Was hilft gegen den Zünsler?
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Erhard Anger
Kein Zünslerbefall im Schwarzwald
Für uns im Schwarzwald (Freudenstädter Raum) ist der Zünsler noch zu keinem Ärgernis geworden. Vielleicht liegt es an der gesunden oftmals kühlen Höhenluft des Schwarzwaldes.
Erhard Anger ist Geschäftsführer von Anger Gartenanlagen in Freudenstadt.
Nils-Hendrik Baum
Weniger Hilferufe
Generell ist in meinem Kundenkreis ein Rückgang an „Hilferufen“ zu verzeichnen. Bei der Bekämpfung des Zünslers haben wir Algenkalk und Gesteinsmehl ausprobiert, aber die Ergebnisse blieben unter den Erwartungen, sodass wir in circa 50 % der Fälle nach einer Behandlung mit einem der genannten Stoffe trotzdem gerodet haben. Bei Neuanfragen nach Buchspflanzungen beraten wir hinsichtlich der momentan verbreiteten Schädlinge und schlagen meist Ilex crenata als „Ersatz“ vor.
Nils-Hendrik Baum führt die Firma Baum Gartengestaltung in Hattorf.
Hartmut Hirsch
Sammeln der Raupen mit Spaßfaktor
Ich bin kein Freund von chemischen Pflanzenschutzmitteln, jedoch bei der Zünslerfrage werde ich weitestgehend kompromisslos. Es tut mir als Gärtner in der Seele weh, wenn alte Buchsveteranen und in Jahrzehnten liebevoll gepflegte Formgehölze einfach dem epidemischen Schicksal zum Opfer fallen, der Bestand gnadenlos reduziert und mancherorts nicht einmal adäquat ersetzt wird. Viele meiner Kunden hängen sehr an ihren Kugeln, Würfeln und Hecken und wir werden weiterhin versuchen, den Zünsler zu stoppen, bis sich vielleicht die Natur eines Tages was eigenes dagegen einfallen lässt - es gibt ja schon einige Singvögel und auch Hühner, die Interesse an dem grünschwarzen Nimmersatt zeigen. Abgesehen davon ist bei Einzelbuchsbäumen auch das klassische Absammeln ein zuweilen fast süchtig-machender Spaßfaktor - hier ne Raupe - da noch eine - wow.
Wir verwenden seit etwa drei Jahren das BT-Mittel Dipel-ES gegen den Zünsler und machen damit sehr gute Erfahrungen. In einigen Fällen kombinieren wir dies mit Pflanzenstärkungsmitteln. Wichtig bei der Anwendung ist der richtige Zeitpunkt (nicht zu früh, warm genug muss es sein und wenigstens 16 bis 24 Stunden danach trocken bleiben). Dadurch konnten wir bisher sehr vielen Pflanzen helfen und eine beträchtliche Anzahl stattlicher Pflanzen vor der Rodung retten – die absolute Mehrzahl unserer behandelten Pflanzen steht im Augenblick sehr gut da!
Der Vorteil des Mittels liegt darin, dass in den meisten Fällen lediglich eine zweite Behandlung ab Ende Juli/Anfang August notwendig sein kann, mehr nicht. Die Überlegung, aus der Seuche ein Geschäft zu machen, widerstrebt mir zutiefst. Es geht mir um den Erhalt des Buchsbestands, mit möglichst geringem Aufwand, nicht aber darum, einen Bedarf an Geschäftsideen aus einer tragischen Situation zu kreieren.
Hartmut Hirsch leitet einen GaLaBau-Betrieb in Dusslingen.
Jörg Busch
Buch wird häufig entfernt
Wir setzen die zugelassenen Pflanzenschutzmittel bei Befall ein, die meisten Kunden möchten aber auf Nummer sicher gehen und lassen alle Buxus entfernen, dann erfolgt immer die Beauftragung für eine Neubepflanzung, für eine Dauerpflege, oder Rasensanierungen etc. Dieses Jahr ist es aber jetzt schon genau so schlimm wie letztes Jahr mit der Befallssituation.
Jörg Busch ist Chef der Firma Gartenpflege Busch in Düren.
Stephan Osten
Pheromonfallen wirken eher selten
Die Zahl der „Hilferufe“ geht zwangsläufig zurück, da wir in den letzten Jahren schon sehr viele Buchsbäume aus den Gärten unserer Kunden entfernt haben. Kunden, die nach wie vor große Bestände an Buchsbaum haben, möchten diese auch behalten. Diesen halfen wir mit dem Einsatz von Bacillus thuringiensis oder mit gezielten Düngergaben, um die Buchsbäume zu stärken. Der Einsatz von Pheromonfallen bewährt sich nur im Einzelfall, einige Kunden sammeln die Raupen des Zünslers tatsächlich täglich von Hand ab. Für Einfassungen setzten wir Ilex crenata oder Lonicera nitida in Sorten ein, ebenso Ligustrum ‘Lodense‘ oder entsprechende Stauden. Im Solitärbereich sind Taxus und kleinwüchsige Rhododendron oder Azaleen willkommene Alternativen.
Stephan Osten ist Mitinhaber von Eschweiler + Osten Gartendesign in Mönchengladbach.
Franz Staab
Alles, nur kein Buchs
Das Thema Buchs ist im öffentlichen Dienst natürlich ein großes Thema. Wir betreuen hier auch vier Friedhöfe mit, ein Friedhof ohne Buchs schien kaum denkbar. Doch tun wir genau das immer öfter. Der Buchsbaumpilz Cylindrocladium war noch das kleinere Übel. Den hatte man durch die rechtzeitige Behandlung mit einem einfachen Fungizid noch recht schnell im Griff. Der Buchsbaumzünsler jedoch hat uns das Fürchten gelehrt. Man kann ja nicht täglich durch die Gegend fahren und jede einzelne Pflanze kontrollieren. Wenn man genau das jedoch nicht tut, hat man verloren. Diesen Aufwand kann man auf die Dauer nicht stemmen, das kann kein Mensch leisten und kein Kunde auf die Dauer bezahlen.
Wir werden heuer die noch letzten verbliebenen Buchspflanzen in öffentlichen Anlagen entfernen und Ersatz pflanzen. Welchen Ersatz spielt dabei kaum eine Rolle. Alles, nur kein Buchs, heißt die Devise. Die Frage schwebt im Raum hier und da, angesichts eines anderen großen Themas, ob man nicht gleich aus der Not eine Tugend machen sollte: Wo Buchseinfassungen und Abpflanzungen stehen, die im Kontext dazu entstanden sind, werden diese ganz abgeräumt und man startet gleich mit komplett anders strukturierten Pflanzungen durch, die dem Thema Biodiversität gerecht werden. Viel Aufwand, inklusive Bodenaustausch, hinterher aber weitaus pflegeärmere Flächen, die man zudem nicht gießen muss. Und man tut ganz nebenbei etwas für die Artenvielfalt, lockt so letztendlich auch wieder Insekten und Vögel zu sich, von denen die ein oder anderen vielleicht sogar zu den natürlichen Fressfeinden des Buchsbaumzünslers gehören. Oder des Eichenprozessionsspinners! Das ist ein ähnliches Phänomen … So gesehen, so eine Plage wie der Buchsbaumzünsler zwingt die Branche jetzt auch mal ein paar Ecken weiter zu denken, statt immer nur „des hammer scho immer so gemacht“, zu zelebrieren. Denn Hand aufs Herz: So eine immergrüne immerselbe immer gleich monotone Buchshecke ums Grab oder am Weg entlang? Ist das wirklich so schön? Und der ewige Gifteinsatz kann es auch nicht sein. Also bitte! Wir sind als Gärtner, finde ich, immer noch am ehesten der Natur verpflichtet, statt gemeinsam mit intoleranten Kunden und Bürgern mit aller Gewalt gegen sie zu sein, indem wir ständig mit Kanonen auf so Spatzen wie den Zünsler schießen.
Franz Staab ist Gartenbautechniker bei der Gemeinde Haibach.
Alexander Tilburgs
Für Nährstoffe sorgen
Ich habe das Gefühl, dass es auf die Höhenlage ankommt, wo der Zünsler gute Lebensbedingungen hat und wo nicht. Bei uns in den Taunushöhenlagen ab 500 m gab es bei unserer Kundschaft nur sehr geringen Befall. Das A und O ist die richtige Versorgung mit Nährstoffen, damit der Buchs vital bleibt. Wir empfehlen unseren Kunden Biplantol, ein homöopathisches Mittel zur vitalen Versorgung des Buxus. Zur einfachen Bekämpfung wenden wir von Neudorf Xentari Raupenfrei an und haben damit sehr gute Ergebnisse erzielt. In manchen Fällen wird der Schaden auch zu spät erkannt und eine Bekämpfung ist dann auch schon eher sinnlos, sodass wir den Austausch mit Ilex crenata ‘Dark green‘ empfehlen und ausführen.
Alexander Tilburgs führt Tilburgs Garten- und Landschaftsbau in Schmitten.
Wolfgang Weinzierl
Kunden sofortiges Absammeln empfohlen
Der Buchsbaumzünsler hat sich in unserer Region in diesem Frühjahr stark vermehrt. Ich habe meine Kunden darauf hingewiesen oder es kamen Anrufe von Kunden. Bei den meisten habe ich zur sofortigen Abhilfe das Absammeln geraten. Dabei konnten wir den Zünsler soweit dezimieren, dass die Pflanzen nur partielle Fraßschäden davontrugen. Eine Kundschaft hat sich leider zu spät gemeldet, sodass 10 m Hecke (Höhe 40 cm) entfernt werden musste, da der Schaden zu groß war. Ich habe auch mit Neem behandelt und die jetzige Population weitgehend vertrieben.
Wolfgang Weinzierl ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Mamming.
Susanne Bürkert
Den tollen Buchs retten
Wir haben seit zwei Jahren den Kunden, die ihren Buchs erhalten wollen, eine Dauerpflege angeboten. Das bedeutet, dass wir regelmäßig auf Befall kontrollieren und die entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen dann auch durchführen. So konnten wir bis jetzt einige Buchs erhalten. Vielen Kunden ist leider der Pflanzenschutzservice zu kostspielig und so haben wir vergangenes Jahr viele Buchs auch gerodet. Meist wird er ersatzlos gestrichen, da keine wirkliche Alternative vorhanden ist. Bei kleinen Buchspflanzen raten wir zur Pflanzung von Lonicera und in milden Lagen auch zum Ilex. Wir hoffen sehr, dass wir die Buchspflanzen durch diese gefährliche Zeit retten können. Es würde wirklich eine tolle Pflanze fehlen.
Susanne Bürkert ist Chefin einer Gartenpflegefirma in Tübingen.
Georg Dangel
Die Hoffnung auf natürliche Feinde hat nachgelassen
Das Thema Buchs ist und bleibt ein Dauerbrenner. Einige Gärten mit vielen und schönen Buchsbäumen werden von uns gepflegt. Das Beobachten (Monitoring für die Jüngeren) ist bei uns zur Gewohnheit geworden. Wir haben einige Buchsbäume bei uns belassen, als Indikatorpflanzen. Wenn es dann „Zünsleralarm“ gibt, muss einer los und die Route abfahren mit Spritze und Spritzmittel. Wir verwenden Bacillus thuringiensis und Neem-Präparate gegen den Zünsler, gegen die aktuellen Pilze zugelassene Fungizide. Mit vorbeugenden Mittel wie Schachtelhalm gegen Pilz haben wir keinen Nutzen erkannt. Mancozeb als Wirkstoff ist zum Glück und gleichzeitig leider nicht zugelassen. Es gibt Jahre mit weniger Befallsdruck und mit mehr, immer wenn wir glauben, jetzt wird‘s endlich weniger, tauchen wieder mehr Raupen auf. Die Hoffnung auf natürliche Feinde wie Vögel und Eidechsen (selber beobachtet) hat nachgelassen.
Die Kunden mit Buchs im Garten ertragen es mit Gelassenheit und honorieren den Aufwand. Immerhin kann dann auch mal die eine oder andere Rose mitgespritzt werden – ohne zusätzliche Anfahrt. Bei Neupflanzungen raten wir von Buchs komplett ab. Im Breisgau ist das zu riskant. In höheren Lagen (Schwarzwald) gibt es noch Ecken ohne Zünslerbefall, da würde ich das Risiko erträglich finden. Wir beobachten, wie der Zünsler langsam den Schwarzwald hochwandert. Vor drei Jahren war zum Beispiel Freiburg-Kappel noch zünslerfrei, inzwischen nicht mehr.
Ersatzpflanzen, die passen, sind schwierig zu finden, vor allem im Bestand. Für Einfassungen nehmen wir jetzt gerne Eiben wie ‘Renkes kleiner Grüner‘, wenn erhältlich. Die Ilex zum Beispiel sind nicht gleichwertig und haben eine kleinere Standortamplitude als Buchs.
Georg Dangel leitet die Firma Natur und Form in March.
Soeren von Hoerschelmann
Lage in Norddeutschland entspannt
Bei uns im Norden ist die Lage noch entspannt. Der Pilz tritt nur sporadisch auf, der Zünsler gar nicht. Dennoch sprechen wir das Thema vor der Pflanzenauswahl beim Kunden an, erwähnen die Risiken und mögliche Alternativen.
Soeren von Hoerschelmann leitet Gärten von Hoerschelmann in Bargfeld-Stegen.
Matthias Mannes
Erst einmal soll es die Natur richten
Ich habe bis jetzt nur wenige befallene Pflanzen gesehen. Jedes Mal, wenn mir ein Buchs unterkommt, schaue ich nach, ob sich nicht doch ein Buchsbaumzünsler versteckt hat, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ich versuche bei natürlichen Schädlingen, erst einmal Ruhe zu bewahren und zu beobachten, sodass die Natur eine Chance hat, ihre natürlichen Bekämpfungsmaßnahmen selbst in den Gang zu bringen und nur einzugreifen, wenn die Pflanzen ernsthaft in Gefahr sind. Vielmehr sorgen sollten wir uns um die „unnatürlichen” Gefahren Gedanken machen wie Umweltverschmutzung und der Einsatz von Chemie. Um nicht das ökologische Gleichgewicht außer Kontrolle zu bringen und etwas anzustoßen, von dem wir nicht wissen, welche Auswirkungen es hat. (siehe Spritzmittel und Bienensterben). Besser auf Pflanzenvielfalt setzen und Nützlinge fördern. #rettetdenvorgarten
Matthias Mannes ist GaLaBau-Meister und wohnt in Meitingen.
Karin Nonnenmann
Buchs zum großen Teil verschwunden
Aus unseren Gärten ist der Buchs zum großen Teil verschwunden, da er abgefressen wurde. Die meisten Kunden haben das Spritzen aufgegeben und entweder den Buchs selbst entfernt oder durch uns entfernen lassen. Trotzdem gibt es immer noch Gegenden, wo der Buchs nicht behandelt wird und immer noch schön grün ist.
Karin Nonnenmann führt mit ihrem Mann einen GaLaBau-Betrieb in Mühlacker.
Annett Petrick
Eibe, Euonymus oder Liguster als Ersatz
In diesem Jahr sehen wir verstärkt Ausfälle vor allem bei älteren Pflanzen durch Schadinsekten. Da die Kunden diese oft zu spät erkennen, bleibt in 80 Prozent der Fälle nur ein Austausch der abgestorbenen Pflanzen. Eine Schädlingsbekämpfung ist nicht sinnvoll, da diese ja in kurzen Abständen wiederholt werden müsste. Der Erfolg, eine ansehnliche Pflanze zu erhalten, lässt auf sich warten. Eine Ersatzpflanzung mit „Alternativpflanzen“ wird von uns vorgeschlagen. Eibe, Euonymus oder Liguster sind gute Vertreter dieser Monokulturen des Vorgartens.
Annett Petrick ist Geschäftsführerin eines GaLaBau-Unternehmens in Wülknitz.
Olaf-Christian Pressel
Konsequent spritzen oder Pflanzen austauschen
Wir spritzen Bacillus thuringiensis gegen Buchsbaumzünsler, mit den Pilzen hatten wir bisher zum Glück wenig Berührungspunkte. Die heimischen Vögel scheinen sich an den Buchsbaumzünsler langsam zu gewöhnen, und das stimmt mich hoffnungsvoll. Die Anzahl der Spritzungen hat in den letzten Jahren stets zugenommen ohne ein unerträgliches Maß zu erreichen. Die Erfolge sind gut, aber dagegen, dass die Büsche stets wieder neu besiedelt werden, ist kein Kraut gewachsen. Dranbleiben oder die Pflanzen austauschen ist meine Devise. Was sich letztendlich durchsetzen wird kann ich schlecht abschätzen.
Olaf-Christian Pressel ist Chef der Firma Die Pressler in Stuttgart.
Thomas Schippel
Ersatzpflanze Taxus
Ich pflanze schon seit drei Jahren keinen Buchsbaum mehr. Für mich ist das ein sehr großer Kulturverlust, aber der Aufwand zur Gesunderhaltung ist zumindest phasenweise nicht mehr zu vertreten und der Algenkalk ist optisch doch sehr unschön. Mit den Pheromonfallen habe ich im letzten Jahr nur sehr kleinräumig gute Erfahrungen gemacht. Die Falle wurde in eine Kugel-Catalpa gehängt. Die direkt darunter stehenden Buchsbäume wurden nicht befallen, die neben der Garageneinfahrt fünf Meter entfernten waren zerfressen. Als Ersatzpflanze verwende ich am liebsten Taxus baccata ‘Osterberg’. Dieser versucht nicht immer wieder, mit einem Haupttrieb aus der Form zu wachsen. Desweitern auch Ilex crenata ‘Glorie Gem’. Dieses Jahr habe ich schon zwei größere Austauschpflanzungen mit den beiden genannten Arten durchgeführt. Eine weitere folgt in zwei Wochen. Viele Bekannte und Kunden trennen sich vom Buchs.
Thomas Schippel führt die Firma Gartenplan Schippel in Dormagen.
Martin Steger
Biologische Bekämpfung
Wir behandeln den Buchsbaumzünsler seit Jahren nur noch mit dem biologischen Mittel „Delfin“ und haben damit sehr gute Erfolge. Auch haben wir festgestellt, dass die Vögel den Zünsler langsam auf ihrem Speiseplan haben, sehr zu unserer Freude. Leider haben wir auch schon viele Buchsbäume ausgerissen, weil es den Kunden zu lästig wird. Doch eine wirklich gute Alternativer gibt es nicht. Wir haben viele Pflegeabos verkauft und unser Pflegeteam geht regelmäßig zu Kontrollen und auf „Spritztour“. Somit sind wir häufiger beim Kunden, und das erzeugt neue Folgeaufträge.
Martin Steger führt die Firma Steger Garten in Altstätten/CH.
Andreas Thielen
Ersatzpflanzen und biologische Bekämpfung
In den letzten zwei Jahren haben wir den Buchsbaumzünsler aktiv behandelt mit Calypso (9 g Thiacloprid /L) das hat sehr gut gewirkt, die Nachfrage war groß. Dieses Jahr waren meine Mitarbeiter und ich auf einem Pflanzenschutzseminar. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir außer dem Spritzschein auch noch eine Genehmigung der ADD einholen müssen, wenn wir bei Kunden spritzen wollen/müssen. Außerdem müssen wir das Spritzmittel mitteilen, das zum Einsatz kommt. Da sagte ich mir, das muss auch anders gehen. Weil wir unsere Tomaten seit Jahren schon biologisch behandeln mit z.B. Schlupfwespen und Co., haben wir mit der Lieferfirma (Katz Biotech) gesprochen und probieren gerade die Schlupfwespenpräparate Trichogramma brassicae an den Buchspflanzen aus. Bis jetzt sehen die Buchskugeln noch gut aus, warten wir es mal ab. Wir haben aber auch schon Buchs ganz weggemacht und durch Ilex crenata ersetzt.
Andreas Thielen ist Geschäftsführer der Josef Thielen KG in St. Sebastian.
Katja Thümer-Beyer
Ersatzpflanzen
Wir haben in diesem Jahr eher mehr Anfragen zum Thema Buchs aufgrund des Zünslers. Leider ist der Befall so stark, dass wir in den meisten Fällen roden und eine Ersatzpflanzung mit Ilex oder Taxus anbieten und ausführen. Eine Behandlung durch Spritzen ist meistens nicht mehr sinnvoll – leider.
Katja Thümer-Beyer ist Prokuristin bei Thümer Landschaftsbau in Dresden.
Henning Wenderoth
Spritzen oder roden
Das Thema Buchs beschäftigt uns ja nun nahezu in jedem Garten. Spritzen oder Roden ist eine Frage des Glaubens und der Investitionsbereitschaft. Sicherlich können wir regelmäßig spritzen und somit versuchen den Ist-Zustand zu erhalten oder präventiv gesunde Pflanze zu schützen. Allerdings stellt sich hier zusätzlich die Frage: Wie viel Spritzmittel pumpt man in die Umwelt und sollte der Nachbar dies nicht tun und die nächstjährigen Schädlinge bereits fleißig züchten, ist es eine "Never-Ending-Story". Mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Hier ist eine Rodung und Ersatzpflanzung zum Beispiel durch Ilex crenata eher zu empfehlen. Meistens melden sich die Kunden auch erst, wenn sie selbst lange gespritzt haben, es nun vergessen wurde und der Buchs quasi hinüber ist. Neuen Buchs verkaufen wir zurzeit nicht! Die Hoffnung, dass Nützlinge den Pflanzenschutz übernehmen, stirbt bekanntlich zuletzt.
Henning Wenderoth ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Leverkusen.
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