Was tun Sie und Ihr Team im Winter?
Die einen Betriebe können schon wieder Baustellen beginnen, die anderen verdienen Geld mit Winterdienst oder lassen ihre Mitarbeiter noch ein wenig ausruhen. Vielleicht ist auch Zeit für Renovierungen, die Einführung einer neuen Software oder das Lernen mit den Auszubildenden. Was tun Sie?
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Jürg Abderhalden
Schneeräumen und Winterschlaf
Eine immer wechselnde Truppe kümmert sich um die Schneeräumung bei den Ferienhäusern und in der eigenen Gärtnerei, der Rest der Truppe hält den wohlverdienten Winterschlaf.
Jürg Abderhalden ist Chef der Firma Abderhalden Gartenbau & Planung AG in Grabs, Wildhaus und Zell/Schweiz.
Björn Kuhn
Fortbildung ist angesagt
Der Winter ist der beste Zeitraum, in die eigene Bildung zu investieren. Dazu eignen sich Seminare, Vorträge oder Fachmessen. Alle liegen gebliebenen Dinge aus dem Sommer werden geordnet und sortiert, dazu kann man die neuen Trends für dieses Jahr sondieren. Und natürlich neues Brennholz für die nächsten Winter machen.
Björn Kuhn ist GaLaBau-Meister, arbeitet als Angestellter und wohnt in Menden.
Ingo Kunde
Längere Auszeit
Die Winterzeit beginnt mit dem abschließenden Umtrunk am Lagerfeuer, zumeist kurz vor Weihnachten. Geübt und bewährt hat sich dieses Ritual, um einen klaren Schlusspunkt zu setzen, herunterzufahren. Dieses Mal war es der 20. Dezember. Manche nennen es Weihnachtsfeier, für uns ist es eine willkommene Gelegenheit der zwanglosen Zusammenkunft bei Suppe und mitgebrachten Speisen. Mitarbeiter sehen sich hier erstmalig nach Wochen oder Monaten wieder, tauschen sich aus. Familien- oder Urlaubszeit – in jedem Fall sind die kommenden zwei Wochen privat und fern jeder betrieblichen Verpflichtung oder Veranlassung. Die eigentliche Zeit der Nachlese und Neuordnung beginnt Anfang Januar. Nicht nur für mich, auch die Mitarbeiter und Auszubildenden erwachen langsam und starten mit neuem Schwung. Den Druck der Fertigstellung von Baustellen und der Endzeit-Anspruchshaltung unserer privaten Auftraggeber noch im Nacken, soll es langsam und mit Bedacht losgehen. Hektisch wird es allein, der Winter ist jedoch per se eine ruhige Zeit. Wenn auch in hiesigen Gefilden der Schneedruck nicht der größte ist, so sind doch Bodenfrost, Dauerregen und Sturm Faktoren, die den Arbeitsablauf beeinflussen sollten. Wir arbeiten nicht mit aller Gewalt und bei jedem Wetter – es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung –, sondern machen das, was geht und bautechnisch und gesundheitlich zu vertreten ist.
Es ist im Allgemeinen gegenüber dem Kunden leicht zu kommunizieren, weswegen Holzarbeiten bei Sturm und Regen auf dem Dach nicht immer sinnvoll sind, auch erscheint der Einbau von Tragschichten unter Wasser wenig produktiv. Die Kollegen und Kolleginnen wollen sinnvolle Arbeiten machen und nutzen gerne die übrigen Urlaubstage (sind meist über 10 und mehr!) und natürlich ihre Winterstunden, um derartige Unpässlichkeiten zu überbrücken. Wir haben also ein Winterkonto für jeden fest angestellten Lohnempfänger, was nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit mit mindestens 180 Stunden gefüllt ist. Für die hier üblichen Winter ist das durchaus ausreichend und für den einen oder die andere zusammen mit dem oben erwähnten Resturlaub eine gute Gelegenheit für eine auch längere Auszeit. Ich finde das sehr unterstützenswert, weiß ich doch aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist zu regenerieren, neue Energie zu tanken und schließlich gut gerüstet sich dem harten Job und der kommenden Saison mit dem unvermeidlichen Termindruck zu stellen.
Hier im Betrieb, im Büro wird die ruhige Zeit genutzt, um in den Ecken aufzuräumen, aber auch, um anstehende Baustellen vorzubereiten und das Jahr zu strukturieren. Alles in allem ist die Winterzeit in unserer schnellen Zeit willkommen und wichtig für alle Beteiligten.
Ingo Kunde ist Geschäftsführer eines Landschaftsbaubetriebs in Potsdam.
Toni Limburg
Fortbildungen und Messen besuchen
Wir machen Gehölzschnitt, Baumpflege, und wenn es frostfrei ist Zaunbau und Steinarbeiten. Baustellen sind mit Material bestückt, bzw. das Material steht auf Abruf beim Baustoffhändler. Außerdem Maschinen- und Werkzeugpflege. Ansonsten dürfen die Mitarbeiter etwas ruhen, nutzen das Winterkurzarbeitergeld, also wurde niemand entlassen. Ferner Planungen fürs Frühjahr und den Sommer. Sowie Mailings vorbereiten, Fortbildungen, Messen besuchen ... und wenn es noch passt, Winterurlaub.
Toni Limburg ist Chef der Firma Grünplan in Friedland.
Thomas Lösing
To-do- und Not-to-do-Listen
Wir sind zwar schon wieder voll dabei und können noch recht gutes Wetter genießen. Aber dennoch haben wir dieses Jahr die meisten Seminare überhaupt am Laufen. Über zehn Fortbildungen, Exkursionen oder Lehrgänge (außer der Überbetrieblichen Ausbildung der Azubis) sind gerade auf unserer Liste. Ich plane gerade eine Checkliste für alle Mitarbeiter anzufertigen, die auf den Seminaren abgearbeitet werden soll. Also während der Seminare folgende Listen führen: To-do-Liste (Was wird umgesetzt? Wer kümmert sich um was? Bis wann wird das umgesetzt?), Not-To-do-Liste (Was machen wir ab sofort nicht mehr?), Aha-Liste (Was hat mich auf dem Seminar überrascht?)“
Thomas Lösing arbeitet bei Winterhalter GaLaBau in Schöppingen.
Florian Mategka
Baumpflege, Renovieren, Aufräumen
Über den Jahreswechsel hatten wir zwei Wochen Betriebsurlaub, danach ging es weiter wie vor dem Winter. Dank der milden Temperaturen können wir weiterhin alle Arbeiten ausführen, allerdings beginnen wir jetzt keine größeren Projekte. Hauptsächlich arbeiten wir momentan in der Baumpflege. Ansonsten fallen natürlich auch die üblichen Renovierungs- und Aufräumarbeiten an den Betriebsgrundstücken an, die über das Jahr liegen geblieben sind. Falls Schnee und Frost doch noch nach Norddeutschland kommen sollten, sind wir für den Winterdienst vorbereitet. Die Kollegen bauen zwischenzeitlich ihre Überstunden ab, sind prinzipiell aber alle auf den Baustellen. Wenn mal jemand außer der Reihe frei haben möchte, können wir das jetzt auch ohne Probleme genehmigen. Da Maschinenpflege und Ausbildung bei uns im laufenden Betrieb gemacht werden, legen wir da jetzt auch kein besonderes Augenmerk drauf.
Florian Mategka ist Bauleiter bei MR Umweltservice in Weyhe.
Damian Schnuch
Baumpflege und Maschinen warten
Unsere letzten Baustellen wurden traditionell bereits Mitte Dezember fertiggestellt und bis ins neue Jahr wird Urlaub gemacht oder es werden Überstunden abgefeiert. Die nass-kalten Januartage werden nach Auftragslage und Witterung für Baumfällungen, Rodungen und stärkere Rückschnittarbeiten genutzt, bevor der Schnee dann zum Februar kommt. Dann ist die Zeit angebrochen für die Werkstatt. Die Wartung, Pflege und Instandsetzungen unserer Fahrzeuge und Maschinen führen wir grundsätzlich selbst aus. Wenn die Maschinen und Geräte fit sind für die neue Saison, gehts auch schon wieder ins Büro, um Angebote zu schreiben und sich der Kundenakquise zu widmen. Der Start in den Baustellenalltag fällt bei uns üblicherweise mit der Schneeschmelze.
Damian Schnuch arbeitet bei Steffen & Schnuch in Monschau.
Thomas Stichnote
Urlaub, um den Betriebsakku aufzuladen
Wir haben jedes Jahr vom 22. Dezember bis Mitte Januar Urlaub, um den Betriebsakku aufzuladen. Im Winter 2017/18 wurde bis Ende Februar „geladen“. Im Winter 2018/19 wieder bis Ende Februar, da geht's wie alle zwei Jahre nach Ecuador zum zukünftigen Alterssitz.
Thomas Stichnote arbeitet bei einem großen GaLaBau-Betrieb in Nordrhein-Westfalen.
Wolf Thimon Treu
Mildes Wetter, keine Winterpause
Aufgrund der milden Wetterlage arbeiten bereits alle Mitarbeiter. Wir führen jetzt schon wieder die klassischen Arbeiten des GaLaBaus aus, auch Baumpflegemaßnahmen werden durchgeführt. Zudem erweitere ich gerade meinen Betriebsplatz und freue mich, dass wir die Arbeiten ohne Frost durchführen können, damit dieser zum Frühjahr voll nutzbar ist. Sollte uns der Winter jedoch doch noch besuchen, stehen alle Mitarbeiter und Maschinen für den Winterdienst bereit.
Wolf Thimon Treu führt die Firma GartenTREUme in Rohrsen.
Erhard Anger
Neuer Betrieb wird eingerichtet
Auch uns im Schwarzwald hat der Winter im Griff. Jedoch ist dies nicht außergewöhnlich. Wir freuen uns auf Wintertage zum Ausruhen, Luft holen, neue Gedanken sammeln für die kommende Saison. Und wir freuen uns auf eine „Auszeit“ von unseren Baustellen, um unseren neuen Betrieb zu gestalten, diesen einzurichten, neu zu ordnen und Maschinen und Geräte auf Vordermann zu bringen. Tätigkeiten also, für die man sich während der Saison keine Zeit nimmt. Weiterhin wichtig für uns, unsere Mitarbeiter durch Schulungen und Seminare fit zu halten. Diese Zeit der Erholung ist nicht nur für unsere Mitarbeiter sinnvoll – sie hilft auch für frischen Schwung und Erfolg, wenn es draußen wieder losgeht.
Erhard Anger leitet Anger Gartenanlagen in Freudenstadt.
Nils-Hendrik Baum
Naturstein-Pflaster-Seminar besucht
Wir nutzen die Zeit vor allem zum Abbau von Resturlaub und Guthabenstunden aus dem Vorjahr. Weiterhin haben wir kurzentschlossen ein einwöchiges Natursteinpflaster-Seminar besucht und so eine Woche mit schlechtem Wetter sinnvoll genutzt. Wenn mein Urlaub und der der Mitarbeiter vorbei ist, werden wir mit Rückschnitten und Baumfällungen beginnen, damit diese (hoffentlich) bis Ende Februar erledigt sind. Danach hoffen wir auf gutes Wetter, um langsam in die Baustellen starten zu können.
Nils-Hendrik Baum ist Chef von Baum Gartengestaltung in Hattorf.
Volker Link
Maschinen und Werkzeuge warten und reparieren
Die ruhigen Tage im Januar und Februar werden genutzt, um nötige Wartungen und Reparaturen an Maschinen vorzunehmen. Für die kommende Saison werden Verschleißteile für die Maschinen bestellt, damit sie dann auf Lager sind, wenn man sie braucht und somit die Ausfallzeiten gering gehalten werden. Des Weiteren werden Werkzeuge kontrolliert und gegebenenfalls ausrangiert und erneuert.
Volker Link führt einen GaLaBau-Betrieb in Vahlde.
Christian Albrecht
Saison-Opening mit Referenten
Wir starten unser Jahr immer mit einem Saison-Opening an einem Mittwoch Mitte Januar. Donnerstag und Freitag lassen wir dann Referenten zu uns in die Firma kommen und unsere Angestellten schulen. Des Weiteren werden an der Struktur gefeilt und die Software neu eingestellt. Plankostenrechnungen werden natürlich auch noch mit gemacht, damit man mit den frischen Zahlen Kalkulieren kann.
Christian Albrecht ist Inhaber der Firma Garten- und Landschaftsbau Albrecht in Oberhaid-Unterhaid.
Nils Jenkel
Neue Hardware und Planung von Abläufen
Wir haben früher erst ab Anfang Februar angefangen zu arbeiten. Da aber in den letzten Jahren das Wetter im Januar das Arbeiten in den Gärten zulässt und wir normalerweise Ende Februar bis Mitte März nochmal Winter bekommen, fangen wir schon Mitte Januar wieder an. Zusätzlich dürfen wir jetzt auch nur bis zum 28. Februar Fäll- und Rodearbeiten durchführen. Bei der Personalplanung schauen wir danach, wer wie viel Resturlaub und Stunden hat. Daher sind auch nur 50 Prozent der Mannschaft am Start. Zusätzlich besuchen einige Mitarbeiter Seminare und Fortbildungen die meist im Februar angeboten werden. Im Büro werden dieses Jahr die Hardware erneuert und neue Arbeitsabläufe geplant.
Nils Jenkel führt die Firma Jenkel-Wilstedter Gartenbau in Tangstedt.
Robertin Schröter
Azubis werden geschult
Unsere Mitarbeiter, auch die Auszubildenden haben noch Urlaub und auch wir von der Geschäftsführung genehmigen uns eine gewisse Auszeit. Das heißt nicht, dass wir gar nichts in der Firma für die kommende Saison vorbereiten, doch es gibt auch noch ein Privatleben, welches während der Saison eh zu kurz kommt. Auch für die Betriebsleitung/Geschäftsführung ist etwas Winterruhe ganz gut. Wenn Ende Januar unsere Auszubildenden aus ihrem Urlaub zurückkommen, werden sie intern geschult. Bei diesen internen Schulungen gehen wir individuell auf mögliche Lern- bzw. Wissensdefizite unserer Auszubildenden ein.
Robertin Schröter ist Geschäftsführer von Schröter GaLabau in Markt Taschendorf.
Susanne Bürkert
Aufräumen und reparieren
Unser Betrieb ist noch bis 12. Januar geschlossen. Im Moment sieht es für uns aber nicht nach Arbeit aus. So bleiben die Mitarbeiter noch daheim. Ein kleiner Teil der Mitarbeiter werden die Halle aufräumen, Werkzeuge ordnen und reparieren und alles auf das baldige Frühjahr vorbereiten.
Susanne Bürkert führt eine Firma für Gartenpflege in Tübingen.
Jörg Busch
Winterdienst und Maschinenwartung
Wir sind zurzeit noch mit dem Winterdienst beschäftigt. In der einsatzfreien Zeit werden dann die Großobjekte vorbereitet. Diverse Fällungen, Rückschnitte, Umpflanzarbeiten, Beetflächen neu bepflanzen oder Mulchen. Maschinenwartung für die Grünpflege steht ebenso an wie die Planung der Grünpflegekolonnen. Material- und oder Neumaschinenkauf kommen auch noch hinzu.
Jörg Busch ist Chef einer Firma für Gartenpflege, Objektpflege und Winterdienst in Düren.
Torsten Hainmüller
Arbeiten bei schlechter Witterung ist unwirtschaftlich
Wir haben bis 7. Januar 2019 Betriebsurlaub gehabt. Seitdem arbeitet ein kleines Team daran, die Lagerlogistik zu verbessern, Maschinen zu warten, Aufrüstungen an Maschinen und Geräten einbauen und diverse Fällarbeiten sowie Pflegearbeiten durchzuführen. Wir sammeln bei guter Witterung genügend Überstunden, sodass wir bei sehr schlechter Witterung einfach zu Hause bleiben können. Das Arbeiten bei schlechter Witterung ist äußerst unwirtschaftlich. Bei Winterdienst ist zu wenig verdient. Das ist aus meiner Sicht nur Raubbau am Körper der Mitarbeiter und das Salz beschädigt auch die Maschinen. Lieber verzichten wir auf die paar Euro Umsatz und sind dafür ein attraktiver Arbeitgeber und wir haben motivierte und ausgeruhte Mitarbeiter beim Frühjahrsansturm.
Torsten Hainmüller ist Chef von Hainmüller Gartengestaltung in Steißlingen.
Robert Kühn
Immer Arbeit vorhanden
Wir arbeiten nach unseren Betriebsferien bereits wieder auf den Baustellen – dort wo es geht. Auch den Winterdienst bedienen wir, falls es witterungsbedingt notwendig wird. Sonst gehen wir es in dieser Jahreszeit etwas ruhiger an und genehmigen auch schon mal einen freien Tag für alle, um ein verlängertes Wochenende zu gewährleisten. Unsere Mitarbeiter haben immerhin ein ganzes Jahr durchgearbeitet, um nun im Winter auch mal Luft zu bekommen. Grundsätzlich ist ein Durcharbeiten jedoch notwendig, da das Auftragsvolumen dieses Jahr bereits mit 40 % des Prozent Vorjahresvolumens abgedeckt ist. Und dies Anfang Januar!
Robert Kühn ist Geschäftsführer von Kühn GaLaBau in Jessen.
Peter Rose
Digitale Zeiterfassung einführen
Für mich ist der Winter die Zeit, um in Ruhe das neue Jahr anzugehen, die Energiereserven zu füllen, die Weichen für die Zukunft zustellen. Dieses Jahr führen wir die digitale Zeiterfassung ein, sprich die Mitarbeiter werden zu diesem Thema noch geschult und die Materie muss dann ja auch in den Arbeitsalltag integriert werden. Weiterhin werden wir an einem Tag gemeinsam mit unseren Mitarbeitern die Themen Arbeitssicherheit, Gesundheit und Altersvorsorge kommunizieren, um dann anschließend gestärkt und mit einem gesunden Bewusstsein ins Jahr zu gehen. Es warten schon die ersten spannenden Projekte!
Peter Rose ist Geschäftsführer von Thomas Pahls Garten & Landschaftsbau in Münster.
Andreas Schweiger
Jeder soll seine Auszeit haben
Ich ziehe mich in den ersten Tagen des Jahres bewusst alleine zurück, um Zeit für klare Gedanken zu haben und neue Visionen zu durchdenken und zu ordnen und um mich geistig und körperlich zu „resetten“.
Ich bin der Meinung nur wenn ich als Lotse motiviert vorangehen kann, dann motiviere ich auch meine Mitarbeiter. Ich versuche mir Ziele zu setzen, die ich auch erreichen kann. Weiter verbringe ich Zeit mit meiner Familie und versuche inzwischen nach 15 Jahren Selbstständigkeit in der „staaden Zeit“ meiner Frau und meinen beiden Töchtern Zeit mit mir zu schenken. Inzwischen ist mir das sehr wichtig geworden. Auch das Team hört in dieser Zeit nichts von mir. Es soll jeder seine Auszeit haben. Ab Ende Januar findet erst einmal ein Treffen mit dem Kernteam statt, in dem wir unsere Ziele gemeinsam besprechen und uns Ziele erarbeiten. Was wollen wir heuer umsetzen? Wo wollen wir in fünf Jahren stehen? Wichtig ist uns dabei, dass es nicht zu viele und nicht zu große Ziele sind. Parallel gibt es Pflanzenkunde und Werkzeugpflege mit den Azubis. Meistens sitzen wir da auch in gemütlicher familiärer Runde und arbeiten, lernen und essen zusammen.
Obwohl wir das Glück hatten, vor einem Jahr ein schönes altes landwirtschaftliches Anwesen zu kaufen, auf dem sich aktuell unsere Baumschule entwickelt und wir reichlich Arbeiten hätten, um durchzumachen, ist es uns wichtig, dass wir uns alle von einer schönen, aber anstrengenden und zehrenden Saison 2018 erholen können. Auf Winterdienst verzichten wir komplett. Dieses Thema reizt uns einfach gar nicht.
Andreas Schweiger ist Geschäftsführer eines GaLaBau-Betriebs in Moosburg.
Udo Steffen
Ruhe und Inspiration
Wir sind zwar stets für einen Winterdiensteinsatz bereit, nehmen aber unsere regulären Arbeiten erst Mitte Januar (3. KW) wieder auf. Im Grunde hätten wir auch nahezu durcharbeiten können, denn die bisher fast frostfreien Bedingungen im Rhein-Main-Gebiet geben es her. Trotz einer guten Auslastung und angemessener Bedingungen ist ein Abbremsen aber auch mal für alle nicht schlecht, um sich etwas zu besinnen und neue Energie zu schöpfen. Wann dann, wenn nicht jetzt, so wenige Wochen nach Weihnachten. Die Zeit davor bietet diese Möglichkeit meist nicht, da möglichst viele Kundenwünsche noch vor Weihnachten zu bedienen sind. So können nun in den ersten Wochen Überstunden abgebaut und „Chef-Sachen“ erledigt werden (Büroarbeiten zum Jahreswechsel, Inspiration für neue Projekte, neues Konzept fürs Lager…).
Udo Steffen ist Chef eines GaLaBau-Betriebs in Mainz.
Frieder Weigand
Strategisches durchdenken und aus dem Fenster schauen
Wir machen das, was wahrscheinlich die meisten machen: aufräumen, ausmisten und putzen. Bis jetzt haben wir gefühlt schon 3 t Altpapier aussortiert und 2 m³ Staub weggesaugt. Die Azubis bringen natürlich ihr Berichtsheft auf Vordermann und wir besprechen ein paar Dinge, die sonst unter dem Jahr etwas zu kurz kommen. Was die Geschäftsleitung angeht, ist jetzt auch Zeit, sich ein paar grundsätzlichere Gedanken zu machen, das vergangene Jahr zu analysieren und ein paar strategische Dinge für die Zukunft zu besprechen. Ansonsten trinken wir auch gerne mal einen Kaffee, schauen raus aus dem Fenster in die verschneite Landschaft und freuen uns an der ruhigeren Zeit – die stressigere kommt eh wieder.
Frieder Weigand Gesellschafter bei Natur Art in Markgröningen.
Henning Wenderoth
Arbeit ungebremst fortgesetzt
Da wir an der Grenze zwischen Rhein- und Bergischem Land liegen können wir nahtlos an das vergangene Jahr anknüpfen. Nach unserem Betriebsurlaub haben wir die Arbeit wieder ungebremst aufgenommen und sind witterungsbedingt bisher relativ unbeeinträchtigt. Rückschnitt, Fällarbeiten und auch kleinere bautechnische Arbeiten (entsprechende Temperaturen vorausgesetzt) laufen problemlos an. Einzig der Regen lässt uns mal einen halben oder auch mal einen einzelnen Tag aussetzen, aber das sollte uns nicht ruinieren (schmunzelt). Unsere Betriebsräume haben wir bereits vor Weihnachten aufgeräumt und Maschinen und Fahrzeuge gewaschen und gewartet. Zusätzlich arbeiten wir im Büro zurzeit ganz in Ruhe eine neue Hilfskraft ein, die dann in Frühjahr, wenn es losgeht, bereits voll im Bilde ist. Einzelne Mitarbeiter nutzen die ruhigere Zeit aber auch, um nochmal etwas Urlaub zu machen. Auch ich selbst werde Ende Januar nochmal ein paar Tage abschalten, bevor die eigentliche Saison 2019 wieder losgeht.
Henning Wenderoth führt einen Betrieb in Leverkusen.
Detlef Westerheide
Überstunden abbauen
Ich biete im Winter mehrere Schulungen für die fachgerechte Verlegung von Kunstrasen an, die von mir im Büro vorbereitet werden. Solange es die Temperaturen zulassen, arbeiten meine Mitarbeiter weiter auf den Baustellen. Über mangelnde Aufträge klagt ja momentan kein Landschaftsgärtner. Für kältere Tage haben wir Grünschnittarbeiten gesammelt. Winterdienst machen wir nur in geringem Umfang, sodass ich alleine in drei Stunden alles erledigt habe. Den Mitarbeitern gönne ich in dieser Zeit etwas Erholung. Die angesammelten Überstunden des Arbeitszeitkontos reichen meistens aus. Zusätzlich bereiten wir in unserer Lagerhalle einiges vor. Wir bauen dort im Winter beispielsweise Garagen für Mähroboter, die wir zusammen mit den Automowern verkaufen.
Detlef Westerheide ist Geschäftsführer von Garten-Concepte Westerheide in Schwerte.
Cölestin Huhn
Betriebsinterne Schulungen für Azubis
Wir haben letztes Jahr bis zum letzten Tag vor Weihnachten mit Volldampf sehr viel gearbeitet. Keiner war krank oder hatte Urlaub. Daher ist eine kleine Winterpause über Weihnachten einschließlich der zwei Januarwochen bei allen Betriebsangehörigen willkommen. Winterdienst machen wir grundsätzlich nicht, da alle genug Überstunden und Urlaub in petto haben. Das wäre nur zusätzlicher Stress. Stattdessen gönnen wir uns dann lieber etwas Winterruhe und bauen Überstunden und Urlaub ab. Die Auszubildenden räumen bei Schlechtwetter in der Halle auf und bringen das Werkzeug in Ordnung. Die betriebsinternen Schulungen sowie die Erweiterungen der Pflanzenkenntnisse laufen auch im Winter wie gewohnt weiter. Bei Schnee und Eis üben die Auszubildenden in der Halle Natursteine legen, etc. Qualität der Ausbildung hat immer höchste Priorität.
Cölestin Huhn führt einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Schlüchtern.
Guido Jüptner
Keine Pause
Wir nutzen die frostfreien Winterwochen, um einen halbwegs normalen Ablauf beizubehalten und nutzen diese Phase für kleinere Projekte, die entsprechend der Wetterlage fertiggestellt werden können. Sollte sich dann doch der Winter/Frost melden, schwenken wir um und machen Winterdienst wenn nötig, bzw. Baumschnitt, Fäll-und Rodungsarbeiten, die ja bis März erledigt sein müssen und bringen unseren Maschinen- und Fuhrpark auf Vordermann. Der Azubi bekommt Sonderaufgaben in der Halle, zum Beispiel Natursteinpflastern üben, Platten legen, etc., zur Prüfungsvorbereitung. Wenn dann vor lauter Schnee gar nichts mehr draußen geht, nutzen wir auch mal die Saison-Kurzarbeit. Mir als Chef geht nie die Arbeit aus, Kundenakquise, Angebotserstellung bis Abrechnung, Büro sortieren, Software aktualisieren, Anfragen für Neuanschaffungen, Kontaktpflege zu Bank, Händlern, Geschäftspartnern, etc. Fortbildung im IT Bereich, Steuerrecht etc.
Guido Jüptner, Garten- und Landschaftsbau, Buseck.
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