Wie verfahren Sie mit Bodenaushub?
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Große Transparenz gegenüber Kunden
Nach Rücksprache mit unserem Entsorger ist die Situation zurzeit so, dass Mengen bis 100 m³ aktuell noch kein Problem darstellen. Alles, was darüber hinausgeht, kann nur noch mit Bodengutachten entsorgt werden. Diese Kosten werden bei entsprechenden Anfragen der Bauherren im Angebot mit aufgeführt. Unser Ziel ist es, verantwortungsvoll mit dem Material Boden umzugehen und nur das Nötigste zu entsorgen beziehungsweise vor Ort zu belassen. Ansonsten ist das Thema mit großer Transparenz dem Kunden gegenüber zu behandeln.
Christian Beckers ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Ostercappeln.
So wenig wie möglich entsorgen
Als kleiner GaLaBau-Betrieb kommt bei uns relativ wenig Bodenaushub zusammen. Alle Fahrten mit Aushub erledigt ein Fuhrunternehmen für uns. Kommen auf einer Baustelle größere Mengen zusammen oder handelt es sich um schweres, bindiges Material, werden diese auf der Deponie des Landkreises entsorgt. Für die Wiederverwendung geeignete Böden verwendet das Fuhrunternehmen zum Auffüllen von Unebenheiten in landwirtschaftlichen Flächen, zum Beispiel Rebanlagen. Handelt es sich um steinfreien, krümelnden Oberboden, bereitet das Unternehmen den Aushub durch Zumischen von Sand und Kompost zu Pflanzerde auf und verkauft diesen wieder. Grundsätzlich versuche ich, so wenig wie möglich Aushub abzufahren und den vorhandenen Boden auf der Baustelle wiederzuverwenden. Auch wenn die Aufbereitung unserer schweren Böden aufwändig ist, so weiß der Kunde, was er in seinem Garten hat und wir sparen viel Diesel ein, der beim Transport verfahren wird.
Fabian Ladwig ist Inhaber der Firma gutegaertner.de in Emmendingen.
Möglichst selbst verwenden und zwischenlagern
Boden ist ein kostbares Gut und daher beginnt bei uns schon bei der Planung der Gedanke im Umgang damit. Wenn es irgendwie möglich ist, soll der Boden vor Ort verbleiben und sinnvoll weiterverwendet werden. Oberboden einfach zur Deponie zu bringen, dazu ist er zu wertvoll. Daher wird bei Eignung unter Umständen der Boden auch bei uns für weitere Projekte zwischengelagert. Deponiert wird nur bei verunreinigtem Material oder Boden, der sich nur aufwändig aufbereitet wieder für vegetationstechnische Zwecke einsetzen lässt. Deponie-Entfernungen hängen von den jeweiligen Projekten ab und differieren in unserer Region stark in den Annahmepreisen und Bedingungen.
Christian Dortants führt einen GaLaBau-Betrieb in Übach-Palenberg.
Mehrere Anbieter, kurze Wege
Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir unseren Bodenaushub in der näheren Umgebung entsorgen können. Es gibt mehrere Anbieter. Wir benötigen circa 30 min Fahrzeit. Die Kosten der Entsorgung beziffern sich auf 10Euro /m³ zuzüglich Transportkosten.
Carsten Hohlt ist Inhaber von Stein/Garten/Design in Hüllhorst.
Günstige Bedingungen
Bei uns in der Region gibt es aufgrund des Abbaus von Mineralgemischen einige Gruben, die es uns ermöglichen, kostengünstig unseren Aushub gegen Nachweis zu entsorgen. Für Oberboden gibt es auch mehrere Abnehmer, die dieses Material dann weiterverarbeiten. Die Kosten für das Kippen des Oberbodens sind identisch mit denen der Deponie. Beim Abnehmer des Oberbodens können wir auch Bauschutt entsorgen, der dann zu RC-Material weiterverarbeitet wird. Aufgrund der günstigen Preise für Mineralgemisch steht das RC-Material für uns aber außer Frage. Die Transportwege sind bei uns ziemlich kurz (höchstens 10 km), und wir können es meist damit verbinden, im Nachbarwerk direkt das Mineralgemisch zu laden.
Uwe Müller führt die Firma Gartenpflege Müller in Mendig.
Zwei Kategorien von Boden
Bei uns im Betrieb gibt es nur zwei Kategorien von Erdaushub: 1. Kategorie = steinloses und wiederverwendbares Aushubmaterial. Dieses Aushubmaterial fällt häufig nur in Kleinmengen an und wird in Ackerböden mit eingearbeitet. Die Landwirte sind meist froh über den Boden, da in unserer Region die Böden oft sehr steinhaltig sind und unser Aushub als Bodenverbesserung dient. 2.Kategorie = steinhaltiges und nicht verwendbares Aushubmaterial. Dieses wird in unmittelbarer Nähe auf Deponien gefahren. Die Kosten für die Entsorgung trägt der Kunde. Was Kosten oder Aufwand anbelangt, haben wir bisher keine negativen Erfahrungen machen müssen.
Alexander Gräfe führt die Firma Gräfe Gartenbau in Wiernsheim.
Mischboden recycelt
In den Landkreisen Oldenburg und Ammerland ist die Entsorgung von Bodenaushub noch möglich, sofern in unseren Anfragen (originale Textausschnitte der Leistungsverzeichnisse) keine Angaben seitens des Ausschreibenden zu LAGA-Klassifizierungen oder andere Angaben zu Belastungen enthalten sind. Sollten Angaben im LV-Text enthalten sein mit Klassifizierungen >Z0, lehnen die ortsansässigen Betriebe üblicherweise ab und verweisen an den Entsorgungsfachbetrieb Umweltschutz Nord aus Bremen. Dieses Unternehmen hat unserer Meinung nach eine Monopolstellung und ruft entsprechende Preise für die Annahme von Böden >Z0 auf. Es ist für uns als Landschaftsbaubetrieb unverständlich, wie man wertvollen Oberboden mit üblicherweise erhöhten TOC-Werten auf Deponien fährt, wo die Kapazitäten doch jetzt schon stark begrenzt sind. Für Kleinmengen Mischboden haben wir uns am Betriebshof eine Fläche von rund 150 m² als Zwischenlager eingerichtet. Den hier zwischengelagerten Mischboden lassen wir durch einen Lohnbetrieb sieben und verwenden den gewonnenen Oberboden weiter zur Auffüllung von Vegetationsflächen. Preislich sieht die Entsorgung wie folgt aus (jeweils je nach Baustellenlage und Lkw-Größe; frei Baustelle abgefahren): 1. Entsorgung Boden ohne Klassifizierung: 3,50 bis 8,00 Euro /m³ lose Masse; 2. Entsorgung Boden Laga Markus Quathamer ist Geschäftsführer eines GaLaBau-Betriebs in Bad Zwischenahn. Wir können jedem Kollegen nur raten, sich gewissenhaft mit dem Thema Bodenaushub und Böden, insbesondere Lieferung und Einbau, auseinanderzusetzen. Es reichen kleinste Unstimmigkeiten, dass Kunden (vor allem Privatkunden) den gelieferten Boden reklamieren und im schlimmsten Fall einzelne Werte nach Beprobung aus der Reihe tanzen. Hier droht haftungsbedingt eine Kostenexplosion, welche auch in die Insolvenz führen kann. Die Gesetzeslage empfinden wir als irritierend und hoffen auf eine nachvollziehbare und alltagstaugliche Verordnung. In unserem Unternehmen sind wir dabei, mit den beiden ortsansässigen Lieferanten einzelne Projekte und Bedürfnisse an die zu liefernden Böden vorab zu kommunizieren. Um bestmögliche Rechtssicherheit zu erlangen, bedarf es einer kontinuierlichen Beprobung oder Zertifizierung auch für Kleinstmengen. Für uns war dies zu Beginn eine schwere Hürde, vor allem, was den organisatorischen Aufwand betrifft. Wir suchen noch eine alltagstaugliche Lösung. Aushub können wir vor Ort entsorgen, einen Wiedereinbau versuchen wir, aus genannten Gründen zu vermeiden. Wolfgang Schirmer ist Betriebsleiter von Schirmer Gartenträume in Weinböhla. Bei uns ist seit circa 20 Jahren Getrenntsammlung schriftlich vorgegeben. Wir haben Container im Betrieb stehen. Alles wird bereits auf der Baustelle getrennt und dann nach Vorgabe entsorgt. Betonbruch und Steine verwerte ich seit Jahren selbst. Es wird streng darauf geachtet, dass Fremdstoffe/organische Teile aussortiert werden. Ich miete etwa alle drei bis vier Jahre einen Betonbrecher und mache meinen Betonbruch zu Splitt. Da der 0-Anteil zu hoch ist, mischen wir Basalt 16/32 hinzu, damit die geforderten Eigenschaften im Hinblick auf Tragfähigkeit eingehalten werden. Splitt 0/32 muss ich nur in Ausnahmefällen einkaufen. Für Bodenaushub habe ich meine eigene genehmigte Erddeponie. Bei schlechtem Wetter kann man nicht fahren. Daher habe ich hierfür eine Bereitstellungsfläche, auf der ich Rohboden zwischenlagern muss. Lediglich die Dokumentation muss jetzt angegangen werden. Cölestin Huhn ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Schlüchtern-Wallroth.Dringend mit dem Thema beschäftigen
Betonbruch wird zu Splitt
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