Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Umfrage

Was tun Sie bei der Trockenheit?

Wie akut ist die Lage bei Ihnen? Haben Sie vorgesorgt? Was unternehmen Sie? Haben Sie noch Ausstattung angeschafft? Sprechen Sie mit Ihren Kunden?
Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

Mehr davon!

Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www.dega-galabau.de/ blitzumfrage.

Neupflanzungen vermeiden

Wir nutzen dazu die Hausanschlüsse der Kunden oder 1 000-l-Tanks, die wir auf unsere Fahrzeuge laden können. Eine größere Neuanschaffung an Gerätschaften ist nicht notwendig. Neupflanzungen versuchen wir in der heißen Jahreszeit und insbesondere zu diesen extremen Wetterlagen zu vermeiden. Unsere Kunden versuchen wir ständig zu sensibilisieren, dass auch ein pflegeleichter Garten nicht pflegelos ist. Hier ist im besten Fall die Mitarbeit der Kunden gefragt und hilfreich. Eine entsprechende Organisation der Arbeiten, wie zum Beispielnicht zu pflanzen, wenn 14 Tage bei 30 °C angesagt sind, sowie ein nicht allzu verwöhnter Pflanzenbestand in Kombination mit zusätzlicher Bewässerung durch Kunden und/oder uns sollten diese Durststrecke überwinden.

Henning Wenderoth führt einen GaLaBau-Betrieb in Leverkusen.

Wässern als Dienstleistung

Wie nahezu jedes Jahr sind wir von der Trockenheit im Breisgau völlig überrascht. Allerdings haben wir einen Fahrplan, ähnlich wie bei Buchsbaumzünsleralarm, um die neuen und einjährigen Pflanzungen rasch zu wässern. Dazu rüsten wir jedes Jahr auf in Form von Regnern, Schaltuhren, Wassersäcken usw. Was wohl noch kommen muss, ist ein Tank für den Pick-up. Zusätzlich beauftragen uns Kunden mit dem Wässern, weil sie es nicht mehr selbst leisten können. Schwieriger wird es, unverständige Kunden zu bewegen, ihrem neuen Rasen Wasser zu geben oder zwei Hähne am Haus dreimal täglich selbst aufzudrehen und nach 20 Minuten zu schließen. Dafür gibt es noch keine App, die ich kenne. Wir planen, Wässern als Dienstleistung bei unseren Kunden bekannter zu machen, anstatt Pflanzen neu zu setzen. Außerdem setzen wir noch gezielter auf Bodenverbesserung.

Georg Dangel leitet die Firma Natur und Form in March.

Nicht mähen und pflanzen

Die Trockenheit ist in der Tat ein Problem. Wir kümmern uns unter anderem auch um die Sportplatzpflege in unserer Region. Da wir aufgrund der Sommerpause nicht mähen, um den Rasen zu schonen, hält sich der Schaden in Grenzen. Dennoch kann man nicht auf ein regelmäßiges Wässern verzichten, dafür stellen wir Regner auf. In den Privatgärten empfehlen wir unseren Kunden, am besten frühmorgens oder in den Abendstunden zu wässern, um dem Ausfall von Pflanzen vorzubeugen. Auf Pflanzungen versuchen wir, wenn möglich, bei diesem Wetter zu verzichten, und wenn doch, dann sind entsprechendes Wässern und eine Abdeckung durch Rindenmulch unerlässlich.

David Gray führt einen Landschaftsbaubetrieb in Kreuzau.

Geodaten und größeres Fass

Die zu gießenden Straßenbäume haben wir per Geodaten erfasst, sodass sie im Lageplan für jede/n sofort zu finden sind. Wir haben ein größeres Wasserfass gekauft, die Zollgröße des Wasserschlauchs erhöht, die Löcher in der Fächerbrause größer gebohrt und eine geschickte Schlauchhalterung direkt an das Wasserfass montiert. Doch die beste Ausstattung hilft nicht, wenn es an Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen mangelt, die den Lkw-Führerschein haben und unser „Gießauto" fahren können. So sind wir froh, dass wir unseren Senior haben, der den Großteil der Gießarbeiten übernommen hat.

Monika Schittenhelm leitet zusammen mit ihrem Mann einen GaLaBau-Betrieb in Ludwigsburg.

Konjunktur für Bewässerungsanlagen

Im Dessau-Wörlitzer Gartenreich mit seinen ausgedehnten Parkanlagen und den Elbauen kann man inzwischen leider deutliche Trockenschäden beobachten. Nun lassen auch viele Bäume ihr Laub fallen. In einigen Kronen gibt es sogar schon irreparable Schäden. Selbst bei Kunden, die eine Beregnungsanlage besitzen, kommen Klagen, dass Rasenteile trocken werden, wenn der Kunde nicht an die saisonale Anpassung gedacht hat. Ansonsten scheint die Trockenheit das Geschäft mit den Bewässerungsanlagen zu beflügeln. Pflanzungen führen wir zurzeit nicht mehr durch, auch Fertigrasen verlegen wir aktuell nicht mehr. Diese Projekte oder Projektteile verschieben wir zurzeit auf den September – in der Hoffnung auf besser passendes Wetter.

Rocco Danneberg leitet zusammen mit seiner Mutter die Gärtnerei Schneider in Dessau.

Wir spielen buchstäblich Feuerwehr!

Wir sind hier zwar in Unterfranken, aber das ist auch für uns zu krass. Den letzten Regen beziehungsweise das letzte Gewitter hatten wir vor etwa sechs Wochen, und das auch nur örtlich. Dazwischen gab es mal ein paar Tropfen, aber nichts Nennenswertes. Flüsse und Bäche gleichen einem stehenden Gewässer. Die Kunden, bei denen gepflanzt oder Rollrasen verlegt wird oder werden soll, werden explizit auf die Situation hingewiesen. Je nach Größe und Umfang raten wir ihnen auch davon ab, diese Maßnahmen jetzt durchführen zu lassen. Ein späterer Zeitpunkt wäre ratsam. Raseneinsaat erledigen wir momentan gar nicht. Nach Abschluss einer Baustelle wird mit dem Kunden detailliert über die Wässerung (Art, Zeitpunkt und Dosierung) gesprochen und schriftlich in der Abschlussrechnung darauf hingewiesen.

Der Sommer 2015 war ja auch recht heiß und trocken, da kam ich durch Zufall an einen ausrangierten Werksfeuerwehr-Lkw von einem unserer Kunden. Jetzt benutzen wir unterer anderem ein 1975er-Steyr-Feuerwehr-Löschfahrzeug mit 2 500-l-Tank, integrierter Pumpe, Dachkanone und Schlauchanlagen (siehe S. 12). Baustellen aus dem letzten Jahr oder Frühjahr 2018 werden regelmäßig angefahren und kontrolliert. Falls notwendig, sprechen wir den Kunden an. Wichtig: Auch etablierte Bäume (Großbäume) benötigen Unterstützung durch Wässerungsgänge insbesondere bei Extremstandorten. Trockenschäden sind irreparable Schäden!

Kai Hungerland ist Chef der Firma Rothenbüchers Baum- und Gartenservice in Miltenberg.

Hoffen auf Wiederkehr

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Bei Dachbegrünungen ist das Thema Trockenheit abhängig vom Aufbau. Intensivbegrünungen statten wir grundsätzlich mit automatischen Bewässerungsanlagen aus, die wir bei dieser extremen Witterung auf längere Bewässerungszeiten umgestellt haben. Dadurch erwarten wir, dass die Dachbegrünungen dieses Wetter ohne große Ausfälle überstehen werden. Bei Extensivbegrünungen ist es anders; diese werden normalerweise nicht zusätzlich bewässert, da Sedum -Pflanzen den Hauptteil der Vegetation darstellen und Trockenheit gut überstehen, allerdings mit auffallender Rotfärbung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich eine Sedum -Vegetation nach der nächsten Regenphase erholt. Nur die anspruchsvolleren Stauden, Gräser und Kräuter, die zur Biodiversität beigetragen haben, sind teilweise schon komplett vertrocknet. Zum Glück hatten sich die meisten durch das üppige Frühjahr bereits schon versamt, sodass die Hoffnung besteht, dass sie im nächsten Jahr wieder erscheinen. Hier wäre eine rechtzeitige Zusatzbewässerung hilfreich gewesen, die auf den Dächern jedoch meistens zu aufwendig ist und von unseren Kunden weder selbst ausgeführt werden kann noch uns bezahlt wird. Hoffen wir auf die Wiederkehr der Pflanzenvielfalt!

Holger Zwirner ist Inhaber der Firma Zwirner Dachbegrünungen in Mülheim an der Ruhr.

Sich nicht auf Kunden verlassen

Neue Maßnahmen aufgrund der Trockenphase haben wir nicht getroffen. Da Mainz ohnehin eine trockene Gegend ist, haben wir unser Bewässerungsequipment im Laufe der Jahre stetig erweitert. Insbesondere kommt dies häufig bei Rasenregenerationen und Neuanlagen im Frühjahr zum Einsatz, denn in den letzten Jahren gab es auch in den Saatmonaten viele Trockenphasen. Die Bewässerung in diesen Fällen gänzlich dem Kunden zu überlassen, hat sich häufig als sehr unsicher erwiesen und den Erfolg der Arbeiten gefährdet. Besonders bei Ansaaten ist das ständige Feuchthalten der Fläche oft nicht umsetzbar. Deswegen stellen wir dem Kunden als Serviceleistung für mehrere Wochen eine unserer mobilen Beregnungsanlagen zur Verfügung. Diese besteht aus Bewässerungscomputer, Wasserverteiler, Schläuchen und Regnern. Darüber hinaus klären wir unsere Kunden über die richtige Bewässerung auf, da meist zu kurz und oberflächlich herumgespritzt wird. Da davon auszugehen ist, dass trockene Phasen dieser Art zunehmen werden, muss künftig auch die Bepflanzung in den Gärten angepasst werden. Bei Rasenflächen sind dann robustere Grasarten oder Gras-Kräuter-Ansaaten angeraten.

Udo Steffen ist Chef eines Landschaftsbaubetriebs in Mainz.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren