Pflanzenschutz
Wetterlage fördert Schaderreger
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Die andauernden hohen Temperaturen und die Trockenheit des Sommers haben zur Verbreitung verschiedener Schadorganismen in Deutschland beigetragen. Auch durch Importe und Handel wird die Verbreitung einiger Arten beschleunigt.
- Der Buchsbaumzünsler profitiert von der warmen Trockenheit. In diesem Jahr konnten sich auch im Norden Deutschlands erstmals drei Faltergenerationen entwickeln. Im Osten und Südosten wurden bestimmte Regionen erstmals befallen. Leicht erkennbar ist der Befall an den Gespinsten des Zünslers. Ein geringer Befall kann noch durch den Einsatz von Insektiziden behandelt werden, bei stärkerem Befall empfiehlt sich eine Ersatzpflanzung mit anderen Arten.
- Das Feuerbakterium ist ebenfalls in Ausbreitung begriffen. Der Bund deutscher Baumschulen warnt vor der Einschleppung, nachdem in Belgien infizierte Olivenbäume gefunden und vernichtet wurden (siehe unten). Die Symptome ähneln dabei den normalen Anzeichen eines trockenen Sommers.
- Der Pflaumenblattsauger ist wirtswechselnd. Im Sommer ernährt er sich von den Pflanzensäften von Steinobstgehölzen wie Aprikose, Pfirsich oder Pflaume, ab Juli wandern die Insekten dann in höhere Lagen aus und parasitieren Nadelgehölze. Der eigentliche Schaden entsteht jedoch nicht durch die Saugtätigkeit, sondern durch das Übertragen eines Bakteriums, das die Europäische Steinobstvergilbung auslöst. Diese Krankheit führt dazu, dass die Früchte vorzeitig notreifen. Infizierte Steinobstgehölze sterben innerhalb weniger Jahre ab.
- Die Walnussschalenfliege stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist aber inzwischen auch in Deutschland verbreitet. Die beiden Arten der Fliege legen ihre Eier in den Schalen von Walnüssen ab. Die Larven ernähren sich von den grünen Schalen, die sich dann schwarz färben und sich nicht mehr von der Nuss lösen. Bei feuchter Witterung führt dies zum Schimmeln der Nusskerne. Bisher gibt es noch keine praktikablen Bekämpfungsmethoden, da die Fliegen sehr mobil sind und es nur wenige natürliche Fraßfeinde gibt.
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