Paysalia 2017 größer und internationaler
Die Paysalia in Lyon zeigte sich auch mit der 5. Ausgabe als führende Messe im Bereich Landschaftsbau, Gartenpflege und Sportanlagen. Vom 5. bis 7. Dezember wurden Profis der grünen Branche eingeladen, Innovationen zu entdecken und neue Kontakte zu knüpfen. Dieses Jahr fand gleichzeitig erstmals die Rocalia statt, die Messe für Natursteine.
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Gemäß Medienmitteilung generieren die 29.100 französischen Betriebe im grünen Sektor einen Umsatz von über 5 Milliarden Euro. Jedes Jahr werden in diesem Bereich Investitionen in der Höhe von 315 Millionen Euro getätigt. Dieser Markt wird seit 2009 alle 2 Jahre in konzentrierter Form in der Paysalia abgebildet. Dazu gesellen sich zahlreiche internationale Aussteller. Innerhalb nur weniger Jahre wurde diese Messe zur unangefochtenen Referenz für Profis im Bereich Gartenbau, Landschaftsarchitektur und Sportflächen. Die 5. Ausgabe bot für Fachkräfte, welche öffentliche oder private Grünflächen konzipieren, schaffen oder unterhalten, genauso wertvolle Inspirationen, wie für Gartenmöbeldesigner, Baumschulen oder Hersteller von Bewässerungsanlagen, Außenbeleuchtungen, Bodenplatten oder anderen Elementen aus dem Gartenbau.
Federführend für die Organisation war die UNEP, der Nationale Verband der Gartenbau-Unternehmen. Daneben waren 20 weitere regionale, nationale und internationale Verbände vor Ort, sowie über 900 Aussteller aus dem Bereich GaLaBau. „Gegenüber der letzten Ausgabe vor 2 Jahren wurde die Ausstellungsfläche vergrößert und die Messe wurde internationaler und der Akzent noch stärker auf Innovationen ausgerichtet“, erklärt Catherine Muller, Präsidentin der Messe und der UNEP.
Schwerpunkt Biodiversität
Der thematische Schwerpunkt lag dieses Jahr auf der Biodiversität, den gestalterischen Elementen und den positiven Effekten, welche die Grünflächen auf die Gesundheit des Menschen ausüben. In zahlreichen Fachreferaten vertieften Spezialisten diese Themenbereiche. Auch bei der Wahl der innovativsten Produkte war die Biodiversität ein Auswahlkriterium. „Paysalia soll ein Ereignis sein, bei dem Innovationen, der Austausch und die Geselligkeit im Zentrum stehen. Die Messe setzt sich für die Anliegen der Branche ein und antizipiert die grünen Städte von morgen“, betont Noémi Petit, die Direktorin der Messe.
In diesem Zusammenhang widmete sich die Paysalia auch der seit einigen Jahren zu beobachtenden Tendenz, die Städte immer grüner und ökologischer auszurichten. Eine Umfrage in Frankreich zeigte, dass 8 von 10 Stadtbewohnern eine Wohnung in der Nähe einer Grünfläche wählen. Und auch die UNEP engagiert sich für solche Studien, welche die positiven Auswirkungen der Grünflächen auf die Gesundheit aufzeigen. Bezeichnenderweise ist Lyon, nach Angers, Nantes und Strassburg, die viertgrünste Stadt in Frankreich (www.observatoirevillesvertes.fr).
Prämierte Innovationen
Viele Besucher kommen an Messen, um sich von neuen Produkten und Maschinen inspirieren zu lassen. Die Organisatoren haben sich auf diese Nachfrage eingerichtet und dafür eine spezielle Fläche im Eingangsbereich geschaffen. Dieses Jahr wurden 55 Innovationen vorgestellt, wobei die besten prämiert und zusätzlich hervorgehoben wurden. Je drei Podestplätze in den Kategorien „Innovationen“ und „Innovationen Nachhaltige Entwicklung“ wurden vergeben.
Den ersten Preis für die beste Innovation im Bereich nachhaltige Entwicklung erhielt das Produkt Dahlia Pollen Connect der Firma Nova Flore. Es wirkt auf die Mykorrhiza ein, also auf die Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem der Pflanze in Kontakt ist. Das Produkt wurde auch mit dem „Label Rouge“ ausgezeichnet, einem französischen Qualitätssiegel. Der zweite Platz für nachhaltige Innovationen ging an die Lithium-Ionen-Batterie der Firma Pellenc. Gemäss Jury würde sie trotz ökologischer Standards den Anforderungen professioneller Anwender hinsichtlich Leistung, Komfort und Betriebsdauer entsprechen. Den dritten Platz konnte sich die Firma Florentaise Pro mit ihrer Pflanzenerde Ecolabel ergattern.
Der erste Preis in der allgemeinen Kategorie Innovation ging an die Firma Bioline Agrosciences mit ihrem Produkt Tricholine Buxus. Sie biete damit eine neue und vollkommen natürliche Lösung im Kampf gegen den Buchsbaumzünsler. Die Silbermedaille erhielt die Firma S20 Equipements mit dem Trocknungsschrank s20protech. Den letzten Podestplatz konnte die Firma Le Mur Jardin für sich entscheiden. Sie stellte ihre, auch zweiseitig bepflanzbare Gartenmauer vor, die mittels Modulen rasch aufgebaut werden kann.
Über 900 Aussteller
Die Messe setzte Schwerpunkte auf Biodiversität, Nachhaltigkeit und Innovation. Nur eine Firma, die in allen diesen Bereichen glänzte, ist Koppert Biological Systems aus Cavaillon, in der Nähe von Avignon. Die Firma bietet Produkte in der biologischen Schädlingsbekämpfung mittels Nematoden (Fadenwürmer) an. „Unser Produkt ist nicht eigentlich eine Innovation, doch konnten wir die Haltbarkeit von 4 Wochen auf 6 Monate verbessern und das Volumen bei gleichbleibender Effizienz um 30% reduzieren“ erläutert der technische Assistent Adrien Lauberton. Für die Firma, die zu 90% professionelle Gartenbauer beliefert, bot die Messe eine ideale Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen.
Schweizer Firmen waren an der Paysalia dieses Jahr keine vertreten. Aus Deutschland waren 19 Firmen angemeldet. Aufgrund der sprachlichen Barrieren war es interessant zu erfahren, wie eine deutsche Firma den französischen Markt zu erobern versucht. Reinhold Exner, Vertriebsleiter Landschaftsbau der Firma Ritter Landscaping aus Schwabmünchen fand die Lösung in der Expansion. „Wir haben eine Niederlassung in Frankreich eingerichtet, die auch eigenständige und auf den französischen Markt ausgerichtete Projekte realisieren kann“. Ritter Landscaping stellte an der Messe ihre Rasenwaben vor, darunter auch ihre fixfertig begrünten Waben, die für die Begrünung eines Daches nur noch aneinandergefügt werden müssen. „Für uns ist die Präsenz an der Paysalia wichtig, weil wir Kontakte zu Architekten aufnehmen können, die sich sonst für ein solches gesamtbauliches Detail nicht extra Zeit nehmen würden“, erklärt Exner.
Wettbewerbe als Rahmenprogramm
Ein Publikumsmagnet war auch in dieser Ausgabe der Wettbewerb „Carré des Jardiniers“.
Die Herausforderung der Teilnehmenden bestand darin, auf 100 bis 200 Quadratmeter einen Garten zum Thema „Die wohltuende Wirkung des Doktor Gartens“ zu gestalten. Aus den zahlreich eingereichten Dossiers wurden vier Finalisten ausgewählt, die ihre Gärten an der Messe präsentieren konnten. Die Jury wurde präsidiert vom Landschaftsarchitekten Jean Mus, einer Kompetenz im Bereich mediterraner Garten. Gewonnen hat Anne Cabrol mit ihrem Garten „Die glücklichen Menschen“. Nur ein wohltuendes Moment dieses Gartens bestand darin, dass die Besucher eingeladen wurden ihre Schuhe auszuziehen, um den Garten auch unmittelbar zu fühlen. Neben einem Preisgeld erhält Cabrol vor allem den prestigeträchtigen Titel des mittlerweile renommierten „Maître Jardinier 2017“.
Ein weiterer Wettbewerb, der dem attraktiven Rahmenprogramm hinzugefügt wurde, war das landesweite Finale im Erkennen von Pflanzen. Über 200 Lehrlinge aus dem ganzen Land massen sich daran Blüten, Zweige und Äste zu beschreiben und zu benennen. Der Sieger wurde mit dem Titel des Landesmeisters geehrt. Mit den „Journée Ville Verte“ wurden wiederum halbtätige Exkursionen angeboten. Spezialisten der Stadt zeigten vor Ort an verschiedenen Pärken und Sportstätten die Herausforderungen der Gestaltung und des Unterhalts.
Neu an der diesjährigen Ausgabe war die gleichzeitig durchgeführte Rocalia, die Messe für Natursteine. Diese erstmals durchgeführte Messe richtete sich an professionelle Anbieter und Hersteller von dekorativem Steinwerk. 100 Aussteller nutzten die Synergien zur Paysalia und lockten zusätzliches Publikum in die Eurexpo nach Lyon. Auch die Rocalia bot mit Konferenzen, thematischen Sondertagen und einem Architekturwettbewerb ein attraktives Rahmenprogramm. Die nächste Paysalia findet im Dezember 2019 statt.
Mehr Infos unter www.paysalia.com.
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