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Beziehungsmarketing

Netzwerken mit Naturstein

Der Unternehmer Benedikt Schradi aus Rutesheim ist immer wieder für neue Ideen gut, wenn es darum geht, Menschen in der Branche zu vernetzen. Sein letzter Coup: Zusammen mit dem Natursteinhändler KSV und dem Tischdesigner Joshua Hänn von „Bewusst besonders“ lud seine Firma Knumox dazu ein, mit dem Bus in den Kanfanar-Steinbruch nach Kroatien zu fahren. Ziel der Natursteinfans war, die Liebe zum Material zu vermitteln; eine Geschichte, die nur Gewinner kennt.

von Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU erschienen am 29.07.2025
Natursteine im Werk HR-Pazin © Kleinmedia
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Kanfanar ist ein Versprechen. Der Kreide-Kalkstein aus Istrien bestimmt rund um das Mittelmeer die Ausstrahlung zahlloser historischer Gebäude. Er wird auch heute weiter in großen Brüchen abgebaut und zu Werksteinen für innen und außen verarbeitet. Der größte Anbieter ist Kamen d.d. Pazin, der mit 150 Leuten in sieben Steinbrüchen Kalkstein bricht und im Werk in Pazin zu Werksteinen verarbeitet. Im namensgebenden Kanfanar wird zum Teil auch unter Tage abgebaut. Das Material wird unter anderem nach Deutschland exportiert und hier über einen Exklusivvertrieb angeboten.

Steinbruch als Partylocation

Der Steinbruch in Kanfanar, in dem 40.000 Rohblöcke auf Weiterverarbeitung warten, bietet einen großartigen Rahmen für ein Netzwerktreffen. Nach zwei vorangegangenen Veranstaltungen auf Mallorca und einer Aftershow-Party in Nürnberg 2024 hatte Schradi dieses Jahr den Steinbruch zum zentralen Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung gemacht. Die in die Wände getriebenen Stollen boten eine exzellente Bühne für Austausch und Feiern. Ein klavierspielender Komponist, eine Geigerin, ein DJ, gutes Essen und ausreichend Getränke an der Natursteinbar – die Gäste bekamen alles geboten, was ein gutes Fest braucht. Als dann nach Einbruch der Dunkelheit in den Steinbruch-Tümpeln die Frösche in den sternenklaren Himmel quakten und die Zikaden sangen, hatte das Beziehungsmarketing seinen Höhepunkt erreicht.

Win-win-win

Auch wenn der dreitägige Trip alles andere als entspannend war, weil Schradi in seinem Konzept Busse zum nachhaltigen Reisemittel auserkoren hatte, erwies sich der Versuchsaufbau eindeutig als erfolgreich. Denn durch das lange Zusammensein auf engstem Raum wurde der Austausch kräftig befördert. Die Leute hatten Zeit, sich ungezwungen persönlich kennenzulernen und auszutauschen. Auch das dürfte nachhaltig funktionieren. Ein bewährtes Booklet mit Namen und Kontaktdaten erleichterte die Kontaktaufnahme und den Beziehungsaufbau. Ein Gewinn war das nicht nur für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die neben schönen Eindrücken auch gute Kontakte und neue Erfahrungen mitnehmen durften. Gelohnt hat es sich auch für die Partner des Events – neben Schradis Glasstelen-Anbieter Knumox auch die KSV Natursteinwelt, die Tischdesigner von Bewusst anders und der Branchensoftware-Anbieter Dataflor, der mit seinem DEGA-Leserinnen und -Lesern bekannten Podcast-Team aus Tobias Schürmann und Thomas Lösing die Fahrt mit einem vom Partner Geocapture geborgten Fahrzeug und Interviews begleitete. Gewonnen hatte natürlich auch der Natursteinproduzent Kamen Pazin, der den Besucherinnen und Besuchern seine Leistungsfähigkeit und seine Produktpalette in authentischer Umgebung präsentieren konnte.

Ein Kalkstein für alle Fälle

Das riesige Werksgelände in Pazin, auf dem die Rohblöcke aus allen Steinbrüchen zusammenlaufen, bietet dabei reichlich Anschauungsmaterial. Dort arbeiten zahlreiche Gatter und schneiden Blöcke für die Weiterverarbeitung in große Platten. Daraus werden alle weiteren Produkte abgeleitet. Dabei kann das Werk praktisch jede Form und jede Oberfläche realisieren. Mithilfe moderner Automaten können auch große Mengen projektbezogen hergestellt werden. Es gibt sogar – ungewöhnlich für Kalkstein – geflammte Oberflächen. Beim Rundgang konnten sich die Teilnehmer auf hunderten Quadratmetern Fläche einen Eindruck von den Produktionstechniken, den Produkten und der Produktqualität verschaffen. Betriebsleiter Franko Vranic führte die Teilnehmenden auch zu zahlreichen Sonderprodukten im Kommissionierungslager. Jüngst hat die Firma etwa für ein gigantisches Sanierungsprojekt in Polen Säulen und Säulenfüße angefertigt, von denen einige Teile bereits für den Abtransport in den Norden vorbereitet vor Ort lagen. Große Platten regten die Fantasie an, im Landschaftsbau mit Kalksteinen Raumbildung zu realisieren. Die Natursteinbranche ist nicht wirklich dafür bekannt, ihre Produkte auf großer Bühne zu feiern. Dass sie den richtigen Stoff dazu hat und dass das Steinbruchwesen und der GaLaBau perfekt zusammenpassen, das hat der dreitägige Abenteuertrip bewiesen. Davon können auch die Lieferanten in Mitteleuropa noch viel lernen. Denn auch mit den heimischen Natursteinen gibt es viele Geschichten zu erzählen. Inszenieren lassen sich die Gesteine ohnehin.

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