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Bewässerungsanlagen - wie ist die Nachfrage?

Welche Angebote machen Sie Ihren Kunden? Sind handysteuerbare Smart-Lösungen wirklich so gefragt? Mit welchen Systemen arbeiten Sie? Wird die Kombination aus Regenwasserspeicherung und -nutzung nachgefragt? Raten Sie Ihren Kunden Kunden zum Gießen?

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Andreas Guthe © privat
Bewässerungsanlagen großer Teil des Tagesgeschäfts

Die Nachfrage nach Bewässerungsanlagen war bei uns durch gezielte Werbung und das Netzwerken der bereits bedienten Kunden auch schon vor dem Sommer 2018 gut. Das letzte Jahr hat dem Ganzen natürlich noch Vorschub geleistet. Wir bestreiten bereits einen großen Teil unseres Tagesgeschäfts mit dem Bau von Beregnungsanlagen. Auch die Verwendung von smarten Lösungen haben wir vor Jahren begonnen, haben eigene Testreihen verschiedener Hersteller wie Hunter Hydrawise, Rainmachine oder die WLAN-unterstützten Lösungen von Rainbird gebaut. Als für uns stabilstes und solidestes System hat sich die Lösung von Hunter Hydrawise herauskristallisiert. Gerade die Betreuung mehrerer Kunden über das Portal aus der Ferne hat sich als sehr effizient und vielseitig herausgestellt. Bewässerungsanlagen waren und sind für uns ein wichtiger Baustein.

Andreas Guthe ist Geschäftsführer von Grüngeist in Halle an der Saale.

 

Thomas Lösing © privat
Auftragsbücher gefüllt

Die Auftragsbücher sind einige Monate gefüllt. Meistens bauen wir bei den Privatgärten eine Bewässerungsanlage mit Mähroboter ein. Dennoch gab es auch kleinere Bauvorhaben, bei denen eine Bewässerungsanlage nachgerüstet wurde. Die Steuerung ist dabei nicht immer automatisch. Wir bieten die Anlagen meist erst dann an, wenn sie der Kunde wünscht. Oder wir zeigen unsere Projekte, in denen sie verbaut sind, und können die Kunden damit für die Anlagen begeistern. Bei den Smart-Garden-Produkten haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Lösungen vom Hersteller meist zu umständlich und teuer sind. Kunden mit BUS-Systemen oder Ähnlichem möchten die Anlage direkt an ihr System angebunden haben. Dafür hatten wir auch schon zwei Projekte, bei denen wir eng mit dem Elektriker gearbeitet haben. Somit lässt sich das System komplett für das Haussystem steuern und es braucht keine extra App oder Programm. Wir arbeiten mit dem System von RainBird. Die Kombination aus Regenwasserspeicherung und -nutzung wird nicht nachgefragt. Allein Brunnenwasser ist schwierig, da die Qualität zu schlecht sein kann. Wir greifen meist auf das Stadtwasser zurück, mit eigenem Zähler für einen günstigen Tarif. Eine Bewässerungsanlage reicht nicht aus, wenn bei diesem Wetter gepflanzt wird. Wir möchten die Kunden dahin leiten, im Frühling oder besser im Herbst zu pflanzen. Das Anwässern übernehmen wir. Die Bewässerungsanlage unterstützt dabei, und während der Fertigstellungspflege übernimmt meist der Kunde das Wässern.

Thomas Lösing ist Techniker (Garten- und Landschaftsbau) und zuständig für Gartenplanung, Marketing und Verwaltung bei der Firma Winterhalter Garten- und Landschaftsbau aus Schöppingen.

 

 

Karin Nonnenmann © privat
Von WLAN-Steuerung begeistert

Wir haben in diesem Jahr unsere erste WLAN-fähige Steuerung eingebaut. Seither bieten wir den Kunden die bewährte Gardena-Lösung an oder aber eine WLAN-Steuerung. Alle Kunden haben sich neuerdings für die WLAN-Steuerung entschieden. In der Anfangsphase habe ich auch Zugriff auf die Bewässerungssteuerung und kann bei Fragen unkompliziert vom Smartphone aus unterstützen. Gerade bei Rasenneuanlage muss man am Anfang öfter beregnen und später dann weniger. An ganz heißen Tagen gibt es einen zusätzlichen Bewässerungsgang. Für die Umstellung muss ich nun nicht mehr vor Ort fahren. Ich bin begeistert, und wenn man sich einmal durchgearbeitet und das System begriffen hat, ist es recht einfach zu bedienen.

Karin Nonnenmann führt mit ihrem Mann einen GaLaBau-Betrieb in Mühlacker.

 

 

Andreas Thielen © privat
Nachfrage enorm gestiegen

Unsere Gartenplanung beinhaltet immer eine Bewässerungsanlage, wird aber aus wirtschaftlichen Gründen schon mal gestrichen. Die Nachfrage nach Bewässerungsanlagen ist trotzdem schon enorm gestiegen, wir bewässern meistens die gesamten Gärten. Rasenflächen mit Sprühregnern getrennt von den Pflanzungen, die mit Tropfrohren versehen werden. Die Einstellung wird meistens so übernommen, wie wir es vorgeben und einstellen, denn die Beregnung machen wir meistens nachts. Handy-Smart-Lösungen haben wir noch nie verbaut und wurden auch nicht nachgefragt. In den seltensten Fällen gibt es Zisternen, aber die werden meistens für die Hauswasseranlage benutzt und sind meist leer und zu klein dimensioniert und zu dem auch oft zu teuer für den Kunden. Wir empfehlen dem Kunden dann, eine zweite Wasseruhr von den Stadtwerken setzen zu lassen, dann müssen sie nur das Wasser bezahlen und nicht das Abwasser.

Andreas Thielen ist Geschäftsführer eines Landschaftsbaubetriebs in St. Sebastian.

 

 

Alexander Tilburgs © privat
Service und Erfahrung zählen

Die extreme Trockenperiode letztes Jahr war auch Anlass bei uns, das Thema automatische Bewässerung sowie die Regenwassernutzung mehr zu kommunizieren. So haben wir bei allen Projekten letztes Jahr schon die Neukunden über die beiden Themen informiert. Bei den meisten Neubauten ist sowieso eine Zisterne mittlerweile Pflicht. Hier merkten wir doch, dass aus planerischer Sicht der Architekten und teilweise auch der Bauherren die Dimensionierung jedoch zu klein ist. Es war in zwei Fällen ganz gut, dass der Bauherr uns hier sehr früh in die Planung mit einbezog, um auch das Thema Bewässerungsteuerung rechtzeitig mit der digitalen Haustechnik abzustimmen.

Je nach Größe der automatischen Bewässerungsanlage bieten wir verschiedene Möglichkeiten an. Man ist aufgrund genormter Bauteile nicht zwingend an einem Hersteller gebunden. Die Kombi aus verschiedenen Herstellern macht die Sache erst richtig interessant. Bei den Getriebeversenkregnern und Steuerventilen sind wir mit der Firma Hunter sehr zufrieden. Bei den Bewässerungsleitungen und Ventilkästen  bevorzugen wir jedoch Rainbird. Natürlich verwenden wir auch mal Produkte von Gardena, das hat den Vorteil, dass der Kunde sich selbst über den Baumarkt seine Anlage erweitern kann. Dies ist letztlich aber eine sehr teurere Variante, da die Artikel im Vergleich zum Wettbewerb wesentlich mehr kosten.

Bevor wir dem Kunden eine Bewässerung anbieten, wird eine Bedarfsanalyse erstellt. Hierbei wird auch die Ergiebigkeit der Wasserversorgung geprüft. Diese Leistungen bekommt der Kunde neben einer Bewässerungsplanung von uns nur dann als Service gutgeschrieben, wenn wir zur Ausführung auch beauftragt werden. Um den Kunden weitere Sorgen abzunehmen, bieten wir einen Wartungsservice mit einem entsprechenden Vertrag an. Dabei kommen wir im Herbst zum Einwintern der Anlage und im Frühjahr zur Inbetriebnahme.

Um eine Bewässerungsanlage ohne Tücken und Macken anzubieten, bedarf es Erfahrung, daher kann ich den Kollegen empfehlen, sich langsam an dieses Thema heran zu tasten. Es ist vor allem wichtig, dabei den Kunden umfassend zu beraten. Hierzu zählt auch der Hinweis auf den Wasserverbrauch. Gerade wenn die Zisterne mit einem automatischen Füllsystem ausgestattet ist, gehen einige Tausend Liter auch über die Wasseruhr der Trinkwasserleitung. Das muss vorher klar kommuniziert werden, um späteren Ärger zu vermeiden, wo sich ein Kunde dann über den hohen Wasserverbrauch beschwert und die Anlage als defekt bemängelt.

Das Schüsselelement für den Verkaufserfolg liegt bei uns darin, dass wir den Kunden fragen, ob ihm bewusst ist, wie viel Wasser seine Bäume, Sträucher und Stauden brauchen werden. Hier wird den meisten Kunden klar, dass man sich nicht stundenlang im Garten aufhalten möchte. Durch die Investition in eine automatische Bewässerungsanlage schenken wir unseren Kunden das wertvollste Gut, welches es auf Erden gibt: Zeit.

Alexander Tilburgs ist Chef der Firma Tilburgs Gartengestaltung in Schmitten im Taunus.

 

 

Georg Dangel © privat
Skepsis und Zurückhaltung

Die Nachfrage ist da, ähnlich wie nach dem Sommer 2003. Nachdem wir uns entschieden haben, uns weitestgehend aus dem Bewässerungssektor rauszuhalten, geben wir die Anfragen und Aufträge weiter. Lediglich Tröpfchenbewässerung für Staudenanlagen und Ähnliches machen wir selbst. Von der Steuerung per App habe ich persönlich noch nichts gehört, was mich überzeugt hätte, ähnlich wie unsere HeizungsApp, störungsanfällig.

Bei der Kombination mit Regenwassernutzung bin ich skeptisch, was das Kosten-Nutzen-Verhältnis angeht. Eine 5.000-l-Zisterne ist so schnell leer bei längerer Trockenheit mit Hitze, und man hängt dann am Trinkwassernetz oder einem Brunnen, wenn vorhanden und genehmigt und fragt sich, was die Zisterne nun wirklich bringt. Zum Thema frisch gepflanzte Gehölze: Entweder wir übernehmen die Pflege, zum Beispiel mit Speichersäcken, Zeitschaltuhren und Gießdienst, oder der Kunde trägt die Verantwortung selbst.

Georg Dangel leitet die Firma Natur und Form in March.

 

 

Rocco Danneberg © privat
Der Mix macht‘s

Natürlich wirkt der Sommer vom letzten Jahr noch nach, und auch der heiße und trockene Start in den Sommer hat viele Kunden aufgerüttelt. Wir bemerken eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Bewässerungsanlagen. Wie sonst auch bieten wir den Kunden diese an und bauen auch die Anlagen ein. Des Weiteren bieten wir auch – nach wie vor – den entsprechenden Service im Herbst und im Frühling an. Wir arbeiten mit der Firma EcoRain in Hünstetten zusammen, inzwischen schon seit fast zehn Jahren. Dort lassen wir die Anlagen planen und beziehen das Material. Wir bauen einen Mix von verschiedenen professionellen Herstellern wie Hunter, Rainbird, Netafim, Irritrol und anderen ein. Die Produkte der Firma Gardena lassen wir, aus guten Gründen, außen vor. Handysteuerbare Smart-Lösungen werden sehr wenig nachgefragt – und von uns auch noch nicht angeboten. Ich denke, dass da noch nicht wirklich was Vernünftiges auf dem Markt ist. Solange keine deutschen Anleitungen und Gerätesprachen verfügbar sind, biete ich diese Steuerungen nicht an. Wie soll ich das meinen Kunden erklären?

Von der Nutzung von Regenwasserzisternen halte ich nichts. Diese haben den auffallenden Nachteil, dass sie immer dann leer sind, wenn das Wasser am dringendsten gebraucht wird. In unserer Gegend ist es noch möglich, (Tief-)Brunnen auf privatem Grund zu bohren – das ist zurzeit die häufigste Variante der Wasserversorgung.

Bei unseren frisch gepflanzten Gehölzen, aber auch bei den Stauden setzen wir auf einen Klassiker: wir gießen. Im Rahmen der Fertigstellungspflege auf Firmengrundstücken und Wohnungsgesellschaften wässern wir Bäume zum Beispiel mit dem Einsatz von Treegator-Wassersäcken. Bei privaten Kunden übernehmen diese oft selbst das Wässern. Wenn nicht, bauen wir auch dort kleine Tropfbewässerungen, mit Anschluss einer einfachen Bewässerungssteuerung an den Wasserhahn, als temporäre Lösung ein.

Rocco Danneberg ist Geschäftsführer eines Betriebs in Dessau-Kochstedt.

 

 

Joachim Dietrich © privat
Gärtnerisches Wissen anwenden

Ich glaube, die Bewässerungsanlagen sind wie die berühmte Kopfschmerztablette: Sie ändern nichts an der Ursache. Und wenn die Städte die Wasserversorgung einschränken müssen, nutzt die beste App-gesteuerte Beregnung nichts mehr. Wir sollten vielmehr unseren gärtnerischen Sachverstand einsetzen und unsere Pflanzenauswahl auf Standort und Wetter besser abstimmen sowie Regenwassernutzung und Versickerung forcieren. Wir haben in diesem Jahr das Rasenmähen, auch auf unseren Musterflächen, reduziert oder ganz eingestellt und eigentlich ein positives Feedback bekommen. Und was da plötzlich alles blüht und wer uns da besucht ...

Joachim Dietrich ist Chef der Firma Gardeco in Butzbach.

 

 

Bettina Engelstädter © privat
100% mehr Nachfrage

Wir haben eine erhöhte Nachfrage nach Bewässerungsanlagen um circa 100%. Dabei ist es den Kunden mittlerweile egal, wann gebaut wird, Hauptsache es wird gebaut. Smarte Lösungen werden tatsächlich vermehrt nachgefragt, wobei es hauptsächlich darum geht, per Ferndiagnose Fehler oder Ähnliches zu beheben. Die Kunden selbst nutzen die Möglichkeiten nicht voll aus. Pflanzungen verkaufen wir nur noch mit Beregnungsanlage. Mindestens teilautomatisiert.

Bettina Engelstädter ist Gartenbautechnikerin bei GartenBildt in Michendorf bei Berlin.

 

 

Nils Jenkel © privat
Gärtner und keine ITler

Selbst bei uns im kühlen Norden ist die Nachfrage stark gestiegen. Wir haben bis jetzt eine Steigerung von über 100% an fertigen Anlagen. Allerdings bauen wird auch Anlagen für Kollegen ein. Spezielle Angebote machen wir unseren Kunden nicht, da wir mit den jetzigen Aufträgen ausgelastet sind. Den Trend zum Smarthome gehen wir nicht mit, da wir vom Herzen her noch Gärtner sind und keine ITler. Allerding sind die Steuerungen, die wir verbauen, WLAN-fähig und werden von uns für den Kunden einmalig eingerichtet. Hauptsächlich verbauen wir Systeme von Rainbird und Hunter sowie einzelne Teile von Gardena. Es kommt vereinzelt die Frage nach Regenwassernutzung auf. Davon raten wir unseren Kunden allerdings ab, da die gespeicherte Wassermenge an heißen Tagen höchstens für ein bis zwei Bewässerungsdurchgänge ausreicht und man dann wieder auf Stadtwasser zurückgreift. Alternativ vermitteln wir den Kontakt zu einer Brunnenbaufirma. Bei Anpflanzungen verlegen wir fast immer Tropfrohre mit. Diese werden häufig mit Rindenmulch abgedeckt. Dadurch hat man eine effektive Wasserausnutzung und der Kunde kann ohne viel Aufwand wässern.

Nils Jenkel führt den Betrieb Wilstedter Gartenbau in Tangstedt.

 

 

Jürgen Kegler © privat
Zisternen kaum nützlich

Wir empfehlen bei Gartenneuanlagen grundsätzlich den Einbau eines Bewässerungssystems, selbst wenn der Kunde es zunächst vielleicht gar nicht unbedingt benötigt und anfragt. Der nachträgliche Einbau ist immer wesentlich komplizierter und der Moment, in dem man die Anlage tatsächlich braucht, kommt meist schneller, als man denkt. Wie zum Beispiel im letzten Sommer. Da sind die Leute dankbar, dass man ihnen die Anlage empfohlen hat. Rasenanlagen bieten wir eigentlich immer mit Bewässerungssystem an, dort macht es unserer Meinung nach auch am meisten Sinn und am wenigsten Probleme. Pflanzflächen sind hier schon weitaus problematischer, da der Wasserbedarf der Pflanzen oft sehr unterschiedlich ist. Hier kann man mit Tropfsystemen recht gut arbeiten, dennoch sollte man immer einen Blick auf die Pflanzen haben und wenn nötig von Hand nachwässern. Grundsätzlich halten wir vollautomatische Systeme für eine gute Lösung, zum Beispiel während der Urlaubszeit. Ganzjährig eingesetzt bieten sie das Risiko einer Über- oder Unterversorgung, da die Kunden sich gern auf die Automatik verlassen und nicht mehr nach der Wasserversorgung ihrer Pflanzen schauen. Hier könnten App-gesteuerte Systeme natürlich helfen, allerdings sind vielen unserer Kunden bereits die einfachen Beregnungscomputer zu komplex und funktionsüberfrachtet. Daher werden handygesteuerte, smarte Lösungen eher selten angefragt. Wir arbeiten vorzugsweise mit Produkten der Firmen Hunter und Netafim. Hier haben wir sehr gute Erfahrungen und einen sehr guten Support durch einen lokalen Händler.

Von Regenwasserspeicherung halten wir wenig und empfehlen dies unseren Kunden nur in Ausnahmefällen. In der Regel sind die Zisternen (und die Plätze dafür) sowie die Dachflächen zu klein, um große Regenmengen aufzufangen und zu bevorraten. Regnet es, muss ich nicht wässern, regnet es nicht, sind die Zisternen in Kürze leer und es muss mit Trinkwasser nachgespeist werden. Die nötige Zisternentechnik verursacht Kosten, die man durch das Einsparen von Wasser kaum kompensieren kann. Auch ökologisch halten wir das Ganze für eher unsinnig, wenn man es konsequent durchdenkt.

Unsere Kunden bekommen nach den Pflanzungen genau erklärt, wie die Pflanzen zu wässern sind. Wir schauen auch immer mal wieder vorbei und sehen nach dem Rechten. Gerade bei Neupflanzungen raten wir davon ab, nur der Beregnungsanlage zu vertrauen. Insbesondere in der Anwachszeit braucht man Fingerspitzengefühl bei der Bewässerung.

Jürgen Kegler ist einer der Geschäftsführer von Kegler & Moser in Haßloch.

 

 

Florian Mategka © privat
Brunnenbau nachgefragt

Aktiv beworben haben wir die Installation von Bewässerungsanlagen nicht. Dennoch ist seit dem letzten Sommer die Nachfrage bei uns merklich angestiegen, ebenso nach Brunnenbau (den wir aber weiter vergeben oder vermitteln). Wir haben im letzten Jahr auch mehr Anlagen verbaut als in den Jahren davor. „Smarte“ Lösungen werden schon nachgefragt, aber viele Kunden entscheiden sich doch für den Klassiker „fester Computer“.

Die Angebote für Bewässerungsanlagen passen wir immer den Kundenwünschen und Gegebenheiten vor Ort an. Von einer einfachen Steuerung per manuellem Kugelhahn bis zur App-Steuerung ist alles dabei. Wir bieten Hunter-Produkte an, pflegen aber auch Bestandsanlagen, die wir nicht installiert haben. Meist sind diese von Gardena. Regenwasserspeicherung/-nutzung ist kein großes Thema, da sich ein Regenwasserspeicher selten für den Kunden finanziell amortisiert und staatliche Förderungen in unserer Region keinen Anreiz bieten. Wir haben aktuell kaum Gießaufträge, meist liegt es in der Hand unserer Kunden.

Florian Mategka ist Bauleiter bei MR Umweltservice in Weyhe.

 

 

Wolfgang Schirmer © privat
Gute Gießhinweise

Bereits im zweiten Jahr sehen wir uns massiv mit dem Thema Trockenheit und den Folgen konfrontiert. Mit individuellen Pflanzkonzepten versuchen wir, der Problematik entgegenzuwirken. Wir setzen hier erfolgreich Akzente mit trockenresistenten Stauden und Gräsern, oft als Ersatz für nicht funktionierende Rasenflächen vor allem in Vorgärten und an Terrassen. Auch der Einsatz von Bewässerungsanlagen, meistens mit dem Hunter-System, kommt immer mehr zum Tragen. Die Regenwassernutzung wird thematisiert, jedoch stößt man hier oft bedingt durch Kosten-Nutzen-Rechnung an seine Grenzen. Effizienter handeln wir mit einer intensiven Beratung in Bezug auf die Art der Bewässerung, weg vom täglichen Gießen, hin zum durchdringenden Wässern zweimal wöchentlich. Auch eine flächendeckende Begrünung in Verbindung mit Mulch aus Lava oder Splitt kommt mittlerweile bei 90 % unserer Pflanzungen zum Einsatz. Ebenso verwenden wir ausschließlich hochwertiges RSM-Saatgut für Rasenanlagen, immer standortbezogen.

Wolfgang Schirmer leitet die Schirmer Gartenträume GmbH in Weinböhla.

 

 

App-Steuerung sehr gefragt

Der Verbau von Bewässerungsanlagen ist in unserem Unternehmen um 80 % gestiegen. Wir bieten unseren Kunden vollautomatische Bewässerungsanlagen an. Anlagen, die mit einer App gesteuert werden können, sind sehr gefragt, inklusive der Fernwartung durch uns. Diese werden bei uns zu 95 % verbaut. Bei uns werden die Systeme von RainBird, Toro und Hunter eingesetzt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wenn bei einem Neubau schon ein Regenwasserspeicher verbaut wurde,  dann wird in er das Bewässerungssystem mit integriert. Nachträglich lassen sich aber die Kunden, egal ob Neubau oder Gartensanierung, selten einen Regenwasserspeicher einbauen. Die Kosten hierfür (Umlegung der Dachentwässerung, Einbau einer Zisterne etc.) empfinden die Kunden als uninteressant. Wenn bei einem Projekt keine Bewässerungsanlage verbaut werden soll, erhält der Kunde ein Angebot über die Pflege der grüntechnischen Neuanlagen. Sollte dieses Angebot auch vom Kunden ausgeschlagen werden, erhält er eine genaue persönliche Pflegeeinweisung, die ihm dann auch in Schriftform ausgehändigt wird. Zusätzlich kontrollieren wir in regelmäßigen Abständen die geleistete Pflege des Kunden und können so bei Problemen schnell eingreifen.

Robertin Schröter ist Geschäftsführer von Schröter GaLabau in Markt Taschendorf.

 

 

Ulrich Schultze, Großbeeren © privat
Wartung musste outgesourct werden

Wir verbauen bereits seit 25 Jahren automatische Beregnungsanlagen. Die Nachfrage in der Berliner Region ist aufgrund des kontinentalen Klimas ja schon groß. Es gab jedoch nach dem letzten Sommer nochmals einen Boom, wir haben zwei Mitarbeiter, die komplett ausgelastet sind mit dem Bau von Neuanlagen. Die Bestandwartung mussten wir aufgeben, da wir keine weiteren Mitarbeiter finden, die sich ausschließlich um die Wartung der Anlagen kümmern können. Wir haben nach langer Suche eine Firma gefunden, die sich nur auf die Wartung spezialisiert hat. Die handygesteuerten Smart-Lösungen werden bisher noch nicht so gefragt. Wir verbauen eine Kombination aus Hunter- und RainBird-Produkten. Eine Kombination aus Regenwasserspeicherung und -nutzung ist in unserer Region nicht zielführend, da wir zu geringe Niederschlagsmengen im Sommer haben, wenn das Wasser benötigt wird – Kosten-Nutzen-Verhältnis. Bei Neupflanzungen weisen wir den Kunden darauf hin, dass die größeren Gehölze in der Anwachsphase einen höheren Wasserbedarf haben und von Hand zusätzlich gewässert werden müssen. Inzwischen bekommt jeder neu angelegte Privatgarten eine automatische Beregnungsanlage und einen automatischen Rasenmäher.

Ulrich Schultze ist Chef eines Landschaftsbaubetriebs in Großbeeren.

 

 

Dirk Teske © privat
Prinzipiell umdenken

Der Sommer 2018 wirkt in jedem Fall nach und wird es auch noch eine Weile tun. Trockenheitsschäden an Gehölzen werden teilweise erst nächstes und in den folgenden Jahren sichtbar. Zurzeit sind viele Komponenten zur automatisierten Bewässerung schwer und teilweise gar nicht zu bekommen, da die Hersteller ausverkauft sind und nicht schnell genug nachproduzieren können. Zisternen, wenn sie keine Trinkwassernachspeisung haben, sind ja nur in regenreichen Jahren sinnvoll und dann braucht man sie nicht so dringend. Ich denke, man muss prinzipiell um- und neudenken, zum Beispiel an trockenheitsverträglichere Pflanzungen. Im Moment sind die Trinkwasservorräte noch ausreichend, zumindest in unserer Region. Das kann sich aber auch schnell ändern und dann nützt die smarteste Bewässerung nur wenig. Die Kunden mit Infoschreiben und freundlich gemeinten Ermahnungen zum ausreichenden Bewässern zu bewegen funktioniert auch nicht immer, da oftmals trotz ausführlicher Erklärungen der Wasserbedarf falsch eingeschätzt wird. Neupflanzungen, die dank ausreichender Containerware ja zwischenzeitlich fast ganzjährig möglich sind, konzentrieren wir zwischenzeitlich trotzdem wieder auf das zeitige Frühjahr und den Herbst, da die Sommer einfach oft zu trocken und zu heiß sind. Man muss sich anpassen.

Dirk Teske ist Geschäftsführer von Lebendige Gärten in Eberdingen-Hochdorf.

 

 

Thomas Stichnote © privat
Appgesteuerte Systeme werden häufiger eingebaut

Komplexe Bewässerungssysteme werden verstärkt nachgefragt. Auch die Nachfrage nach Brunnenbohrung sowie Zisternenbau haben zugenommen. Appgesteuerte Systeme wie Rainbird oder Mover von Husqvarna verbauen wir jetzt häufiger. Bei unseren Neuanlagen und Pflanzungen fahren wir regelmäßig gießen.

Thomas Stichnote ist Inhaber von Team Gartennote in Bonn.

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