Wie der Klimawandel heimische Gehölze langfristig an ihre Grenzen bringt
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So litten gerade Stadtbäume, die ohnehin schon mit erschwerten Bedingungen wie Standortknappheit, Umweltverschmutzungen oder Hunde-Urin zu kämpfen hätten, unter den erhöhten Temperaturen. „An vielen Orten wird das Stadtbild im Sommer immer trauriger: tote Birnenkronen, braune Kastanienblätter oder vertrocknete Hainbuchen. Wenn unsere Städte auch in Zukunft über gesundes Stadtgrün verfügen sollen, müssen wir auf die gesamte Sortimentsbreite setzen“, so Guhl weiter. In der Straßenbaumliste der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) würden über 170 Baumarten und -sorten gelistet. „Trotzdem verteilen sich die Baumbestände der meisten Städte auf lediglich drei oder vier Arten. Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber was passiert, wenn eine dieser Arten plötzlich aufgrund von Hitze oder neuartiger Schädlinge ausfällt?“
Die deutschen Baumschulen forschen deshalb gemeinsam mit Wissenschaftlern intensiv an den Gehölzen der Zukunft. Diese Zukunftsbäume, auch Klimabäume genannt, sind besonders gut an die Bedingungen der Zukunft angepasst. Sie zeichnen sich aus durch eine hohe Trockenstresstoleranz und Hitzeresistenz, aber auch Frosthärte und insgesamt eine geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten. Als gute Zukunftsbäume gelten u.a. der Europäische Zürgelbaum (Celtis australis), der Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos Skyline), der Fächerblattbaum (Ginkgo biloba), die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) und der Schnurbaum (Sophora japonica) neben vielen anderen geeigneten Bäumen. „Wir empfehlen unbedingt, Monokulturen zu vermeiden und die gesamte Sortimentsbreite an Zukunftsbäumen zu nutzen“, so Guhl abschließend.
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