohl An- als auch Abfahrt von der Baustelle, hier wird auch nicht zwischen Fahrer oder Beifahrer unterschieden. Ich sehe es so, dass diese Zeit vom Arbeitnehmer für den Betrieb geopfert wird, auch wenn sie unproduktive Arbeitszeit ist. Der Mitarbeiter muss sowohl auf die Baustelle kommen als auch zurück nach Hause. Dies macht der Arbeitnehmer nicht zu seinem Vergnügen, sondern für unseren Betrieb und deshalb ist es absolut selbstverständlich, dass diese Zeit komplett bezahlt wird.Wir bieten diese Zeit in unseren Angeboten als Fahrtpauschale an. Sie wird zum Teil vom Kunden, zum anderen Teil von der Firma bezahlt.

Timo Bissinger leitet das Unternehmen Gartengestaltung Bissinger in Möttingen.

Vermeiden von unproduktiven Arbeitszeiten

Unsere Baustellen liegen in einem Umkreis von maximal 25 km um Mönchengladbach herum (es gibt Ausnahmen für ausgewählte Stammkunden). Somit vermeiden wir weitgehend unproduktive Fahrzeiten. Wir arbeiten in Zwei-Mann-Kolonnen, es ist also nur eine Person während der Fahrt unproduktiv. Da wir alle einen Führerschein für Fahrzeuge mit Anhänger haben, können wir den Fahrer wechseln, sodass der jeweilige Baustellenleiter während der Fahrt telefonisch Kunden oder Lieferanten kontaktieren oder Arbeitsrapporte schreiben kann. Bei mehreren wechselnden Pflegebaustellen am Tag wird darauf geachtet, dass die Wege möglichst kurz und zusammenhängend sind.

Stephan Osten ist Inhaber von Eschweiler+Osten Gartendesign in Mönchengladbach.

Momentane Marktlage lässt Bezahlung zu

Seit Jahren bezahle ich meinen Mitarbeitern die Fahrt zur Arbeit, da dies meiner Meinung nach nur gerecht ist und die momentane Marktlage es letztlich zulässt. Wenn ein Kunde unsere Leistungen will, dann muss/soll er auch die Anfahrt bezahlen, die auf die Einheitspreise kalkuliert werden. Unsere Aufträge liegen im Durchschnitt im Umkreis von 10 bis 40 min Fahrzeit.

Rolf Denzel leitet die Firma Garten- und Landschaftsbau R. Denzel in Singen.

Eine Fahrt pro Tag gezahlt

Wir zahlen grundsätzlich eine Fahrt pro Tag (de facto die am Morgen aufgrund der Rüstzeiten etc.) für alle, nicht nur für den Fahrer. Bei Montagebaustellen schauen wir meist, dass wir schön wohnen, dann gestalten wir das gleich als eine Art Betriebsausflug. Das Essen übernehmen wir bei solchen Montagebaustellen komplett. Das ist auch immer gesellig, wir kochen zusammen, bestellen was etc.

Frieder Weigand führt mit Marc Wiesemann die natur art GmbH in Markgröningen.

Beifahrer nicht bezahlt

Dem Fahrer rechnen wir vom Betriebshof zur Baustelle und zurück die Fahrzeit als Arbeitszeit an, den Mitfahrern nicht. Wenn am Tag mehrere Baustellen angefahren werden müssen, werden diese Zeiten für alle als Arbeitszeit gewertet. Damit dabei keiner benachteiligt wird, wechseln sich die Mitarbeiter in Eigenregie untereinander ab. Ich finde das eine faire Lösung, da die Mitfahrer während dieser Zeit private Dinge am Smartphone erledigen oder in der Tageszeitung lesen (würden sie natürlich DEGA lesen, wäre es im Einzelfall als berufliche Weiterbildung zu werten). Fahrzeiten unter 15 min werden für alle als reine Arbeitszeit angerechnet.

Alexander Tilburgs ist Geschäftsführer bei Tilburgs Garten- & Landschaftsbau in Schmitten im Taunus.

Kilometerpauschale

Wir haben immer Baustellen, die relativ weit weg von unserem Firmensitz sind. Fahrtstrecken bis circa 1 h Fahrzeit werden bei uns täglich gefahren, über 1 h wird als Montagebaustelle behandelt. Grundsätzlich wird bei uns die Fahrt für Fahrer und Mitfahrer mit einer Kilometerpauschale abgegolten. So schafften wir Diskussionen über Geschwindigkeitsübertretungen und Zwischenhalte wie beim Bäcker ab. Da wir mehrere Montagebaustellen jährlich haben, muss bei uns jeder Mitarbeiter bereit sein, auf Montage zu arbeiten. Der Anreiz liegt darin, dass wir immer sehr gepflegte Quartiere buchen. Frühstück und eine warme Mahlzeit täglich mit Getränk werden vom Unternehmen übernommen. Jede zweite Woche ist der Freitag frei. Zusätzlicher Anreiz: Wir wickeln auf Montage größtenteils sehr spannende Projekte ab, die es so in unserer Region nur selten gibt. Die Mitarbeiter können Überstunden für den Winter ansparen.

Thomas Fresner ist Inhaber der Fresner Gartengestaltung in Michaelerberg-Pruggern/Österreich.

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