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Wie optimieren Sie die Abläufe auf dem Betriebshof?

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Bei den Rüstzeiten können wertvolle Stunden verloren gehen. Wir haben GaLaBau-Kollegen gefragt, was sie empfehlen können. Welche baulichen und strukturellen Maßnahmen sie dafür realisiert haben. Einen Teil der Antworten finden Sie hier, alle Tipps gibts online auf www.dega-galabau.de/blitzumfrage.

Bilder: privat

Mehr davon!

Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www. dega-galabau.de/ blitzumfrage

Materiallieferung auf Baustelle

Wir planen unsere Wochen so gut es geht im Voraus. Die Feinabstimmung erfolgt in täglichen Rückmeldetelefonaten zu festgelegten Zeiten. So weiß jeder, was er am Folgetag bearbeitet und kann am Abend selbstständig vorladen, wenn der Betriebshof leer ist und der Stapler zur Verfügung steht. Jeder Vorarbeiter hat sein eigenes Fahrzeug und viel eigenes Werkzeug, die Teams arbeiten möglichst konstant zusammen. Das Material lassen wir überwiegend direkt auf der Baustelle anliefern. Wir haben recht wenige Rüstzeiten, auch wenn es im Landschaftsbau immer wieder Überraschungen gibt und trotz sorgfältiger Planung viel Flexibilität erforderlich ist.

Karin Nonnenmann führt zusammen mit ihrem Mann einen Betrieb in Mühlacker.

Fahrzeuge am Vorabend laden

Wir beladen unsere Fahrzeuge mit einem Gabelstapler, der in der Betriebshalle untergebracht ist, bei Schüttgütern wie Kies ist ein Radlader vor Ort. Hierfür haben wir dieses Jahr Schüttboxen gebaut, was einen enormen Zeitvorteil beim Beladen von Fahrzeugen bringt. Außerdem kann nicht benötigtes Material abends rückgekippt werden, was uns eine Kostenersparnis von 10 bis 15 % im Vergleich zu loser Materiallagerung gebracht hat. Die Fahrzeuge werden nach Feierabend abgeräumt und vom Lageristen, in Absprache mit dem Baustellenleiter, für den nächsten Tag vorgeladen. Jeder Baustellenleiter hat eine eigene Werkzeugkiste, für die er verantwortlich ist, für längerfristige Baustellen wird ein Werkzeugcontainer mit den gängigsten Werkzeugen auf der Baustelle gelagert und abgesperrt. Ein großer Vorteil auf dem Betriebsgelände sind Hochregallager, da sie eine beträchtliche Platzersparnis bringen.

Siegfried Manhart ist Chef der Manhart Gartengestaltung in Beuerberg/OBB.

Beladung am Vortag

Derzeit ist das Thema Rüstzeiten sehr „heiß" bei uns, da wir aktuell eine neue Betriebsstätte planen. Hier liegt der Fokus darauf, dass alle 9 Baustellenteams innerhalb 15 min nach Arbeitsbeginn spätestens vom Hof sind. Hierzu haben wir folgende Maßnahmen ergriffen: Es muss bei einem früheren Feierabend „vorgeladen" werden für den neuen Arbeitstag. In der Firmen-Whatsapp-Gruppe wird um 15 Uhr die Arbeitsplanung für den nächsten Tag gepostet. So weiß jeder, wo er am nächsten Tag arbeitet. Ein fester Lagerstapler steht immer zum Verladen bereit. Meistens noch ein zusätzlicher Radlader, der aber bei Bedarf auf den Baustellen ist. Das Lager ist so konzipiert, dass es ein zweispuriger Rundlauf ist und jede Kolonne hat einen großen Werkzeugcontainer, der voll ausgestattet ist und bei Bedarf auf der Baustelle verbleibt.

Torsten Hainmüller führt die Firma Hainmüller Gartengestaltung in Radolfzell am Bodensee.

Eine Checkliste hilft

Das wichtigste bei uns ist immer noch die Checkliste. In der Vorbereitung mache ich ein Memo per Diktiergerät und Sprachübertragungssoftware und drucke es aus. Jede gesparte Fahrt, um nochmal schnell was zu holen ist bares Geld und schont die Nerven. Die wichtigsten Handwerkszeuge befinden sich sortiert in stapelbaren beschrifteten Boxen mit Handgriff: Grünpflege, Pflastern, Natursteine, Holz usw. Das vereinfacht auch die Sicherung auf den Fahrzeugen. Toll wäre natürlich eine durchfahrbare Halle mit Kran usw., aber die Kosten sind für den kleineren Betrieb schwer zu stemmen.

Georg Dangel leitet die Firma Natur und Form in March.

Vorgepackte Arbeitskoffer

Wir sind zu zweit in der Firma und sind grade dabei, unser Lager mittels Regalsystemen mit Sichtboxen zu optimieren. Wir sind hauptsächlich mit Bewässerung, Pflanzung und Automowern beschäftigt, daher haben wir schon vorgepackte „Arbeitskoffer", die wir nur noch passend greifen müssen. Viel Verbrauchsmaterial holen wir auch just in time bei unserem Großhändler. So können wir Rüstzeiten kurz halten.

Bettina Engelstädter ist Gartenbautechnikerin bei GartenBildt in Michendorf bei Berlin.

Abläufe auf dem Betriebshof optimieren

Bei Projekten mit langer Anfahrtszeit arbeiten wir mit Ladelisten. Die Rückbank wurde aus der Doppelkabine entfernt, um Platz für Werkzeug zu schaffen. Dadurch sind Kleingeräte und Handwerkszeug, immer dabei, nicht der Witterung ausgesetzt und alarmgesichert. In der Pflege-Saison wird entsprechend umgerüstet und Schnittgut schon auf der Baustelle sortiert. Feiner Schnitt wird in Bigbags gesammelt und erst dann zur Deponie gefahren, wenn dort wenig los ist oder wenn es der Arbeitsablauf zulässt. Äste und Holz werden am Betriebshof gelagert, einmal im Jahr vom Lohnunternehmen gehäckselt und verheizt. Bei der Verarbeitung beispielsweise von Splitt ist immer eine transportable Schüttgutbox dabei, um Restmengen aufzunehmen oder fehlendes Material zu ergänzen. Für spezifische Arbeiten, wie Fassadenbegrünung oder den Bau von Holzdecks, benutzen wir Staudenkisten, die alle nötigen Utensilien beinhalten. Um eine ordentliche Ladungssicherung zu gewährleisten, ist am Kipper-Anhänger eine Box befestigt, in der Netze und Spanngurte lagern. Wenn die Mitarbeiter abends wissen, was am nächsten Tag ansteht, können sie sich schon mental einarbeiten und lückenhafte Ladelisten ergänzen.Jochen Keller führt einen Landschaftsbaubetrieb in

Wehrheim bei Frankfurt.

Eine Werkzeugüberwachung ist wichtig

In unserem Bauhof steht das Thema Rüstzeiten und Werkzeug ganz oben. Denn es gibt nichts Ärgerlicheres, als einfach nur einen Nagel ziehen zu müssen, man findet aber nirgends eine Zange! Ich habe da schon sehr, sehr viel Lehrgeld bezahlt. Es ist immer wieder absolut verblüffend festzustellen, wie nachlässig erwachsene Menschen mit Dingen umgehen, wenn es nicht ihre sind. Die wenigsten Kollegen haben das als Selbstverständnis verankert, dass man ordentlich mit Werkzeug und Material umgehen sollte. Was ist die Konsequenz? Diese ist mehr oder weniger totale Werkzeugüberwachung. Die Praxis steht bei uns auf zwei Füßen: Einmal haben wir in unserem Bauhof ein Werkzeugmagazin, in dem alle sensiblen Werkzeuge (also all jene, welche gerne „Füße" bekommen oder nur noch kaputt zurückkommen oder bei denen gerne Akkus leer sind) eingeschlossen sind. Zum Magazin haben von etwa 30 Mitarbeitern nur vier Zugang. Leiht sich jemand einen Akku-Schrauber aus, wird das vermerkt. Außerdem lagern wir im Magazin auch materialbezogene Werkzeugeinheiten. Das heißt es gibt zum Beispiel einen „Holzkoffer", einen „Zaunbaukoffer", aber auch die klassische „Galabau-Kiste". Besonders diese drei Koffer haben sich wahnsinnig bewährt. Last, but not le ast: Wenn es regnet, verbringen wir schon auch mal einen halben Tag in der Werkstatt und räumen nur auf!

Franz Staab ist Gartenbautechniker bei der Gemeinde Haibach bei Aschaffenburg.

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