Ein echter Bursch

Schön sind‘s grad net, meine Gärt‘n, aber dafür bau‘ ich viele davon. Ich bin scho‘ zehn Jahr‘ lang Gärtner – gell, des hätten S‘ net glaubt? Erst hab ich wolln Apotheker wer‘n, aber ich hab‘ ja kan Schulabschluss. In der zehnten ham‘s mich ‘nausg‘haut, weil ich in der Umkleide beim Sport a weng ‘krampfelt hab‘. Ich bitt‘ Sie, was war scho‘ dabei? Ich hab‘ halt a Göld braucht, und des hat ja a jeder g‘macht. No ja, dann hab‘ ich natürlich ka‘ Lehrstell‘n ‘kriegt. Leicht war‘s net, aber was a echter Bursch is, der geht net unter.

Veröffentlicht am: von Stefan Leszko, Unterpleichfeld
erschienen am 05.05.2020

erschienen in DEGA GALABAU 05/2020

Ich bin dann zum Militär ‘gangen, nach Afghanistan. Des war halt recht fad, immer in der Wüste, und nirgends a Beisl. Da hab‘ ich dann, mehr zum Schmäh, a paar Maschinenpüstol‘n an die Taliban verkaft. War ja nix dabei – die Krachn hat eh kaner braucht, und des hat ja praktisch a jeder g‘macht. Aber mich ham‘s derwischt und ‘nausg‘haut. Wie ich dann z‘ruckkommen bin, hat mich erst kaner woll‘n, aber dann hab ich an Job als Versicherungsvertreter bei der Honoria ‘kriegt. Was a echter Bursch ist, geht halt net unter. Bei der Honoria hat‘s mir eh g‘fallen, bin viel rumkommen, und s‘Göld hat auch g‘stimmt. Aber dann ham‘s mich nausg‘haut, bloß weil...

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