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Interview

Nach 25 Jahren aktueller denn je – das ARENA-Pflastersteinsystem

ARENA feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum und ist heute mit Lizenzvereinbarungen in Deutschland und in einigen europäischen Ländern aktueller denn je. Eine gute Gelegenheit sowohl zurück als auch nach vorne zu blicken – ein Interview mit Albrecht Braun, dem geschäftsführenden Gesellschafter der braun-steine Gruppe und zugleich Erfinder des Steins.

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Herr Albrecht Braun, geschäftsführenden Gesellschafter der braun-steine Gruppe.
Herr Albrecht Braun, geschäftsführenden Gesellschafter der braun-steine Gruppe.Nic Tenwiggenhorn, VG Bild-Kunst, Bonn 2016
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Meist verliert ein Pflaster im Laufe der Jahrzehnte seine Aktualität und die Nachfrage geht zurück – es sei denn, es ist ein Klassiker wie TEGULA. Herr Braun, können Sie uns erklären, warum ARENA auch nach zweieinhalb Jahrzehnten aktuell ist und die Nachfrage sogar steigt?

A. Braun: Als wir das ARENA-Pflastersteinsystem damals einführten, prägten Rechteck- und Quadratformate den Markt. Daher stand es lange im Schatten von TEGULA, dessen Format dem goldenen Schnitt nahe kommt. Anfangs hatten wir ARENA eher als ein kleines Marktnischenprodukt gesehen, etwa als Innenhofpflaster bei alter Bausubstanz – bis wir bemerkten, dass sich das Pflaster für einen viel größeren Einsatzbereich eignet. Mittlerweile konnte sich ARENA in allen Gattungen der Architektur beweisen – von der Pferdehofarchitektur bis zur klassischen Bauhausarchitektur. Gerade für die klaren stringenten Strukturen, die momentan in der Hochbauarchitektur aktuell sind, bildet das Pflaster einen idealen Counterpart. Mit seinen organischen Formen ist ARENA ganz klar ein Objektstein für hochwertige Planungen.

Es brauchte also etwas Zeit, bis sich die vielen Einsatzmöglichkeiten von ARENA entwickelten?

A. Braun: Ja, anfangs wurde dem Steinsystem aufgrund seines größeren Fugenanteil nicht viel zugetraut. Auch unser Verkaufsteam hat erst in den letzten Jahren das große Potenzial erkannt und stellt ARENA in der Objektberatung mehr in den Mittelpunkt. Außerdem ist es DAS Produkt für den Garten- und Landschaftsbauer: Hier kann er am kreativsten seine eigene Handschrift einbringen! Der Stein kann beidseitig verlegt werden, da er mit einer speziellen Kernbetonrezeptur produziert wird. Er wird in einer Spezial-Pflastersteintrommel gekollert und hat somit eine homogene Oberflächenstruktur. Das erweitert die optische Vielfalt in der Fläche.

Wie kam es überhaupt zur Entwicklung von ARENA?

A. Braun: „Der Impuls kam Anfang der 90er Jahre von zwei Seiten: Ein Hochbauarchitekt und ein Landschaftsarchitekt fragten an, ob braun-steine organische Pflastersteinformate liefern könne, denn gespaltene Wackensteine waren zu der Zeit am Markt schwierig zu erhalten. Das neue Pflasterkonzept erregte Aufmerksamkeit, aber auch Skepsis, einige zweifelten am langfristigen Erfolg.

ARENA besteht mittlerweile aus einer Vielzahl von Formaten. Wie kam es dazu?

A. Braun: Zuerst richteten wir das Pflaster für die Reihenverlegung aus. Um Kreuzfugen beim Reihenverband zu vermeiden, entwickelten wir zusätzlich vier Kleinsteinformate. Für die Pflasterränder kam noch ein Binderstein hinzu, der sich aber auch in andere Verbände integrieren lässt. Mit weiteren Großformaten erweiterten wir die optische Spannung in der verlegten Fläche. Das ARENA-Pflastersystem gibt dem Verleger völlige Gestaltungsfreiheit. Diese Freiheit unterscheidet ARENA grundsätzlich von anderen Pflastersteinsystemen.

Unter der Prämisse, was kann man verbessern, entwickeln wir den Stein laufend weiter, das zeigt sich an den vielen Ausführungen, die es mittlerweile von ARENA gibt: ARENA-VISTA mit leicht strukturierter Oberfläche, ARENA-NOVA mit XXL-Steinen kombiniert, das somit eine abwechslungsreichere Pflaster-Flächenoptik bietet, oder ARENA S 10 mit einer stärkeren Steindicke und Formengrößen für belastbare Flächen. Die Neueste ARENA-Variante ist der vollkantige ARENA BEL CANTE. Bei der Weiterentwicklung stellen wir uns grundsätzlich die Frage, wie kann man die Planer und Verleger unterstützen, damit diese den richtigen Stein für ihre Bedürfnisse finden.

Wie langlebig ist eigentlich ein Betonsteinpflaster wie ARENA?

A. Braun: Bei richtiger Verarbeitung hält dieser Flächenbelag, wie übrigens auch andere Betonpflaster, sehr lange Zeit. Aus der Anfangszeit von ARENA gibt es noch viele Belagsflächen, die mit Patina versehen dem Naturstein fast überlegen sind, da sie ihre ebene Steinoberfläche behalten und optisch mit dem Naturpflaster fast identisch sind. Das Hauptproblem ist die Verarbeitung, nicht die Herstellung des Produkts. Die handwerklichen Kenntnisse der Pflasterverlegung werden von Herstellerseite häufig bagatellisiert – entsprechend leicht ergeben sich Verarbeitungsfehler, unabhängig vom Pflastersystem. 90 Prozent aller Pflasterschäden entstehen laut Gutachterauswertungen durch die falsche Verarbeitung, aber auch durch Fehler in der Planung. Oft wird die wasserundurchlässige Tragschicht in der Pflasterbauweise zum Problem und es entstehen Pflasterschäden. Auch das falsche Fugenmaterial kann die Fläche schädigen, ebenso die fehlende Nachverfugung bei neuen Pflasterflächen. Eine langfristig funktionsfähige Pflasterfläche ist nur dann gewährleistet, wenn sie auch in der Fugenstabilität gepflegt wird.

Herr Braun, vielen Dank für das Gespräch! Vielleicht noch ein abschließendes Fazit zum ARENA-Pflaster- und Objektstein?

A. Braun: Das Steinsystem hat Charme in der Optik – alleine, oder kombiniert mit anderen Materialien wie Natursteinpflaster oder Platten. Auch wenn man den Stein immer mal wieder in eine bestimmte Stilrichtung oder Ecke drängen möchte, ist ARENA-Pflaster aus meiner Sicht ein zeitloses Pflastersystem mit hoher Wasserdurchlässigkeitsfunktion.

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