Neuer Tarifvertrag abgeschlossen, Lohngleichheit in Ost und West ab Juli 2022
Am 24. August 2021 einigten sich der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen. Die neuen Tarifverträge laufen 24 Monate. Ab Juli 2022 gilt für LandschaftsgärtnerInnen in West und Ost Lohngleichheit.
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Nach zwei Nullmonaten werden die Entgelte im GaLaBau in zwei Schritten erhöht: zum 1. September 2021 um 2,9 % und zum 1. Juli 2022 um weitere 2,8 %. Zudem werden die Bundeslohntarifverträge der westlichen und östlichen Bundesländer in weiteren Schritten bis 1. Juli 2022 zusammengeführt, auf 100 % des West-Niveaus. Zusätzlich wird die Ausbildungsvergütung erhöht. „Der Tarifabschluss ist das Ergebnis von drei harten Verhandlungsrunden“, so der Vorsitzende des BGL-Tarifausschusses Uwe Keller-Tersch, der die Verhandlungen für die Arbeitgeberseite führte. Der neue Tarifvertrag gilt für die bundesweit über 120.000 gewerblichen und angestellten LandschaftsgärtnerInnen.
Sobald die neuen Lohn- und Gehaltstabellen mit der IG BAU abgestimmt sind, gehen sie den GaLaBau-Betrieben direkt zu. Ergänzend schlossen die Sozialpartner eine Vereinbarung für die Bereiche „Freizeit statt Lohnerhöhung“ und „Stärkung des Berufsstandes durch bezahlte Freistellung für berufsständische Bildungsarbeit, wie Prüfungen etc.“. Hierzu wollen sie in den nächsten zwölf Monaten konkrete Lösungen erarbeiten.
Auf einen Blick: neue Tarifverträge im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbauab 1. September 2021
- 1. Erhöhung zum 1. September 2021: plus 2,9 %
- 2. Erhöhung zum 1. Juli 2022: plus 2,8% und Angleichung des Lohnniveaus in Ost und Westdeutschland.
- Laufzeit: 24 Monate
- Kündigung: erstmals zum 30. Juni 2023
Stellungnahme des BGL
„Unsere Einigung fand vor dem Hintergrund einer aktuell sehr guten Auftrags- und Umsatzsituation im Garten- und Landschaftsbau statt. Als ArbeitgeberInnen sehen wir dieses Ergebnis jedoch mit sehr gemischten Gefühlen: Einerseits ist das Anerkennung für unsere MitarbeiterInnen, die damit am Erfolg der Branche teilhaben – und gleichzeitig die Chance, noch attraktiver im harten Kampf um Fachkräfte zu werden“, so Uwe Keller-Tersch. „Andererseits sehen wir UnternehmerInnen die stark steigenden Lohnkosten auch mit großer Sorge, denn sie sind eine finanzielle Bürde. Die aktuellen, weltweiten Materialengpässe üben erheblichen Druck auf unsere Unternehmen aus – unter anderem durch deutlich steigende Preise für fast alle Baumaterialien. Zudem verlangen Digitalisierung und neue Betriebs- und Arbeitsbedingungen für Umwelt- und Klimaschutz von uns ArbeitgeberInnen parallel deutliche Investitionen. Das bedeutet einen Kraftakt, gerade für kleine und mittelständische Unternehmen.“
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