Das sind unsere Leitlinien für die Gartenpflege
Je vielfältiger ein Garten ist, desto anspruchsvoller ist seine Pflege und desto größer ist die Wertschätzung für diejenigen, die den Unterhalt leisten. Das ist eine der Formeln, die unserer Idee zugrunde liegen, die Gartenpflege mit einem eigenen Medium zu würdigen. Wir wollen mehr Wertschätzung für die Tätigkeit und mehr Wertschöpfung für die Pflegenden.
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> So, wie eine Maschine regelmäßige Wartung benötigt, um lange zu funktionieren, braucht auch ein Garten den regelmäßigen Unterhalt. Doch während die Inspektion beim Auto anstandslos bezahlt wird, wird die Gartenpflege weniger gewürdigt. Das werden wir nur ändern, wenn sich das Tätigkeitsbild der Pflege weg vom Aufräumen und Saubermachen, hin zum Warten und Entwickeln wandelt.
> Gartenpflege ist meist auch Arbeit mit dem Kunden/der Kundin. Je besser die Abwicklung vor Ort funktioniert, desto größer ist das Vertrauen, desto stabiler ist die Kundenbeziehung, desto höher ist die Wertschätzung, desto größer ist die Wertschöpfung.
> Je größer die Kompetenz der Handelnden, desto besser funktioniert die vorgenannte Kausalkette. Kompetenz ist in diesem Fall Fachkompetenz und im Speziellen Pflanzenkompetenz. Für viele Kundinnen und Kunden sind Gärtnerinnen und Gärtner zuerst einmal Pflanzenfachleute; und das bewundern viele – entweder, weil es für sie selbst eine verschlossene Welt ist oder, weil sie selbst in dieser Welt aufgehen.
> Kompetenz wirkt nicht nur wertschöpfend bei den Auftraggebern. Sie sorgt auch für Wertschätzung bei Mitarbeitenden und Auszubildenden. Denn sie bietet die Möglichkeit, sich abzugrenzen und ein Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln. Gartenpflege ist keine Aushilfstätigkeit, sondern ein Fachgebiet für pflanzenkundige Spezialisten. Genausowenig ist sie ein "Frauenjob" - sondern ein spannendes, anspruchsvolles Tätigkeitsfeld für empatische Frauen und Männer.
> Neben der Kompetenz trägt auch ein äußerlich professionelles Auftreten zur Vertrauensbildung und damit zur Wertschöpfung bei: Einheitliche Arbeitskleidung mit Firmenname/Name/Logo, hochwertiges, gepflegtes Werkzeug, saubere Pflegefahrzeuge und aufgeräumte Pflegebaustellen sorgen für ein gutes und vertrauensvolles Image.
> Gartenpflege bedeutet das gemeinsame Entwickeln einer persönlichen Angelegenheit. Beruf und Privates können dabei leicht verschwimmen. Bezahlte Zeit für ein gemeinsames Kaffeetrinken ist Teil der Geschäftsbeziehung. Wer das Vertrauensverhältnis zu pflegen weiß, gewinnt nicht nur stabile Kundenverhältnisse, sondern wird auch weiterempfohlen.
> Die Pflege von Privatgrundstücken ist immer Vertrauensarbeit! Sie beinhaltet, dass Kunden den Schlüssel abgeben und damit die Hoheit über ihr Eigentum teilen. Das verlangt Respekt vor dem Eigentum und der Privatsphäre anderer. Je größer das Vertrauen, je größer ist Wertschätzung und Wertschöpfung.
> Gartenunterhalt ist immer auch Entwicklungsberatung. Im Zuge einer langjährigen Pflege entwickelt sich der Garten auf Basis der Kundenwünsche und der Kompetenz der Pflegenden immer weiter, wird immer wertvoller. Je intensiver die Beziehung zu Kunde und Anlage, desto weniger sind die Pflegenden durch vermeintlich preiswertere Kräfte zu ersetzen.
> Je einfacher ein Garten ist (etwa Rasen + Kirschlorbeerhecke + Stabmatte + Grillplatz), desto weniger Ansätze gibt es einerseits für Kompetenz und andererseits für emotionale Bindung der Kunden an die Fläche. Wer sich an der Anlage solcher Flächen beteiligt, schafft sich mittelfristig selbst ab. Andersherum bietet ein vielfältiger Garten nicht nur die Chance, die Nutzer glücklich zu machen, sondern schafft zugleich Arbeit für kompetente Pflegekräfte; eine Win-win-Situation.
> Staudenpflanzung, Formschnitt-Gehölze und (Obst)Bäume bieten besonders vielfältige Ansätze für Kompetenztransfer und wertschöpfendes Arbeiten. Teil der Garten-Entwicklung kann es sein, solche Flächen im Zuge von Umgestaltungen zu schaffen. Ein weiterer Ansatz ist naturnahe, biodiversitätsfördernde Pflege. Auch da gibt es zahlreiche Möglichkeiten Kompetenz zu beweisen.
> Die meisten Menschen können weder ihre Möglichkeit, mithilfe des Gartens ihre Gefühlswelt (und damit ihre Gesundheit) positiv zu beeinflussen, einschätzen, noch die Möglichkeiten der Pflegenden, den Garten zu dem zu entwickeln, was er sein kann: ein Glücksbringer. Gartenpflege ermöglicht es, mit den Nutzern in Beziehung zu treten und die Kundenbeziehung für wertschöpfende Aufklärungsarbeit zu nutzen.
> Weil sich Pflegetätigkeiten viel besser einteilen lassen als Bautätigkeiten, gewährleistet die Pflege nicht nur eine gleichmäßige Auslastung und bietet Arbeitsplätze für Teilzeitkräfte. Durch die Präsenz vor Ort und die entsprechende Möglichkeit dadurch für sich zu werben (z.B. Fahrzeugbeschriftung) ist Pflege auch Marketing und damit grundsätzlich wirtschaftlich interessant.
> Gartenpflege verbraucht besonders wenig Energie und Material und lässt sich deshalb auch relativ einfach ausgesprochen nachhaltig gestalten. Durch naturnahe Gestaltungsansätze kann das sogar ausgebaut werden. Sie passt so besonders gut in die Zeit und hilft, auch den Betrieb nachhaltig weiterzuentwickeln.
> Durch ein geschicktes Planen der Gestaltung und der Abläufe können im Zuge der Gartenpflege die meisten Stoffe vor Ort im Kreislauf gehalten werden. Mithilfe einiger Kniffe können Fahrten reduziert und organische Substanz wiederverwertet werden.
> Grundsätzlich heisst Gartenpflege arbeiten mit der Natur. Mit etwas Aufklärungsarbeit lassen sich viele nachhaltige Lösungen realisieren, die gleichzeitig die Vielfalt fördern, die Kunden glücklich machen und die Kundenbindung intensivieren helfen.
> Die meisten Pflegetätigkeiten lassen sich mittlerweile elektrisch durchführen. Das ist nicht nur ein weiterer Ansatz, nachhaltig zu arbeiten, sondern reduziert auch die Lärm- und Schadstoffbelastung vor Ort und für die Mitarbeitenden.