Blitzumfrage 4/2013: Wie überstehen Sie finanziell den langen Winter?
Der erneute Wintereinbruch Mitte März strapazierte die Liquidität bei vielen Betrieben. Wir fragten, wie sie das überstehen, wie dies die Planung fürs kommende Jahr beeinflusst und wie die Auftragslage für die kommenden Saison aussieht.
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Andreas Rilk, Eurasburg
Winter tat gut
Wir haben im Januar die schönen Tage sofort wieder gearbeitet und sind froh, dass wir trotzdem einen Winter gehabt haben. Die Maschinen strahlen wieder alle, das Büro ist up to date und es war trotzdem erholsam. Weil die Mitarbeiter Minusstunden haben, dürfen sie mal samstags ran. Ansonsten sollte man schon gesund dastehen, um so einen langen Winter zu überdauern.
Ein Vorteil des kurzen Jahres ist, dass die Steuerlast so erträglich wird und man nicht nur fürs Finanzamt arbeitet. Vielleicht dünnt sich der Markt auch etwas aus und es gibt dann vielleicht ein paar weniger Haus- und Gartenservice-Fachfirmen.
Insgesamt bestätigt sich meine Devise: Nix kaufen, was man sich nicht leisten kann. Die Lkw, Bagger und Radlader sind zwar etwas älter, aber alle bezahlt. Und wenn die rumstehen, verursachen sie auch keine Kosten.
Werner Deeg, Hof
Anschaffungen abhängig vom Saisonbeginn
Da wir in der kältesten Ecke Deutschlands wohnen, konnten wir noch gar nicht arbeiten. Durch Saison-KuG für die Mitarbeiter besteht kein Geldengpass. Maschinenanschaffungen werden zurückgestellt, Gewinn aus 2012 aufgebraucht. Für 2014 müssen wir den Gewinn als Reserve wieder bereithalten, Anschaffungen vom Saisonbeginn abhängig manchen.
Die Auftragslage für Anfang 2013 ist gut. Bei schönem Wetter wird es schwierig werden, alle Privatkunden zufrieden zu stellen. Das Gute: Die Kollegen konnten auch noch nicht anfangen. Gehölzschnitt können wir jetzt, acht Wochen später als sonst, beginnen.
Jens-Peter Fischer, Berlin
Auch im Winter voll beschäftigt
Wir erledigen wie üblich Reparatur- und Pflegearbeiten an Maschinen und Geräten und haben alle Rechnungen rausgeschickt. Wir richten einen neuen Betriebsstandort mit hoher Eigenleistung ein. Wir schulen unsere Azubis zusätzlich und erwägen eine Ausweitung um Gehölzpflege und Winterdienst in unser Leistungsspektrum.
Michael Bauer, Berlin
In der Saison alles reinholen
Sicher tut der Winter langsam weh, das Geld wird weniger, die Einnahmen bleiben aus, die Gemeinkosten aber gehen weiter. Aber ist das etwas Neues? In den 80er- und Anfang der 90er-Jahre hatten wir durchaus Winter bis in den April hinein und so viel Schnee, dass er verladen und abgefahren wurde.
Es geht halt nicht anders: Innerhalb der neun bis zehn Saisonmonate müssen die Kosten für zwölf Kalendermonate eingefahren werden. Wenn ein Winter milde ausfällt, dann ist dies das wirtschaftliche Sahnehäubchen obendrauf! Die Liquidität in den Wintermonaten ist nur durch ordentliche Rücklagenbildung in den Saisonmonaten zu generieren.
Da wir gleichzeitig ein Fuhrunternehmen betreiben, konnten einige Einnahmen durch Fuhrleistungen mit Laub/Schnee und Altstreugut erzielt werden. Natürlich helfen auch einige Aufträge für Baumpflege, Strauchschnitt, etc. Teilweise bereiten wir Baustellen schon mit Materialanlieferung vor, wenn die Platzverhältnisse es zulassen.
Fritz Hilgenstock, Niederuzwil/CH
Gespräche mit der Bank nötig
Der Winter ist/war hart und machte Gespräche mit der Bank nötig. Der Liquiditätsplan musste angepasst und der Dispo erhöht werden. Gespräche mit den Mitarbeitenden erlauben verstärkte Einsätze in den kommenden Wochen (Überstunden und Samstagsarbeit sind vorgesehen), denn die Auftragsbücher sind voll und die Arbeit will gemacht werden. Das hilft wiederum der Bank bei der Unterstützung des Betriebs. Wir werden weiter so planen wie bis anhin, denn es wird nicht immer wieder so ein langer Winter kommen.
Ulrich Hillendahl, Nohra
Auf langen Winter eingestellt
Das ist schon eine extrem lange Durststrecke, zumal man teilweise noch dem Geld aus dem letzten Jahr hinterherläuft. Aber Winter kommt ja nicht besonders spontan, oder ohne weiteres Wissen (das gibt es nur bei der Deutschen Bahn!). So kann man sich auch mit Rücklagen und evtl. rechtzeitig abgesprochenen Zahlungszielen eine ganze Zeit durch den Winter retten.
Schlimmer ist, dass die Arbeiten, die für den momentanen Zeitpunkt geplant waren, sich nach hinten verschieben und dann alles gleichzeitig los geht. Wenn es dann mal auftaut, weiß keiner mehr, dass in der Woche vorher noch Schnee gelegen hat und jeder will der Erste sein.
Da wir eigentlich die letzten Winter immer ähnlich hatten, sehen wir auch keinen Grund, etwas zu ändern. Über fehlende Aufträge können wir uns nicht beklagen. Wenn der Winter noch ein bisschen bleibt, nehmen wir vielleicht einen Teil der Arbeit in den nächsten Winter mit.
Markus Werner, Kleinwallstadt
Im Sommer größeren Puffer erarbeiten
Wir hatten das Glück, dass wir im Januar-Februar immer wieder tage- und wochenweise arbeiten konnten, nicht zuletzt wegen des gemäßigten Klimas im Maintal. Es waren überwiegend Zaunbaumaßnahmen und Baustellen auf kiesigem Gelände. Hier war es ausreichend, wenn sich die Temperaturen im knappen Plusbereich bewegten.
Sicherlich werden wir unsere Strategie für die kommenden Jahre überdenken müssen. Die letzten drei Winter haben es gezeigt. Wir werden nun öfter Samstag arbeiten und noch mehr Stunden für das Winterkonto ansparen. Wichtig ist, wie generell vor dem Winter, ein finanzieller Puffer. Dieser muss nun etwas höher ausfallen, um die längeren Winterzeit durchzustehen. Wir sind trotz allem zuversichtlich, dass es auch wieder kürzerer Winter gibt.
Martin Ulmer, Sersheim
Auch jetzt viel zu tun
Im Winter kommen in unserem Kleinbetrieb viele Aufgaben und Projekte zum Zug, die in der wärmeren Zeit eher hintenan stehen. Es ist Zeit für Planungen von Aufträgen im anstehenden Jahr, Schreibtischarbeit wird aufgearbeitet (Bilanzen, Steuern usw,) und Fortbildungen werden besucht. Daran wird sich sicher auch in den kommenden Jahren nichts ändern. Dieses Jahr kam der betiebliche und private Umzug dazu, sowie die Neueinrichtung der Betriebsräume.
Generell plane ich das Betriebsjahr so, dass im Sommer schon für den Winter vorgearbeitet wird. Auch plane ich nicht mit Geld „auf Pump“ – da muss vielleicht die ein oder andere Anschaffung noch ein wenig warten. Nach einem Sommerloch im letzten Jahr stehen interessanterweise nun eine ganze Reihe Aufträge an, die teilweise schon bei winterlichem Frühlingswetter ausgeführt werden können, zum Beispiel der Pflegeschnitt von Streuobstbäumen. Außerdem gibt es dafür auch wieder viel zu planen und vorzubereiten – damit es dann losgehen kann, sobald der Frühling endlich kommt!#
Peter Kreisel, Wiesbaden
Winterdienst keine Alternative
Der zurückliegende Arbeitsausfall hat große Löcher in unsere Liquidität gerissen. Zum Teil sind ausschließlich Erdarbeiten ausführbar, sofern die Schneelage das Erreichen der Baustelle zulässt. Dank Saison-KuG wird ein Teil der finanziellen Belastungen aufgefangen. Wir werden aber versuchen, in diesem Jahr die Ausfallzeiten wieder einzuarbeiten. Trotzdem sehen wir das Anbieten von Winterdienst nicht als Alternative, da durch die hiesige Preissituation auch nur die Selbstkosten gedeckt werden, der Aufwand für die Arbeitsorganisation aber gleich bleibt. Unter anderem auf Grund des miesen Wetters sind wir für den gesamten Betrieb für gute zwei Monate voll ausgelastet.
Christian Kulsch, Trebur
Stellenstreichung nicht ausgeschlossen
Wir versuchen, einen Teil der Einnahmeausfälle mit Winterdiensttätigkeiten aufzufangen. Für Lohnfortzahlungen und um Kündigungen zu vermeiden, haben wir Kurzarbeitergeld beantragt. Dies ist aber durch die Vorfinanzierung momentan keine Erleichterung; vielleicht später durch die Erstattung durch die entsprechende Stelle.
Durch die momentane Witterung sind auch Resturlaub und Zeitkonten soweit aufgebraucht und ausgeglichen. Wir hoffen, dass in unserer Region (Rhein-Main-Gebiet) die Witterung etwas gemäßigt bleibt, so dass die regulären Tätigkeiten, Arbeitsabläufe und Umsätze sich bald wieder einstellen.
Für weitere Winter werden wir eher überlegen, einige Stellen zu streichen, um eine höhere Liquidität zu erhalten. Diese nicht unumstrittene Entscheidung versuchen wir aber jetzt, weiter hinauszuschieben.
Die Auftragslage für die kommenden Monate ist nicht schlecht. Das größere Problem ist die Terminierung, da aufgrund der unbeständigen Witterung weder Baustellen angefangen, noch deren Fertigstellung kalkuliert werden kann.
Ulrich Schultze, Großbeeren
Kunden zahlen voraus
Unsere Privatkunden finanzieren uns den Winter durch ihre Vorauszahlungen. Wir haben im Januar und Februar jeweils die frost- und schneefreie Zeit genutzt und die Kunden überzeugt mit den Arbeiten zu beginnen, da es sonst im April /Mai sehr eng werden könnte mit den Terminen. Das bedeutet für den Kunden, dass 50 % der Auftragsumme bei Arbeitsbeginn fällig werden. Wir haben uns dabei einige größere Objekte ausgewählt. Weiterhin haben wir mit unseren langjährigen Lieferanten längere Zahlungsziele vereinbart.
Eine Bank nehmen wir nicht in Anspruch. Da wir in der Vergangenheit Probleme hatten, haben wir daran gearbeitet, unabhängig von Banken zu werden. Wir arbeiten daher mit verschiedenen Zahlungskonditionen, diese passen wir an unseren Liquiditätsbedarf an. Entweder hohe Anzahlung bei Auftragserteilung oder Arbeitsbeginn oder Kombination aus beiden mit entsprechender Skontierung.
Burkhard Hahn, Buseck
Strikte Maßnahmen
Im Gegensatz zu den letzten beiden Wintern hatten wir dieses Jahr genug Arbeit, doch wir konnten witterungsbedingt nicht arbeiten. Da unsere Hausbank uns über Winter nicht mehr unterstützt, die Agentur für Arbeit das Saison-KuG im Durchschnitt erst nach sechs Wochen überweist, ein Winterdienst in unserer Region keinen Sinn macht, trotzdem Sozialversicherung, KFZ-Versicherungen, Berufsgenossenschaft vorab bezahlt werden müssen usw. und ich nicht wieder mit Privateinlagen den Winter überbrücken will, ergreife ich folgende Maßnahmen: Die zu besetzende Ausbildungsstelle 2013 wurde gestrichen – der Werbeetat in Telefonbüchern und bei Ortsvereinen ebenfalls (Warum soll ich aus sozialen Gründen immer alle unterstützen?). Der Lkw wird im Winter abgemeldet; mehr angeordnete Samstagsarbeit, denn da hatten meine Mitarbeiter bisher auf freiwilliger Basis gearbeitet. Glücklicherweise ist die Auftragslage sehr gut und mit steigenden Temperaturen steigt auch wieder die Motivation!
Manuela Achhammer, Simmelsdorf
Offene Auskunft an die Bank
Seit vier Jahren führe ich jährlich vor Saisonbeginn ein Gespräch mit der Bank. Ich lege die BWA des vergangenen Jahres vor, erstelle eine Liste mit allen Aufträgen bis Ende Mai mit dem dazugehörigen Auftragsvolumen. Ich stelle meinen derzeitigen Liquiditätsengpass mit meinen künftigen Aufträgen gegenüber und erhalte ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Plus auf dem Konto. In diesem Jahr hatte mir der Banker von sich aus den höheren Kreditrahmen angeboten, um die jetzige Zeit zu überbrücken. Außerdem kam von ihm großes Lob, weil ich aus Eigeninitiative die Zahlen vorlege. Das schafft Vertrauen und Kompetenz.
Sollte es trotz erhöhtem Kreditrahmen eng werden, wird die eiserne Reserve angepackt, die ich übers Jahr angesammelt habe. Der erneute Arbeitsausfall kommt meinem Mann sehr entgegen, denn so hat er genügend Zeit für seine Meisterarbeit. Die Mitarbeiter sind seit diesem März über Schlechtwettergeld versorgt.
Rocco Danneberg, Dessau-Roßlau
Rücklage auflösen
Nachdem wir endlich eine gute Woche voll durchstarten konnten, liegt nun wieder Schnee – und es schneit fleißig weiter. Baumarbeiten haben wir nicht mehr, und anderes können wir eigentlich auch nicht machen. In der letzten Woche haben wir bei wenig Schnee schon mal Rodungsarbeiten durchführen können, auch eine Randabgrenzung mit Winkel-Elementen ging. Wir arbeiten im Privatbereich und da kann man einen Kunden zurzeit schlecht vom Baustart überzeugen.
Die Liquidität der Firma müssen wir jetzt wohl durch das Auflösen einer Rücklage sichern. Ob wir im kommenden Jahr anders planen, kann ich noch nicht sagen, denn wir wollen und müssen ja so früh als möglich ins neue Jahr starten, aber das Wetter können wir ja nicht vorhersehen. Wir hoffen ja doch jedes Jahr wieder auf einen milden Winter.
Die Auftragslage ist ansonsten ganz zufriedenstellend. Ich hoffe, dass das nicht zum Problem wird, denn es wird ja nicht weniger Arbeit für uns, sondern nur weniger Zeit, sie auszuführen.
Ingo Kessler, Stuttgart
Rücklagen werden dieses Jahr gesteigert
Zwar haben wir in guter, schwäbischer Sparmanier Rücklagen gebildet, da der letzte Winter uns bereits deutlich gemacht hat, auf welche Wetterverhältnisse wir uns zwischen Januar und März in Zukunft einstellen müssen. Jedoch war Anfang März auch der letzte Euro dieser Rücklagen aufgebraucht. Dankbar kann man da über ein Team sein, das nach allen Möglichkeiten kleine Winterpausen zwischendurch in der Baumpflege und Baumfällung mit einem nutzen will. Da wir durch Arbeitszeitkonten durchgehend angestellt bleiben, streben wir Ende dieses Jahres trotzdem an, unsere Rücklagen für den Winter um weitere circa 25 % zu steigern. Denn unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheit oder defekte Fahrzeuge und Maschinen können einem nach solchen Wintern schnell finanziell das Genick brechen. Beruhigend ist die Tatsache, dass wir uns nun vor Aufträgen kaum retten und den Werbeetat vorerst fast auf Null reduzieren können.
Olaf Pressel, Stuttgart
Winterdienst bringt Geld
Der Arbeitsausfall durch den Winter ist in diesem Jahr deshalb nicht sehr dramatisch ausgefallen, weil wir mit unserem Unternehmenssegment „schwierige Baumarbeiten“ bei einigen anderen Betrieben unser Können unter Beweis stellen konnten. Trotzdem war und ist die Liquidität momentan nicht gerade zufrieden stellend. Man muss mit sehr spitzem Stift die Ausgabenseite bearbeiten. Bis jetzt sind und waren alle Arbeiten sehr zeitnah machbar, und die jetzt kommenden gärtnerischen Aufgaben werden uns, das ist absehbar, für die nächsten drei bis fünf Wochen beschäftigen. Die Teilnahme an diversen Ausschreibungen für Neuanlagen und Umgestaltungen und die Planungen für verschiedene Privatgärten laufen ebenfalls, da hoffen wir für die Folgezeit auf mehrere schöne Aufgaben, können jedoch noch nicht absehen wie wir im Rennen liegen.
Die Planungen für die Winterzeit generell sind eher schwierig, da muss man sich auf seine Berufskollegen verlassen können; mit eigenen Aufträgen aus dem Privatbereich kommt man als kleiner Spezialist nicht durch. Wir sind von der Schlechtwetterumlage befreit, da wir überwiegend als Pflegebetrieb unterwegs sind, und arbeiten durch.
Alexander Tilburgs, Schmitten im Taunus
Notfallordner um lange Ausfallzeiten erweitert
Der Winter hat mir persönlich und aber auch betrieblich ziemlich zugesetzt. Ich stand kurz vor einer Depression, und dies auszusprechen, ist mir sehr unangenehm. Aber ich denke, es ist wichtig, darüber offen zu sprechen, da es bestimmt eine Menge Kollegen gibt, die das Gleiche durchgemacht haben. Es tut manch einem gut zu erfahren, dass er nicht alleine mit den Problemen auf der Welt ist.
Da wir uns in einer Schnee-sicheren Lage befinden, bieten wir einen Winterdienst für unsere Kunden im Umkreis von 10 km an. Der wird nicht wie bei vielen Anbietern pauschal angeboten, sondern nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet. Somit war für uns finanziell der Winter weniger schlimm, sondern eher wurde ein Gewinn eingefahren. Die Schattenseite ist aber, dass dies eine Opferbereitschaft der Mitarbeiter erfordert. Das frühe Aufstehen morgens um 4 Uhr und die geringen Sonnenstunden sind uns allen aufs Gemüt geschlagen. Hier wird man als Unternehmer gefordert, die Mannschaft bei Laune zu halten, obwohl man selbst eine gewisse Antriebslosigkeit verspürt.
Mich bedrückte vor allem das Bewusstsein, dass viele Aufträge in der Baumpflege bald nicht mehr bewältigt werden konnten, da die Brutzeit anstand. Es beschäftigt einen dermaßen, dass man irgendwie nur noch an den Termindruck denkt und nicht mehr offen für alles andere in seinem Umfeld ist. So kommt es auch in der Partnerschaft schnell zu unnötigen Reibereien. Wichtig ist hierbei immer wieder, sich kleine Rückzugsmomente zu nehmen, um sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen.
Da unser Auftragsbuch bis September bereits ordentlich ausgefüllt ist, bleibt nur zu hoffen, dass wir im Frühjahr wenige Schlechtwetterausfälle verzeichnen müssen. Der Landschaftsbau ist nun mal vom Wetter abhängig. So wie manch Unternehmer sich in seinem Notfall-Ordner auf alle möglichen Lebenslagen vorbereitet hat, sollte man auch dem längeren wetterbedingten Ausfall ein Kapitel widmen. Sich Gedanken darüber machen, wie man das Schiff bei einer Flaute in den Hafen gesegelt bekommt. Wir haben dies nun nach diesem Winter nachgeholt und unseren Notfallplan mit einem weiteren Kapitel erweitert.
Im Winter werden nicht nur die Überstunden abgefeiert, sondern auch die Wartung der Maschinen und Werkzeuge bei uns durchgeführt. Ein Großteil kann bei uns im eigenen Betrieb geschehen. Für die Baumaschinenwartung kommt ein Landmaschinenmechaniker zu uns und führt gemeinsam mit einem Mitarbeiter von uns die Wartungen aus. Natürlich ist auch eine die Weiterbildung in neuen Arbeitstechniken oder Produkten für unsere Mitarbeiter ein Muss in den Wintermonaten. Es werden hierzu auch Veranstaltungen von Herstellern besucht.
Auch in Sachen Liquidität muss vorgebeugt werden. Hierzu beruhigt es, im Vorjahr ein kleines Polster im Hintergrund zu haben. Aber auch die Gewissheit, dass die eigene Hausbank einem einen gewissen Spielraum auf dem Girokonto gewährt, beruhigt ungemein.
Ich wünsche meinen Kollegen und Leser einen guten Start in die neue Saison. Zurückschauen und Jammern bringt jetzt nichts mehr. Wir haben alle die gleiche Erfolgsformel: zufriedene Mitarbeiter + zufriedene Kunden + eine zufriedene Auftragslage = zufriedener Unternehmer.
Richard Weixler, Wels/A
Überwintern in Südamerika
Von März bis Ende Oktober läuft die Firma gut, meine Verdienste sind gut – daher reise ich gerne von November bis Mitte März jährlich nach Lateinamerika und engagiere mich für den Schutz des Regenwaldes und den Klimaschutz. Weiter betreibe ich in Costa Rica eine Finca mit Landwirtschaft (130 ha mit Baumschule, Wasserpflanzengärtnerei und baue auch manchmal Schwimmteiche). Demnächst verfasse ich ein Buch über Heilpflanzen aus dem Regenwald.
Jörg Herrhammer, Heimenkirch
Viele kleine Maßnahmen
Natürlich ist die Liqudität etwas angespannt, das Saison-KUG ist in diesem Fall aber sehr hilfreich. Kleinere Winterdienstarbeiten bei Privatkunden helfen etwas über die Zeit. Zügige Abrechnungen und Abschlagszahlungen bei Baubeginn (mindestens 30%) sind bei uns Standard und gerade jetzt natürlich wichtig. Auch ein offener, guter Kontakt zur Hausbank dürfte sich in solchen Situationen auszahlen.
Wir arbeiten seit 6.März wieder, allerdings nur, weil wir ein schneefreies Projekt am Bodensee (und auf der Südseite eines Hauses haben.Die Auftragslage ist sehr gut, wir haben aktuell einen Vorlauf von zehn Wochen, ohne dass der richtige Frühjahrs-Run schon begonnen hat.
Susanne Jahn/Märkisch Grün, Melchow
Ungeduld macht sich breit
Der erneute Arbeitsausfall bedrückt uns, die liquiden Mittel nehmen rapide ab. Laufende Kosten, Miete, Versicherung, KfZ-Steuer, KfZ-Versicherung Gehälter, Strom, Heizung usw. – alles läuft weiter. Die Kollegen werden unruhig, sie wollen raus und arbeiten. Im Moment führen wir Abrissarbeiten aus und bereiten Pflanzungen vor.
Für das kommende Jahr werden Ausfalltage für die Jahresplanung und die Produktivstundenplanung angepasst. Es finden zusätzliche Mitarbeitergespräche für die Bindung der Mitarbeiter statt. Unsere derzeitige Auftragslage ist gut.
Christopher Kruska/Kittel und Kruska, Berlin
Pflege sorgt für regelmäßige Einnahmen
Unser Unternehmen hat sein Leistungsspektrum überwiegend in der Grünanlagenpflege, dies bedeutet, dass die Gärtner aus dem Neubau bei Arbeitsausfall in der Grünpflege mitarbeiten. Auf Grund von Jahresverträgen für die Grünpflege haben wir keinen Liquiditätsengpass, sondern die monatlichen bzw. Quartalszahlungen bleiben erhalten. Zum einen konnten wir im Winterdienst tätig sein, und zum anderen konnten wir viel Gehölzschnittarbeiten durchführen und somit etliche Außenanlagen auf die Saison vorbereiten. Der Winter hat unsere Planung für das kommende Jahr nicht beeinflusst.
Ulrich Rosenkranz, Eisenberg
Gutes 2012 schafft Luft
Unsere Liquidität ist durch ein gutes Jahr 2012 auskömmlich. Bis Ende März haben wir noch Baumpflege als Spätwinteraufträge. Es wird ein „schnelles und heißes“ Frühjahr, die Auftragslage ist gut bis sehr gut.
Bernd Hollfoth, Lensahn
Winterdienst bringt Geld
Wir haben in unserem Ort Winterdienstverträge. Mit dem Winterdienst sind wir mit 5 AK voll ausgelastet, finanzielle Engpässe entstehen zurzeit nicht. Die Auftraglage für die nächsten Monate ist gut bis sehr gut. An meiner Jahresplanung ändert sich nichts.
(c) DEGA GALABAU/campos online, 26.03.2013
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