Konjunkturumfragen vermitteln positive Stimmung
Trotz der allgemein schwierigen Lage blicken die Landschaftsgärtner in Baden-Württemberg optimistisch in die Zukunft. Ihre Kollegen in Hessen und Thüringen sind dagegen pessimistischer – trotz überraschend guter Auftragslage 2008. Das ergaben die Konjunkturumfragen in den drei Bundesländern.
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Die GaLaBau-Landesverbände führen jährlich Konjunkturumfragen durch. Diese spiegeln Auftragsbestand, Auftragslage und Mitarbeiterentwicklung der Betriebe wider. Zudem wird die aktuelle Situation und die Zukunft bewertet.
„Die Mitgliedsbetriebe in Hessen und Thüringen beurteilen ihre Lage derzeit als relativ gut“, bilanziert Verbandsgeschäftsführer Guntram Löffler die Situation, „viele Kollegen befürchten aber, dass die konjunkturelle Krise in den nächsten Monaten auch die grüne Branche erreicht.“ Während 2007 als durchweg erfolgreiches Jahr bezeichnet wurde, kamen 2008 auf die Mitgliedsbetriebe außergewöhnliche Belastungen zu – höhere Materialkosten, aber auch gestiegene Kraftstoffpreise. Die Mehrzahl der Betriebe hat diese erhöhten Kosten nicht an die Kunden weitergegeben.
Die Auftragslage stellen rund 30% der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr jedoch besser dar, vor zwei Jahren waren es 10%, im vergangenen Jahr 23%. Die Mitarbeiterentwicklung schätzt die Hälfte der Unternehmen als gleichbleibend ein. 28% sprachen von einem Rückgang der Beschäftigten, 22% von einer Zunahme. Vor einem Jahr lag die Zahl der Betriebe, die ihr Personal aufgestockt hatten, noch bei 32%. „Ein Aspekt der rückläufigen Beschäftigung liegt sicher daran, dass auch die Preisentwicklung von öffentlichen Auftraggebern stetig zurückgeht“, so Löffler. Deutlich verbessert hat sich hingegen die Zahlungsmoral, obwohl immer noch 32% klagen (2007: 40%). Rückläufig ist nach Auswertung der Umfrage auch der Aufwand, um einen Auftrag zu erhalten. Bei öffentlichen Ausschreibungen müssen im Mittel 13 Angebote (2007: 21) geschrieben werden, um den Zuschlag zu bekommen.
Unsicherer Blick in die Zukunft
Traditionell wird der Blick der Landschaftsgärtner auf die kommenden Jahre mit Schulnoten bewertet. Die Hessen und die Thüringer bewerteten die aktuelle Situation des eigenen Betriebs mit 2,5 und die der Branche mit 2,7 (2007: Betrieb 2,6/Branche 2,8). Richtet sich der Blick jedoch auf die nächsten fünf Jahre, trübt sich die Stimmung. Die Benotung liegt dann bei der Frage nach dem eigenen Betrieb bei 2,6 (2007: 2,8), bei der Sicht auf die Branche bei 3,0 (2007:2,9). „Die Situation in den Betrieben ist durch die Krisenstimmung in der Wirtschaft nicht leichter geworden, aber die Zahlen sind auch nicht beängstigend“, so Löffler.
Mehr Optimismus in Baden-Württemberg
Bei der Frage nach den Zukunftsaussichten sind die baden-württemberger Landschaftsgärtner wesentlich optimistischer als ihre mitteldeutschen Kollegen: 60% der Betriebe beantworten die Frage mit gut oder sehr gut.
Die Auftragslage ist für die meisten unverändert: 53% schätzen ihre aktuelle Auftragslage im Vergleich zum Herbst des Vorjahres als gleichbleibend ein, 2007 waren es 49%. Die Zahl der Betriebe, die von einer Zunahme sprechen, ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen – von 37% auf 29%.
Das Preisniveau bei öffentlichen Auftraggebern, Industrie und Gewerbe ist nach Einschätzung der meisten (63% und 76%) gleichgeblieben. Bei privaten Aufträgen schätzen 42% der Betriebe das Preisniveau als höher ein, 2007 waren es nur 30%. Für 54% der Befragten haben sich die Preise gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Das Zahlungsverhalten der Auftrageber hat sich in Baden-Württemberg geringfügig verbessert. So berichten 81% der Betriebe (2007: 77%) über pünktliche Zahlungen. Nur 19% (2007: 23%) klagen über die Nichteinhaltung vereinbarter Zahlungsziele. Keine Veränderungen gab es bei der Frage, wie viele Angebote abgegeben werden, um einen Auftrag zu bekommen. Wie 2007 müssen bei öffentlichen Submissionen zehn Angebote geschrieben werden, bei beschränkten Ausschreibungen fünf. Red
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