Salvia rosmarinus ‘Veitshöchheim’
Ohne diesen Halbstrauch wäre eine Serie über Garrigue-Pflanzen nicht vollständig. Denn jeder kennt die Art – wenn auch manchmal nur als Gewürz. Jonas Reif hat sich eine besondere Auslese vorgenommen.
von Jonas Reif, Zeuthen erschienen am 22.10.2024Nein, wir fangen jetzt keine Diskussion über den (Un-)Sinn von Pflanzenumbenennungen an und akzeptieren einfach, dass der Rosmarin laut botanischer Bezeichnung nur noch ein Salbei ist – und nicht mehr eine eigene Gattung. Im Deutschen dürfen wir das „Kind“ ja weiterhin beim etablierten Namen nennen. Vollkommen unstrittig sollte sein, dass eine „richtige“ Garrigue ohne ihn nicht vorstellbar ist.
Sucht man in Publikationen nach „winterharten“ Rosmarin-Sorten, wird man häufig bei der Auslese ‘Arp’ fündig. Ihr wird nachgesagt, dass sie bis zu -20?°C aushalten soll. Meine Erfahrungen waren – sagen wir es mal so – nicht einheitlich positiv. Im Vergleich deutlich besser zeigte sich ‘Veitshöchheim’, die dem Namen nach bei Würzburg ausgelesen wurde. Es handelt sich um einen außergewöhnlich schnell- und aufrechtwachsenden Typ. Er blüht Ende April/Anfang Mai hellgraublau – farblich sicherlich nicht das Optimum im Rosmarin-Sortiment. Insekten, die die Pflanze reichlich besuchen, scheint dies aber wenig zu stören. Die Blätter sind etwas schmaler und weniger sattgrün als bei anderen Sorten, vielleicht ein notwendiges Merkmal, um größere Kälte im Winter zu ertragen. Eine Verwendung als Gewürz ist dadurch jedenfalls nicht beeinträchtigt. Mit einer Endhöhe von mehr als 1?m eignet sich ‘Veitshöchheim’ eher für den Hintergrund von Garrigue-Pflanzungen – dort schafft der Halbstrauch die perfekte Kulisse für viele silbrig-graue Pflanzen, die sich nun erst richtig hervorheben.
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