
Geschäftslage bleibt stabil – aber es ist wenig Wachstumsspielraum
Die schwache gesamtwirtschaftliche Lage hinterlässt Spuren im GaLaBau. Das zeigen die 668 Antworten von Mitgliedsbetriebem auf die Herbstumfrage des Verbandes. Während sich einige Indikatoren verhalten zeigen, bleibt die Auslastung im Neubau konstant und die Auftragslage insgesamt auf gleichbleibendem Niveau.
von BGL/Red erschienen am 11.11.2025Erfragt wurde vom Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) wie gewohnt unter anderem die Geschäftslage, die Auftragssituation, die Gewinnerwartungen sowie die Beschäftigungsentwicklung. Dabei könnte die insgesamt verhaltene Stimmung nach Ansicht des BGL durch den „Bau-Turbo“ und die geplanten Investitionen in die Infrastruktur 2026 durchaus positive Impulse erhalten. „Die Geschäftslage im GaLaBau erweist sich nach wie vor als robust, auch wenn sich unsere Branche nicht von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln kann“, kommentiert BGL-Präsident Thomas Banzhaf. Sein Verband fordert deshalb, dass Maßnahmen zur konjunkturellen Belebung, insbesondere der Abbau überflüssiger Bürokratie und die von der Bundesregierung angekündigten Infrastrukturprogramme, nicht aufgeschoben werden. „Handeln bleibt das Gebot der Stunde: Angesichts des enormen kommunalen Investitionsstaus müssen die Mittel aus dem Sondervermögen zügig vor Ort ankommen“, fügte Banzhaf an. Die dem Klima- und Transformationsfonds und den Ländern zugewiesenen Gelder des Sondervermögens müssten gerade auch dem klimagerechten Umbau der Städte zugutekommen, fordert der BGL-Präsident.
Leicht eingetrübte Geschäftslage
Die aktuelle BGL-Herbstumfrage 2025 zeigt: 56% der GaLaBau-Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als „gut“, rund 37% als „befriedigend“ und 7% als „schlecht“. Damit setzt sich der Rückgang der positiven Bewertungen fort (Herbst 2024: 59 Prozent „gut“). Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich etwas eingetrübt – der Optimismus bleibt jedoch überwiegend erhalten: 6% der Betriebe erwarten eine Verbesserung, 73% eine gleichbleibende und 21% eine schlechtere Geschäftslage.
Die Auftragslage bleibt im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. 31,2% der Betriebe gaben an, dass ihre Auftragslage schlechter sei als im Vorjahr – ein Anstieg um 0,3% gegenüber 2024 (30,9%). Der Anteil der Unternehmen, die ihre Auftragslage als gleichbleibend einstufen, liegt bei 53,6% (2024: 57,3%), während aber 15,3% eine Verbesserung melden (2024: 11,9%).
Damit bleibt die Gesamtsituation auf einem konstanten Niveau. Im Neubausektor zeigt sich einegleichbleibende Auslastung: Der durchschnittliche Auftragsbestand liegt wie im Herbst 2024 bei 17,0 Wochen. Das unterstreicht die anhaltend solide Grundauslastung der Branche.
Die wirtschaftliche Lage im GaLaBau bleibt herausfordernd, doch viele Betriebe beweisen Krisenfestigkeit. Zwar bewerten ebenso wie im Herbst 2024 11,5% der Unternehmen ihre Ertragslage als unbefriedigend und knapp 50% sehen sie als verbesserungsfähig (2024: 45,9%). Immerhin 38,6% geben an, dass ihre Gewinne den Erwartungen entsprechen.
Damit bleibt das Ertragsumfeld anspruchsvoll, aber stabil: Der Anteil mit „unbefriedigend“ stagniert, während mehr Betriebe eine verbesserungsfähige, aber tragfähige Lage sehen. Erfreulich ist zudem die stabile Beschäftigungslage: 38% der Unternehmen hat ihre Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Durchschnittlich zählen die Betriebe 22 Beschäftigte.
Verhalten optimistischer blick nach vorne
Die GaLaBau-Betriebe blicken verhalten optimistisch auf die weitere Entwicklung der Branche. Für das aktuelle Jahr bewerten 6,6% die gesamte Branche mit sehr gut, 44,8% bewerten die Aussichten für 2025 mit der Note 2 und 37,6% als befriedigend. Damit wird das laufende Jahr insgesamt noch positiv eingeschätzt.
Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre erwarten 3,5% eine sehr gute, 39,2% eine gute und 39,5% eine befriedigende Entwicklung der Branche – ein Zeichen für langfristiges Vertrauen, aber auch für realistische Einschätzungen angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Etwas optimistischer fällt die Bewertung für den eigenen Betrieb aus: Im aktuellen Jahr vergeben 10,8% die Note 1, 48,6% die Note 2 und 29,8% die Note 3. Auch der Blick der Betriebe auf die kommenden fünf Jahre des eigenen Unternehmens fällt insgesamt positiver aus als die Erwartungen für die Branche. So erwarten 7,3% der Unternehmen für den eigenen Betrieb bis 2030 eine sehr gute Entwicklung. 45,9% der Befragten erwarten immerhin eine gute und 35,9% eine befriedigende Entwicklung. Damit überwiegt die Zuversicht, dass der GaLaBau seine stabile Position auch in der Zukunft behaupten kann.

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