Wie haben Sie die Messe GaLaBau erlebt?
Die Messe GaLaBau 2018 ist Geschichte, die Stimmung war ausgesprochen positiv. Wenn Sie dort waren: Was war Ihr persönliches Highlight? Haben Sie etwas gefunden, das Sie im Betrieb gebrauchen können? Haben Sie spannende Anregungen mitgenommen? Wie fanden Sie die Messe insgesamt? Was würden Sie beim nächsten Besuch anders machen? Was hat Sie gestört?
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Hendrik Bogie
Wie ein Klassentreffen
Für mich ist das Highlight der GaLaBau Messe kein Produkt oder keine Innovation. Vielmehr geht es darum, Kontakte zu pflegen, sich mit Geschäftspartnern zu treffen und Kontakte mit neuen aufzubauen. Sicherlich läuft man auf der Messe immer mit offenen Augen durch die Hallen und versucht, neue Anregungen zu erlangen oder eben „das eine Produkt“ zu finden. Auch die vielen Spielereien mit den Maschinen in den Hallen und auf dem Außengelände sind sicherlich reizvoll, aber für mich ist das nicht der Grund, warum ich mich entscheide, nach Nürnberg zu fahren. Ich vergleiche es gerne mit einer Art großem Klassentreffen: Die Branche ist riesig, aber aus irgendeinem Grund läuft man dann doch immer wieder den gleichen Leuten über den Weg, und gerade das ist es, was die GaLaBau in Nürnberg zu einem tollen Termin macht … Leute treffen, sich austauschen und fachsimpeln.
Hendrik Bogie absolviert gerade seinen Agrarbetriebswirt und arbeitet im elterlichen GaLaBau-Betrieb in Meerbusch.
Martin Vogel
Seit 14 Jahren dabei und aufs Neue begeistert
Seit meiner Lehre besuchte ich die GaLaBau Messe, dieses Jahr bereits zum 14. Mal, und bin immer wieder aufs Neue begeistert. Diesmal stand ein Infogespräch beim Fachverband Hessen-Thüringen zwecks einer Mitgliedschaft auf dem Plan. Des Weiteren habe ich mich bei mehreren Software-Anbietern umgeschaut und einen neuen Tandem-Dreiseitenkipper ins Auge gefasst. Ein tolles Gespräch hatte ich bei der Firma Mertens Entwässerungstechnik, welche Schachtabdeckungen individuell graviert und für mich interessante und schöne Hofabläufe anbietet, die ich demnächst verbauen werde. Interessant finde ich auch immer den Landschaftsgärtner-Cup der Lehrlinge - schön zu sehen, dass es immer noch fähigen und motivierten Nachwuchs gibt. Insgesamt war es wieder eine gelungene Veranstaltung mit vielen neuen Ideen, Anregungen und Gesprächen, mit alten und neuen Bekannten. In zwei Jahren werde ich vielleicht zwei Tage einplanen, um nicht so über die Messe rennen zu müssen.
Martin Vogel führt einen GaLaBau-Betrieb in Tambach-Dietharz.
Erhard Anger
Messe ist Pflicht, aber viel zu groß
Die GaLaBau Messe ist zwar Geschichte, doch es bleiben viele sehr positive Eindrücke. Zwei Tage Messebesuch sind fast schon ein Muss, um die Vielfalt an Angeboten, Informationen, Gesprächen und Kontakten zu verdauen. Wir haben sehr gute Kontakte knüpfen können, die uns im Betrieb nützlich sein werden. Es sind technische Details für Geräte und Maschinen, aber auch Pflanzen, Erden, Natur- und ausgefeilte Verfahren konnten wir finden. Insgesamt ist die Messe zu groß, zu unübersichtlich. Man muss nicht alle Geräte und Maschinen eines Herstellers nebeneinander haben und man braucht auch keine Geräte, die auf der Bauma in München besser aufgehoben sind. Für Landschaftsgärtner ist die Messe auf alle Fälle fast eine Pflichtveranstaltung, die an einem Tag jedoch nicht mehr zu schaffen ist.
Erhard Anger ist Chef von Anger Garten in Freudenstadt.
Nils-Hendrik Baum
Das nächste Mal mehr Zeit einplanen
Ich war das erste Mal auf der GaLaBau in Nürnberg und war von der positiven Stimmung der Aussteller sehr angetan. Mein persönliches Highlight war ein Vermessungsgerät im (fast) Smartphoneformat, das mit zwei Kameras und einem Distanzlaser ein Bild aufnimmt, aus dem gemessen werden kann. Man kann damit zum Beispiel beim Kunden eine Fläche fotografieren und ganz bequem im Büro alle Maße abnehmen, die man zur Erstellung eines Plans oder Angebots braucht. Leider ist das Gerät noch nicht verfügbar und geht erst im nächsten Jahr in Serie. Beim nächsten Messebesuch würde ich mindestens zwei Tage dafür einplanen, einen Tag um Informationen und Angebote einzuholen und einen weiteren, um einfach in Ruhe anzusehen, was alles ausgestellt wird und auch Zeit zu haben, beim GaLaBau-Cup zuzusehen.
Nils-Hendrik Baum, Baum Gartengestaltung in Hattorf.
Nils Jenkel
Konkrete Ziele, viel Lauferei
Auf Grund der trockenen Monate ist bei uns die Nachfrage nach Gartenbewässerungen stark gestiegen. Daher stand das Thema ganz weit oben auf der Liste. Des Weiteren war der Bereich der Büroorganisation ein Schwerpunkt. Das ging von Telematik über Branchensoftware, mit der ein reibungsloses und verknüpftes Arbeiten möglich ist, bis hin zu CAD-Programmen. Hier denken wir, dass wir fündig geworden sind. Bei den Maschinen lag der Schwerpunkt bei Kompaktladern und deren Anbaugeräten (Umkehrfräsen, Stubenfräsen Erdbohrer). Die Kleingeräte sind in den Hintergrund gerückt, da wir hier einfacher an Infos durch unsere örtlichen Händler kommen. Negativ ist uns der Hallenaufbau in den kleinen Hallen aufgefallen; hier ist kein geplantes Durchlaufen möglich. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt und wir werden in zwei Jahren wieder da sein, dann aber nach Möglichkeit drei Tage.
Nils Jenkel führt den Betrieb Wilstedter Gartenbau in Tangstedt.
Karin Nonnenmann
Messebesuch als Betriebsausflug
Wir haben die Messe für einen Betriebsausflug mit allen Mitarbeitern genutzt, und alle sind begeistert zurückgekommen. Ein Highlight war, dass ein Lieferant einen Garten von uns als großes Hintergrundbild für seinen Messestand genommen hatte. Wir freuen uns immer über die vielen Begegnungen mit den Menschen, die wir sonst oft nur am Telefon hören. Unsere Mitarbeiter testen die Maschinen und planen die nächsten Anschaffungen.
Karin Nonnenmann und ihr Mann führen einen GaLaBau-Betrieb in Mühlacker.
Peter Rose
Digitale Zeiterfassung und Bodensiebung waren Hauptthemen
Ich bin dieses Mal alleine auf der Messe gewesen. Wir wollen nächstes Jahr mit unserer gesamten Mannschaft zur Bauma nach München. Die Messe war trotzdem schön und immer wieder sehenswert. Man kann kurz die persönlichen Kontakte pflegen oder die eine oder andere Frage direkt stellen. Hauptthemen waren dieses Jahr für mich die digitale Zeiterfassung und das Thema Bodensiebung. Die Digitalisierung schreitet überall vorwärts und soll daher auch an diesem Schnittpunkt zwischen Büro und Baustelle bei uns nicht haltmachen. Wir hoffen hier auf eine Vereinfachung. Die Bodenentsorgung wird ein immer aufwendigeres und dementsprechend teures Thema. Wollen wir in Zukunft nachhaltig handeln, so lassen sich bei der Bodenentsorgung oder Wiederverwertung besonders gut diese Ziele erreichen. Auf der Messe konnte man sich zu beiden Themen gut informieren. Konkret wird es jetzt in naher Zukunft bei uns im Büro und auf der Baustelle. Da sollen dann natürlich alle mitreden und mitentscheiden können.
Peter Rose ist Geschäftsführer von Thomas Pahls Garten- und Landschaftsbau in Münster-Nienberge.
Thomas Hagmann
Highlight waren die Baumschulen
Meine Mitarbeiter und ich haben die Messe besucht. Da die meisten Erfindungen und Weiterentwicklungen schon vorab in der Fachpresse oder via Newsletter publiziert werden, scheint es mir schwierig, auf große Überraschungen bei der Technik zu stoßen. So gesehen, empfand ich die Messestände der großen Baumschulen als Highlight. Wir reisten alle zusammen im Omnibus an und kamen aufgrund eines Staus etwas spät auf die Messe. Auch beim, übrigens erstaunlich leckeren, gemeinsamen Mittagessen benötigten wir mehr Zeit als geplant. Deshalb haben wir es erstmalig nicht ganz geschafft, alle Hallen komplett zu besichtigen. Zukünftig achte ich darauf, dass der Bus (noch) früher abfährt. Eine Sache hätte ich wirklich gerne: Die Ausschilderung der Hallen für einen „empfohlenen“ Messerundgang würde zumindest den traditionell starken „Gegenverkehr“ etwas eindämmen und gleichzeitig dafür sorgen, dass man keine Gasse auslässt. Ich finde teilweise die Standeinteilung in den Hallen etwas schwierig, wenn man sich einfach nur einen Gesamtüberblick verschaffen möchte. Zumindest unser Rundgang endete prinzipiell auf der falschen Hallenseite, sodass wir nicht sehr wegsparend unterwegs waren.
Thomas Hagmann ist Geschäftsführer eines GaLaBau-Betriebs in Göppingen.
Georg Rieger
Messe ist zu groß
Anregungen gibt so eine Messe immer. Die GaLaBau ist mittlerweile sehr groß. Es fehlen für ältere Besucher (auch gehbehindert) zum Beispiel einfache Gehwägelchen (weiter an die Messegesellschaft); das gilt sowohl auch für die Spoga/Gafa als auch für die Messe in Stuttgart. Die Messen sind groß, die Laufwege sind lang. Das gesamte Gelände, die Eingangshallen sind eigentlich zu groß, überdimensioniert.
Georg Rieger führt ein Sägewerk in Stimpfach-Rechenberg.
Maria Sader
Mitarbeiter sollen sich inspirieren lassen
Für uns ist die Messe ein Pflichtbesuch für alle Mitarbeiter, den wir gleich mit einem Betriebsausflug verbinden. Jeder soll sich nach seinen Interessen und Arbeitsbereichen umschauen, sodass wir am Ende sammeln können, wer was Interessantes gefunden hat. Es geht nicht immer nur um Produktneuheiten, sondern auch darum, einen Überblick zu gewinnen, was alles möglich ist und was sich in Zukunft als Trend abzeichnen könnte. Die Mitarbeiter sollen sich inspirieren lassen und Ideen mit nach Hause nehmen, die wir bei unseren Bauvorhaben umsetzen können.
Maria Sader betreibt mit Philipp Nenninger eine Firma für Garten- Landschaftsplanung in Storkow.
Detlef Westerheide
Als Aussteller dabei
Ich war die ganze Woche auf der Messe, da ich als Aussteller zusammen mit mehreren Kollegen die Firma EasyLawn Kunstrasen vertreten habe (siehe Kommentar in DEGA 9/2018, S. 7, sowie Diskussion über Kunstrasenprobe auf facebook). Wir waren auf der Suche nach weiteren Landschaftsgärtnern, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Ich hatte aber natürlich auch die Möglichkeit, mir einen Überblick über Neuigkeiten in den Hallen zu verschaffen. Den Außenbereich habe ich aus Zeitgründen gar nicht aufgesucht.
Detlef Westerheide ist Geschäftsführer von Garten-Concepte Westerheide in Schwerte.
Peter Berg
Mit internationalen Besuchern gesprochen
Die GaLaBau-Messe wird immer internationaler! Wir durften unser neuestes Buch Natur.Asthetik.Design. vorstellen. Hierzu hatten uns die Baumschule Bruns und die Firma Dataflor auf ihren Stand eingeladen. Wenn man drei Tage ansprechbar ist, bekommt man einen guten Überblick über die Besucher, ihre Herkunft und ihre Interessen. Wir führten Gespräche mit Besuchern aus Italien, Ungarn, Weißrussland, Serbien, Finnland, Türkei, Holland und Belgien. Neben der Literatur bestand ein großes Interesse an Gartendesign und Pflanzenverwendung. Der Trend zu mehr Natürlichkeit wurde in den Gesprächen wahrgenommen.
Peter Berg ist Gartendesigner und Buchautor aus Sinzig.
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