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Wie schaffen Sie es, Urlaub zu machen?

Wie schaffen Sie es, Urlaub zu machen, Ihren Betrieb „alleine“ zu lassen?

erschienen am 29.07.2025
Erholung im Schwarzwald © Claudia von Freyberg
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  • Wie haben Sie Ihre Vertretung organisiert?
  • Wie lange können Sie im Sommer maximal wegbleiben?
  • Wie reagieren Kunden?
  • Falls Sie nicht wegfahren – wie organisieren Sie den Urlaub der Führungskräfte?
Kunden haben volles Verständnis

Da sich die Schlechtwetterperioden bei uns in der Region (Franken) nicht mehr bis in den April ziehen und wir teilweise im Januar/Februar bereits wieder arbeiten, machen wir im Sommer mittlerweile zwei Wochen Betriebsurlaub. Unsere Kunden haben dafür volles Verständnis. Da auch unsere Kunden im Sommer Urlaub buchen, wünschen uns alle, die es betrifft, einen schönen, erholsamen Urlaub. Man muss mit den Kunden reden, dann ist es selbstverständlich.

Eine Vertretung klappt nicht so richtig, daher wurde gemeinsam mit der Belegschaft beschlossen, den Urlaub am Jahresanfang mit allen so abzusprechen, dass alle gleichzeitig in Urlaub gehen.

von Ralf Edelhäuser betreibt Gartengestaltung in Sugenheim.
Ralf Edelhäuser
Ralf Edelhäuser © privat
Urlaub ist ein Zeichen von Professionalität

Urlaub ist für uns kein Ausnahmezustand, sondern Bestandteil eines modernen, gesunden Betriebsklimas. Bei der Die Gollo GmbH arbeiten wir seit 2023 mit einer Vier-Tage-Woche bei 39 Wochenstunden – ein Modell, das Erholung im Alltag fördert, aber Urlaub nicht ersetzt. Gerade Fach- und Führungskräfte mit Familie brauchen verlässliche Urlaubszeiten, zum Beispiel in den Sommerferien.

Durch unser strukturiertes Qualitätsmanagementsystem (nach DIN EN ISO 9001) und klar definierte Verantwortlichkeiten ist eine Vertretung auch in Schlüsselpositionen gut planbar. Unser Bereichsleiter Gartenbau übernimmt in meiner Abwesenheit die operative Führung. Ich selbst kann dadurch auch zwei Wochen am Stück Urlaub nehmen – mit vorheriger Planung und engem Austausch im Team.

Unsere Kunden reagieren durchweg positiv, wenn sie informiert sind. Die Verlässlichkeit unserer Leistungen bleibt auch im Sommer bestehen – das schafft Vertrauen. Urlaub ist für uns kein Hindernis, sondern ein Zeichen von Professionalität und Wertschätzung. Und auch wenn ich selbst nicht verreise, achte ich konsequent darauf, dass mein Führungsteam seine verdiente Auszeit nehmen kann.

von Cornelius Grimm ist Geschäftsführer eines Unternehmens in Vastorf.
Cornelius Grimm
Cornelius Grimm © privat
Betriebsferien – keine Vertretung nötig

Wir machen im Regelfall Betriebsferien, in denen nur eine kleine Rumpfmannschaft verbleibt, um die notwendigen Wässerungen zu gewährleisten. Dann haben alle gezielt Urlaub und niemand muss jemanden ersetzen oder auffangen. Dadurch kann auch ich als Kopf ein bis zwei Wochen ruhigen Gewissens in die Auszeit gehen. Alle kommen danach entspannt und mit neuer Motivation wieder in den Betrieb, um die zweite Jahreshälfte zu stemmen.

von Robert Kühn führt einen GaLaBau-Betrieb in Jessen (Elster).
Robert Kühn
Robert Kühn © Martin Rottenkolber
Soziale Projektarbeit als Urlaub

Urlaub und Arbeit sind für mich keine Gegensätze: Da ich meinen Beruf leidenschaftlich ausübe, beschäftige ich mich auch in meiner Freizeit ausgiebig mit meinem Beruf – in meiner Philosophie lassen sich Berufs- und Privatleben nicht klar voneinander trennen. Ich arbeite flexibel und kann vieles ortsunabhängig erledigen. Dadurch ist es mir möglich, immer wieder gezielt kleine Auszeiten zu nehmen, wann immer ich sie brauche, das auch im Sommer.

Ein längerer Urlaub im Sommer ist jedoch selten, da ich in den Wintermonaten in sozialen Projekten von Social Landscaping e. V. im Ausland unterwegs bin. Diese Einsätze sind für mich eine Herzensangelegenheit und gleichzeitig eine kraftvolle Quelle der Inspiration. Meist schließe ich daran einen privaten Urlaub an, der mir hilft, neue Energie für das ganze Jahr zu tanken. Durch diese besondere Balance aus Projektarbeit, sozialem Engagement und bewusst gestalteten Pausen gelingt es mir, nachhaltig leistungsfähig und kreativ zu bleiben – auch ohne klassischen Sommerurlaub.

Da ich mit meinen Kunden offen über meine Abwesenheit spreche, ist dies kein Problem, im Gegenteil, sie begrüßen es, immer wieder neue Ideen und Geschichten zu hören, die ich während meinen Auslandsaufenthalten gewonnen habe.

von Matthias Mannes ist Gartendesigner in Nordendorf.
Matthias Mannes
Matthias Mannes © privat
Urlaub ist wichtig

Wir sind zwei Inhaber, deshalb können wir uns gut abstimmen. Wir machen eine langfristige Planung. Mindestens sechs Wochen vor Urlaubsbeginn muss der Urlaubsantrag vorliegen. Im Sommer sind maximal drei Wochen Urlaub drin. Die Kunden akzeptieren diese Situation. Sie wünschen eher noch gute Erholung.

Wir fahren weg. Urlaub oder eine Auszeit ist ein wichtiger Teil. Die vielfältigen Aufgaben erfordern hohe Konzentration. Umso wichtiger ist es, erholt zur Arbeit zu kommen.

von Markus Prehn ist Mitinhaber eines GaLaBau-Betriebs in Lübeck.
Markus Prehn
Markus Prehn © privat
Übers Jahr gut aufgeteilt

Mein Haupturlaub liegt stets um Pfingsten herum, er ist meist nicht länger als zwei Wochen. Da haben alle gut zu tun und kommen daher auch gut ohne mich klar. Im Sommer gehen einige meiner Leistungsträger für bis zu vier Wochen in die Heimat und stehen dafür den Rest des Jahres zur Verfügung. Der Rest der Mannschaft nimmt eher kürzere Auszeiten außerhalb der Schulferien.

Somit bleibt der Betrieb außer an Weihnachten durchgehend aktiv. Das ist vor allem vorteilhaft bei städtischen Baumpflegearbeiten, wir sind dafür bekannt, stets die schnelle Eingreiftruppe für unvorhergesehene Noteinsätze zu sein.

Darüber hinaus habe ich über den Sommer stets jede Menge Baumkontrollen in ganz Baden-Würstchenberg durchzuführen und erhalte so den Umsatz, der sonst mangels Personal fehlen würde.

von Olaf-Christian Pressel ist Baumpflege- und GaLaBau-Unternehmer in Stuttgart.
Olaf-Christian Pressel
Olaf-Christian Pressel © privat
Betriebsurlaub und Handy aus

Wir machen mittlerweile im Sommer drei Wochen Betriebsurlaub. Das wissen die Kunden, und es gibt auch keine Vertretung oder ähnliches. Ich habe im Urlaub mein Handy aus, dass keiner auf die Idee kommt, mich vollzujammern. Wichtig ist nur, dass die Kundschaft es früh genug weiß. Da wird jetzt keine Baustelle angefangen, und nach zwei Tagen sagen wir, wir kommen dann in drei Wochen wieder. Auch im Winterurlaub wird das so gehandhabt. Ich fahre immer Mitte Dezember zum Skifahren, das weiß ich schon im August. Und dann wird halt kommuniziert, dass bis Mitte Dezember wer da ist, und danach bis mindestens 6. Januar keiner da ist.

von Andreas Rilk führt einen GaLaBau-Betrieb in Eurasburg.
Andreas Rilk
Andreas Rilk © privat
Zwei Wochen zu

Wir machen zwei Wochen im Jahr Betriebsurlaub. Für die Zeit ist der Betrieb geschlossen.

von Britta Rogall antwortete für die Maahs Ivens KG in Hamburg.
Wir vertreten uns gegenseitig

Ich selbst bin schon vor dem Einstieg ins Unternehmen einmal jährlich in einen langen Urlaub gefahren (drei Wochen). Auch letztes Jahr habe ich das gemacht und gemerkt, dass mein Vater durch meine längere Abwesenheit viel mehr Arbeit hatte und dadurch stark im Stress war. Zudem hatte mit mir auch parallel noch eine weitere Fachkraft Urlaub, wodurch die Belastung sehr hoch war. Dieses Jahr plane ich wieder drei Wochen Urlaub zu nehmen, werde nur viel besser vorsorgen – ich gehe allein in den Urlaub (heißt Fachkräfte und mein Vater sind als Vertretung da), plane die meisten Baustellen und Pflegearbeiten bereits für die Zeit des Urlaubs vor und leite die Mitarbeiter vertieft an.

Mein Vater wiederum fährt eher sieben bis zehn Tage in den Urlaub. Dazu muss man sagen, dass der Betrieb damals noch kleiner war und ohne die Mithilfe/Planung meines Vaters nicht rund lief. Nun haben wir ein größeres Team, andere interne Planungsstrukturen und verschiedene Bereiche, die wir abdecken. Hinzu kommt aber auch die persönliche Präferenz unsererseits, jeweils entweder mehrere kleine Urlaube oder einen langen Urlaub wahrzunehmen.

Derzeit werde ich durch meinen Vater und weitere Fachkräfte vertreten. Bei etwaigen Fragen bin ich jedoch weiterhin erreichbar. Mein Vater wird parallel durch mich und die selbigen Fachkräfte vertreten. Hierbei achten wir auch darauf, dass nur jeweils eine Fachkraft oder wir im Urlaub sind. Wir vermeiden also Überschneidungen, sodass wir uns gegenseitig besser unterstützen können. Im Sommer besteht höchstens die Möglichkeit, zehn Tage wegzufahren, da dann unsere Saison ist – im Herbst oder Frühjahr sind wir flexibler.

Die Kunden werden nicht explizit informiert, wir sind aber sehr transparent dabei. Heißt, wenn wir Nachrichten bekommen, die sich nicht einfach lösen lassen, geben wir diese an die Vertretungen weiter oder kümmern uns nach dem Urlaub darum. Bei wichtigen Sachen versuchen wir, diese auch aus dem Urlaub heraus zu lösen. Hier ist Kommunikation innerhalb des Teams und auch nach außen das A und O.

Wir versuchen, Spezialisten immer allein in den Urlaub zu schicken – heißt, wenn ein Baumkletterer Urlaub hat, wird dieser allein gehen und sich nicht mit einem weiteren Kletterer überschneiden. Selbiges gilt auch bei unseren Gehölzschnittexperten oder unserem Mietpflanzen-Team.

Ich arbeite in unserem Familienunternehmen in der fünften Generation und bin mit meinem Vater gerade aktiv im Übergang, dass ich das Unternehmen zukünftig übernehme. Ich selbst bin vor drei Jahren (nach meinem Master in der Landschaftsarchitektur) eingestiegen.

von Christian Stoffels, Stoffels Blumenfach- und Friedhofsgeschäft mit Dienstleistungen, Düsseldorf
Christian Stoffels
Christian Stoffels © privat
Wir schaffen das gut

Wir schaffen es gut, Urlaub zu machen. Es ist in der jetzigen Zeit notwendig, solche Pausen einzubauen. Die Kunden werden informiert. Der Urlaub wird im November/Dezember eingeplant. Dann haben alle Mitarbeiter bis auf eine Notbesetzung für die Gartenpflege Urlaub. Es gibt unter den Führungskräften Kollegen, die aus diversen Gründen zu einem anderen Zeitpunkt Urlaub nehmen möchten. Zwei Wochen im Sommer sind völlig ausreichend. Kunden reagieren mit Verständnis. Sie fahren ja selbst auch in den Urlaub.

von Wilfried Tammen ist Landschaftsgärtner in Leer/Ostfriesland.
Wilfried Tammen
Wilfried Tammen © privat
Konsequent drei Wochen für alle

Wir machen schon seit über 30 Jahren konsequent drei Wochen Sommerurlaub. Bis vor circa acht Jahren war das ein klassischer Betriebsurlaub, bei dem der ganze Betrieb drei Wochen während der klassischen Handwerkerferien geschlossen blieb. Den Termin für die Sommerferien haben wir unseren Stammkunden mit dem Frühjahrsanschreiben mitgeteilt und es gab eigentlich nie negative Rückmeldungen. Manchmal kam von Personengruppen, die selbst lange Urlaubszeiten haben, die süffisante Bemerkung: „Dass Sie sich das leisten können …“

Mit zunehmender Betriebsgröße und verstärkten Pflegeaufträgen sind wir zu einem Urlaubskorridor gewechselt. Anfang des Jahres muss jeder Mitarbeiter seine drei Wochen Urlaub in dem fünfwöchigen Korridor eintragen. Das funktioniert erstaunlich gut und gibt eigentlich nie Probleme, da sich die Urlaubszeiten wie von selbst gut verteilen. Die Mitarbeiter (Führungskräfte) im Büro handhaben das genauso und wir schauen, dass wir uns gut über die fünf Wochen verteilen.

Dadurch ergibt sich in diesem Jahr nur eine Woche, in dem der Betrieb komplett geschlossen ist, was auch beim Gießen oder Mähen überbrückt werden kann. Die Baustellen und vor allem die Pflege mit Mäharbeiten und Wässern werden dann detailliert vorbereitet und in einem extra Ordner dargestellt, der für alle zugänglich ist, sodass es keine Lücken gibt und flexibel reagiert werden kann. Wenn es sehr heiß und trocken ist, steht dann das Gießen im Vordergrund, sonst sind Alternativ-Baustellen vorbereitet, die gemacht werden können. Somit hat jeder Mitarbeiter als auch wir als Geschäftsführer drei Wochen Sommerurlaub am Stück.

Ich schaue nur, dass ich innerhalb des Kalendermonates bleibe, damit es keine Probleme mit Lohnabrechnung oder sonstigen buchhalterischen Dinge gibt. Diese Regelung hat sich sehr gut bewährt und wir sind ab Anfang September wieder volle Belegschaft für den „heißen“ Herbst“. Bis zu den Winterferien gibt es dann auch, bis auf die Brückentage, keinen Urlaub mehr.

von Ingo Schwehr führt einen GaLaBau-Betrieb in Engen.
Ingo Schwehr
Ingo Schwehr © privat
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