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Holzimporte

Illegales Urwaldholz nach Deutschland geliefert

Vietnamesische Firmen liefern Gartenmöbel aus Raubholz nach Deutschland – das deckte das ARD Politikmagazin „Report Mainz“ auf. Nach Vor-Ort-Recherchen handelt es sich um illegal gefälltes Holz aus Urwäldern in Laos und Kambodscha. Die Bundesregierung forderte daraufhin die EU-Kommission auf, Besitz und Verkauf von Produkten aus illegal geschlagenem Holz unter Strafe zu stellen.



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Der ehemalige NABU-Vorsitzende und jetzt im Bundesumweltministerium beschäftigte Jochen Flasbarth kommentierte den Sachverhalt in „Report Mainz“: „Es muss in der EU verboten sein, mit solchen illegalen Hölzern Handel zu treiben.“ Anlass für Flasbarths Äußerung ist ein Bericht des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“, der am 29. September ausgestrahlt wurde.

Laut Report Mainz räumte ein Mitarbeiter eines vietnamesischen Unternehmens im Interview ein, dass seine Firma pro Monat zehn Container mit Gartenmöbeln aus solchen Hölzern nach Deutschland liefert. Das illegal eingeschlagene Tropenholz wird über den Umweg Vietnam legal als Hollywoodschaukeln und Gartengarnituren nach Deutschland verkauft. In der EU ist der Handel mit Produkten aus illegalem Holz nicht verboten.


Bundesregierung fordert Gesetz auf EU-Ebene

Die Bundesregierung wirft der EU-Kommission vor, ein deutsches Urwaldschutzgesetz 2005 verhindert zu haben. Jochen Flasbarth erklärte im Interview mit „Report Mainz“: „Die EU hat uns das nicht gestattet, ein solches Gesetz zu machen, mit Hinweis auf die Programme, die auf EU-Ebene laufen, und deshalb ist unsere Gesetzesinitiative an Brüssel gescheitert und ist ins Leere gelaufen. Dann bitte schön muss Brüssel handeln.“

Die EU-Kommission weist diese Kritik aus Deutschland prompt zurück. Deutschland hätte ein national gültiges Gesetz verabschieden können. Ein Sprecher der Kommission erklärte dazu in „Report Mainz“: „Deutschland kann prinzipiell ein Gesetz erlassen, das den Handel mit illegalem Holz und Produkten daraus verbietet.“

Der WWF richtet unterdessen einen dringenden Appell an Bundesregierung und EU. Nina Griesshammer vom WWF Deutschland in „Report Mainz“: „Es ist dramatisch. Wir haben jedes Jahr weltweit 13 Mio Hektar, die an Waldfläche verloren gehen. Das sind 36 Fußballfelder pro Minute, die wir jährlich an Wald verlieren. Wir brauchen die Wälder. Der beste Klimaschutz ist auch Walderhalt.“

Nach Schätzungen von Experten werden auf dem Weltmarkt Produkte aus illegal gefälltem Holz im Wert von 10 Mill.€ jährlich gehandelt. Pro Jahr werden zwischen 350 und 650 Mio. m³ Holz zu kommerziellen Zwecken illegal gefällt. Der Großteil des jährlichen weltweiten Waldverlusts von 13 Mio. Hektar ist nach Informationen der FAO auf illegales Holzfällen zurückzuführen.

Einer aktuelle Studie des WWF zufolge führen deutsche Baumärkte Produkte aus Tropenholz in ihrem Sortiment. So fand der WWF beispielsweise Fenster aus Meranti-Holz bei „Bauhaus“ sowie Gartenmöbel aus Teakholz bei „Cri Cri“, „Mann Mobilia“, „Schlecker“, „Segmüller“ und anderen. SWR

 

(c) DEGA online



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