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Blitzumfrage 2/2015: Mehr Gewinn erwirtschaften - aber wie?

Ob und wie viel Geld man mit seinen Baustellen verdient, entscheidet sich an vielen Stellen der Auftragsabwicklung. Fast überall besteht noch Potenzial durch das Optimieren von Arbeitsabläufen und Informationsflüssen. Wenn Sie selbstkritisch herangehen: Wo sehen Sie in Ihrem Betrieb/allgemein in Betrieben noch Möglichkeiten, mehr Gewinn zu erwirtschaften? Wo wird Ihrer Meinung nach noch zu viel liegengelassen? Haben Sie vor, diesbezüglich etwas zu verändern, und wenn ja – wie?

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Jörg Busch, Düren

Materialfluss besser planen

Wir werden die Arbeitsabläufe weiter optimieren, das heißt die verschiedenen Kolonnen zeitversetzt anfangen lassen. Eventuell den Maschinenpark erweitern, zum Beispiel um einen Frontlader an einem Kleinschlepper. Wir bieten Kunden mehr Leistung an, die andere nicht ausführen können oder wollen. Die Mitarbeiter werden wir weiter schulen und Samstagsarbeit nicht zu weit ausbauen, denn die Mitarbeiter und der Chef/die Chefin brauchen Erholungsphasen. Außerdem wollen wir den Materialfluss sowie Maschinen und Container besser planen.

Jörg Busch leitet eine Firma für Garten- und Objektpflege.


Jethro Machacek, Waldau

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Wir haben festgestellt, dass uns durch den Zeitdruck (Chef plant, kalkuliert, disponiert, Bauleitung und Abrechnung) viele Fehler in den genannten Punkten unterlaufen. Wir haben uns entschlossen, einen Dipl.-Ing. FH einzustellen, um diese Dinge für unsere 8 Mitarbeiter auf der Baustelle optimal zu bearbeiten. Einen sehr guten Bewerber für diese Stelle haben wir sofort bekommen und werden ihn voraussichtlich zum 1. April einstellen. Er wird auch unsere handgezeichneten Pläne mit CAD unterstützen. Des Weiteren haben wir seit 2014 eine Tagesbericht-Erfassung über I-Pad für alle 4 Vorarbeiter und Stellvertreter eingeführt, auch um dem Kunden und Vorarbeiter Nachträge schnell vermitteln und unterschreiben lassen zu können. Papierkram ade. Ich werde mich auf meine Stärken konzentrieren und mehr aktive Kundenakquise betreiben. Und dadurch eine höhere Anzahl an Interessenten für unsere Produkte finden, um noch bessere Preise durchzusetzen. Die Nachfrage im Augenblick ist super! Außerdem treten wir einer ERFA-Gruppe bei, um in allen Punkten besser zu werden.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Auch hier versuchen wir, vom ersten Termin mit dem Kunden bis zur fertigen Planung mit Angebot höchstens 3 bis 4 Wochen vergehen zu lassen.  Das macht einen guten zuverlässigen Eindruck, und wir haben schon das erste Ja des Kunden in der Tasche. Wenn der Plan dann auch noch super ist, tritt beim Kunden der Preis in den Hintergrund und Mitbewerber ade!

Jethro Machacek ist Geschäftsführer von Naturform Japangärten & Koiteichbau.


Karin Nonnenmann Mühlacker

Mehr Planungsaufträge abschließen

Wir schließen verstärkt Planungsaufträge ab und berechnen Vor-Ort-Beratung. Wir erleben, dass das für unsere Interessenten und Kunden in Ordnung ist.

Karin Nonnenmann ist kaufmännische Leiterin der Nonnenmann Garten- und Landschaftsbau GmbH.


Otto Rütter, CH-Aarau

Qualität und Termintreue stehen an vorderster Stelle!

Das Optimieren von Arbeitsabläufen ist ein dauernder Prozess und muss täglich wieder geprüft werden. Daneben spielen noch andere Faktoren mit. Nur mit bestens qualifizierten Mitarbeitern, mit einem optimalen Maschineneinsatz, mit qualitativ hochwertiger Arbeitsleitung und absoluter Termintreue kann ich Auftraggeber zu Stammkunden machen. Aufträge zu nicht kostendeckenden Preisen werden gar nicht angenommen. Stammkunden legen mehr Wert auf Qualität und Termintreue als auf Billiganbieter. Pfiffige Ideen und der persönliche Kontakt mit den Kunden runden das Bild ab. Als Leiter der Expertenkommission von JardinSuisse stehen mir oftmals die Haare zu Berg, wenn ich in den Berichten unserer Experten über geleistete Pfuscharbeiten von Gartenbauern lesen muss. Mit billiger Pfuscharbeit lässt sich kein Geld mehr verdienen.

Otto Rütter leitet den Bereich Gartenbau und Friedhof beim Schweizer Verband JardinSuisse.


Alexander Tilburgs, Schmitten/Taunus

Betrieb ist wie ein Uhrwerk

Auf der Suche nach der Perfektion unserer Arbeit und der damit verbundenen Gewinnmaximierung darf man eins nicht außer Acht lassen: Es arbeiten hier Menschen mit Maschinen und nicht Maschinen mit Menschen. Ich sehe das Thema eher wie ein Uhrwerk einer wertvollen Schweizer Taschenuhr. Zahnräder greifen fließend ineinander, ausbalancierte kleine Gewichte halten das Ganze im richtigen Takt und die vorgespannte Feder ist die Antriebskraft des Ganzen. Je perfekter das alles miteinander abgestimmt ist, umso genauer läuft die Uhr. Ein vergessenes Werkzeug kann schon den kalkulierten Gewinn des Tages zerstören, weil die Mitarbeiter nach Ankunft auf der Baustelle wieder umkehren müssen oder versuchen, es mit provisorischen Mitteln zu bewerkstelligen, welches auch wieder Zeit kostet. Es ist daher sehr hilfreich, sich bei Arbeitsbeginn eine Liste gemeinsam im Team zu erstellen. Jeder wird zum Mitdenken animiert. Somit hat man einen Beladeplan der Werkzeuge und kann – bevor man die Baustelle verlässt– auch kontrollieren, ob alles auch wieder auf dem Fahrzeug ist, was man morgens mitgenommen hat.
„Wer schreibt, der bleibt.“ Wer von uns hat diesen Spruch bisher noch nicht in seinem Leben gehört? Bei uns sind die Tagesberichte täglich zum Feierabend abzugeben. Somit sind die erfassten Daten genauer, als wenn sie erst zum Freitagnachmittag für die ganze Woche abgegeben werden. Wer kann sich denn schon so genau die Zeiten über die Arbeitswoche merken? Die Daten werden bei uns in der EDV ausgewertet und geben nur einen ungefähren Hinweis darauf, wie lange man für welche Tätigkeit braucht, da jede Baustelle ja auch wiederum anders ist. In diesem Bereich sehe ich die Perfektion irgendwo erschöpft.
Viel wichtiger ist das Zusammenspiel zwischen den Mitarbeitern. Ist die Stimmung nur bei einem im Team getrübt, wirkt sich das auf die Produktivität so aus, als würde man aus einem der vielen Zahnräder im Uhrwerk einen Zacken abbrechen. Die Arbeit läuft nicht mehr rund. Das gleiche gilt auch, wenn das Werkzeug nicht vorhanden ist oder nicht richtig funktioniert.
Und wenn wir schon bei den Werkzeugen sind, es gibt da viele nützliche Dinge, welche die Arbeit erleichtern. Das Ding ist nur, kann der Mitarbeiter, für den man das Gerät angeschafft hat, auch damit umgehen? Will er damit umgehen? Die Anschaffung mag ja von der Chefseite gut gemeint sein, aber bevor man die Investition tätigt, sollte man den Betreffenden mit einbeziehen. Als Unternehmer und Arbeitgeber ist man die treibende Kraft, welche dafür Sorge tragen muss, dass die Feder im Uhrwerk immer ihre Vorspannung hält, damit das Uhrwerk läuft. Das kann man aber auch nur, wenn die eigene Batterie aufgeladen ist. Gerade jetzt zum Saisonbeginn stehen die Telefone nicht still und man hat vieles zu organisieren. Wer sich nicht regelmäßig die Zeit für sich nimmt, verliert da seine Energie.
Eine weitere Möglichkeit sehe ich in dem Berechnen von Zusatzleistungen. Wie oft erwische ich mich selbst dabei, dass wir dem Kunden kleine Gefälligkeiten nicht berechnet haben. Sicherlich muss man jetzt das Wegstellen von zwei Blumentöpfen dem Kunden nicht in Rechnung stellen. Aber wenn man erst die Terrasse abräumen muss, um den Terrassenbelag ausbauen zu können, sind 30 Minuten schnell verschenkte Zeit. Wenn ich in einer Autowerkstatt einen halben Liter Scheibenwischwasser aufgefüllt bekomme, muss ich für diese Leistung ja auch bezahlen. Sicherlich sieht mancher Kollege dies als besonderen Service. Aber ich denke Service hat auch seine Grenzen. Hier sollte man auch die Vorarbeiter sensibilisieren, dass sie den Kunden darauf ansprechen und dies auch protokollieren. Das Thema ist ziemlich komplex wie die Schweizer Taschenuhr, die hin und wieder auch mal nachjustiert werden muss. Doch je besser die Qualität der Uhr ist, umso weniger muss man sie nachstellen, man sollte aber dennoch die Zeit im Auge behalten.

Alexander Tilburgs leitet einen GaLaBau-Betrieb im Taunus.


Torsten Hainmüller, Radolfzell

Koordination verbessern

Es gäbe im Allgemeinen die Möglichkeit, mehr Gewinn zu erwirtschaften, wenn im Gartenbau mehr Erfahrung im Kalkulieren vorherrschen würde. Wir werden manchmal mit Mitbewerberpreisen konfrontiert, die nachweislich nicht kalkuliert worden sein können. Das hat für uns zur Folge, dass wir zu keinem erfolgreichen Abschluss kommen und einen erhöhten Aufwand für Neuakquise haben. Für den anderen Betrieb hat der falsche Preis rote Zahlen zur Folge.
In unserem Betrieb könnte man effektiver bauen. Da wir oft mit Metall, Wasserelementen, Holz und hochwertigen Einzelanfertigungen arbeiten und eher sehr anspruchsvolle Kunden haben, steht und fällt alles mit der Bauleitung/Koordination.

Torsten Hainmüller leitet einen GaLaBau-Betrieb in Radolfzell.


Florian Herrhammer, Heimenkirch

Arbeitsvorbereitung ist das A und O

„Wenn ich 10 Stunden Zeit hätte, einen Baum zu fällen, würde ich 9 Stunden für das Schärfen der Axt verwenden.“ Dieses Zitat wird Abraham Lincoln zugeschrieben und sagt eigentlich alles aus. Eine gründliche Arbeitsvorbereitung ist meiner Meinung nach das A und O. Alle notwendigen Unterlagen, Absprachen und Informationen für den Bauleiter/Vorarbeiter/Mitarbeiter, die termingerechte Lieferung von Materialien und Baustoffen, das Vermeiden unnötiger Fahrten – an diesen Punkten kann und wird man immer ein bisschen feilen müssen. Auch unnötige Nacharbeiten kosten meistens viel mehr Geld, als wenn man die Arbeiten von Anfang an sauber und ordentlich durchgeführt hätte. Dabei ist es unserer Erfahrung nach wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen, ihnen regelmäßig zu vermitteln, was es für (auch finanzielle) Folgen haben kann, wenn die Arbeitsvorbereitung nicht gründlich war, was unnötige Fahrten (z. B. durch vergessenes Material) kosten oder Nacharbeiten anfallen. Was man in unserer Branche natürlich nicht planen kann, ist die Wetter-Komponente, die unter Umständen auch eine entscheidende Rolle spielen kann.

Florian Herrhammer leitet das Backoffice von Herrhammer GaLaBau.

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